St. Ruprecht: Mit zahlreichen Belebungsmaßnahmen soll der Stadtteil wieder "hipp" werden

Beim Gemeindezentrum soll im Sommer ein Café mit Rösterei eröffnen | Foto: Polzer
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ST. RUPRECHT. "Stadtnahes Wohnen, liebenswerte Menschen, den Wanderweg und die Sattnitz vor der Haustüre, was will man mehr?" Wenn SPÖ-Gemeinderat (GR) Martin Lemmerhofer von "seinem" St. Ruprecht spricht, kommt er ins Schwärmen, genauso wie der zuständige ÖVP-GR Horst Krainz: "St. Ruprecht ist der größte Bildungsstandort, hat viele mittelständische Betriebe und gerade die Buntheit des Multikulturellen schätze ich sehr." Auch FPÖ-GR Iris Pirker-Frühauf und Grüne-GR Margit Motschiunig sind sich einig, dass St. Ruprecht ein bunter, lebendiger und vor allem lebenswerter Stadtteil ist, der viel zu bieten hat.

Gleichzeitig sind sich alle vier einig, dass der Stadtteil noch immer mit seinem schlechten Ruf kämpfen müsse, die Realität hingegen aber ganz anders aussehe Tatsächlich tut sich in diesem Stadtteil einiges, nicht zuletzt durch Initiativen wie den Bildungscampus Süd. Aber auch die GR sowie die Bürger selbst haben Ideen, wie man den Stadtteil noch lebenswerter gestalten kann.

Für die Sicherheit

Das subjektive Sicherheitsgefühl zu erhöhen ist ein zentraler Bestandteil aller derzeit laufenden Maßnahmen. Ein städtisches Beleuchtungskonzept ist auf Schiene, die GR bringen zusätzlich immer wieder neue Ideen ein und zeigen Problempunkte auf. So ist auf Initiative von Lemmerhofer aktuell eine 30er-Beschränkung in der Hirschstraße geplant, auch ein Lkw-Fahrverbot in der Kirchgasse will Lemmerhofer umsetzen. "Besonders wichtig ist auch die Beleuchtung der Herwiggasse. Hier gibt es aktuell gar keine Straßenbeleuchtung. Für das Sicherheitsgefühl der Bewohner muss das unbedingt adaptiert werden", sagt der SPÖ-GR.
Lemmerhofer ist seit 20 Jahren Stadtteilvorsitzender und hat schon einiges initiiert, wie etwa den kostenlosen Fernwärmeanschluss für die Sattnitzsiedlung. "Regelmäßig veranstalten wir auch Ausflüge, Diskussionen, Bürgerinformationen etc.", so der GR. Etwa 30 Veranstaltungen im Jahr sind es.
Lemmerhofer weiß aus Erfahrung: "Es sind die vielen kleinen Dinge, die man umsetzt, die dann den Stadtteil Stück für Stück lebenswerter machen. Das geht bis zur Weihnachtsbeleuchtung", so Lemmerhofer, der diese heuer übrigens erweitern will.

Leuchtende Nobelpreisträger

ÖVP-GR Horst Krainz möchte auch ein besonderes Beleuchtungskonzept umsetzen: Auf der sogenannten Bildungsachse zwischen den Schulstandorten in der Mössingerstraße und der Kneippgasse sollen Nobelpreisträger künftig als Leuchtmittel den Weg erhellen. "Hier wäre naheliegend, den Schwerpunkt auf Literatur zu setzen", sagt Krainz. Ebenso wichtig wäre für Krainz die Neugestaltung des Schatzmaier-Parks beim Friedhof. "Neubepflanzung, neue Möbel sowie Beleuchtung sollten diesen sehr zentralen Ort in St. Ruprecht wieder attraktivieren", sagt Krainz.
Generell sei es laut Krainz wichtig, mit vielen kleinen Initiativen an der Attraktivität St. Ruprechts zu arbeiten. "Wir setzen sichtbare Zeichen – mit verbesserter Infrastruktur und anderen Maßnahmen, die die Lebensqualität erhöhen." Krainz ist davon überzeugt, dass St. Ruprecht sich wieder zum "hippen Stadtteil" entwickeln wird.

Multikulti als Stärke sehen

Ebenso zentral liegt der Kinoplatz, der für Grüne-GR Margit Motschiunig wieder einladender werden muss. Sie kann sich eine kulinarische Flaniermeile vorstellen: "Es gibt hier so viele Shops mit ausländischen Spezialitäten. Das wäre eine tolle Spezialisierung für St. Ruprecht: Hier komme ich her, um z. B. frische Feigen und Ziegenkäse vom Türken zu kaufen."

Kino soll vergrößert werden

Ein großer, schon länger schwelender Wunsch der Bevölkerung ist zudem der Ausbau des Alternativkinos. Motschiunig setzt sich dafür ein, sagt aber: "Derzeit kommen wir da nicht weiter, das ist unheimlich schade." Dabei gäbe es bereits ein Konzept – nämlich den Gemeinderatssaal miteinzubinden. "Man könnte dort eine Leinwand und eine mobile Kinobestuhlung installieren und hätte, wenn benötigt, einen zweiten Kinosaal. Der Raum wäre so multifunktional nutzbar", so Motschiunig.

Integrations-Initiativen gefordert

Auch das Thema Integration liegt der Gemeinderätin sehr am Herzen: "Was fehlt, ist ein Angebot für Frauen, die in St. Ruprecht leben." Vor allem Frauen ausländischer Herkunft bräuchten laut Motschiunig Unterstützung: "Funktionieren könnte die Integration meiner Meinung nach vor allem über Kleinkind-Treffs in bestehenden Einrichtungen, wie etwa Schulen und Kindergärten, bei denen Frauen unterschiedlichster Herkuft mit ihren Kleinkindern zusammenkommen und über sie zueinander finden", sagt Motschiunig.
Denn gerade unter den einzelnen Nationen käme es oft zu – aus der Vergangenheit "gelernten" – Länderrivalisierungen, die so vielleicht überwunden werden könnten.
Auch FPÖ-GR Iris Pirker Frühauf wäre Integration ein Anliegen, vor allem in den Schulen St. Ruprechts sei das zur Zeit schwierig: "Wir haben hier in den Schulen einen hohen Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund." Für gelungene Integration sei es aber wichtig, dass sie sich mit einheimischen Schülern austauschen könnten. Pirker-Frühauf: "Mit dem Bildungscampus Süd und den daraus resultierenden Initiativen für die Attraktivierung der Schulen ist etwas Gutes im Entstehen. Ich hoffe sehr, das dadurch wieder vermehrt Klagenfurter ihre Kinder hier einschreiben." Denn dann funktioniere auch Integration besser.

Wilhelm Tell reaktivieren

Noch etwas wünschen sich die St. Ruprechter sehnlich herbei: Ein uriges Gasthaus mit Gastgarten, verrät FPÖ-GR Iris Pirker-Frühauf. "Seit Jahren wird immer wieder gemunkelt, dass Wilhelm Tell wieder aufmacht. Das wäre auch tatsächlich ein großer Wunsch der St. Ruprechter." Soweit sie informiert ist, seien Reaktivierungsversuche des alten Hauses u. a. durch die Erfüllung zahlreicher Auflagen gescheitert. Pirker-Frühauf – und auch GR Lemmerhofer – würden im Rahmen ihrer Möglichkeiten eine Wiederbelebung des Gasthauses unterstützen.

Café mit Rösterei

Der Anfang rund um die Gastronomiebelebung könnte schon bald gemacht werden, denn jetzt im Sommer soll beim Gemeindezentrum ein Café samt Rösterei aufsperren. "So hat es mir der Besitzer des Hauses erzählt", sagt Lemmerhofer.

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