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Isny feiert Heimatfest bei Gluthitze mit Tausenden Besuchern 

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Bürgermeister Rainer Magenreuter bei Rede zum Heimatfest Isny 2023
Launige Rede in der Gluthitze: Bürgermeister Rainer Magenreuter und fächer-bewehrte Bürgerstöchter. © Lutz Bäucker

Isny - Alles Flüssige floss in Strömen, bei Temperaturen um die 33 Grad: das köstliche Isnyer Bier, das kühle Isnyer Tafelwasser, der Schweiß bei allen Beteiligten des traditionsreichen, seit über 400 Jahren stattfindenden Kinder- und Heimatfestes im ehemaligen Reichsstädtle. Höhepunkt des Isnyer „Nationalfeiertages“: der große Umzug mit rund 2.000 Mitwirkenden und Tausenden von Zuschauern.

Bürgermeister Rainer Magenreuter gab sich heldenhaft, dürfte aber sein authentisches Festgewand insgeheim verflucht haben. Mit dickem pelzbesetztem Wams, langen Puffärmeln, schwerer Amtskette und luftundurchlässigem Barett als spätmittelalterlicher Ratsherr kostümiert suchte das Stadtoberhaupt beim offiziellen Empfang im Innenhof des Isnyer Rathauses jedes nur mögliches Fleckchen im Schatten. Fast neidvoll blickte Magenreuter auf eine Abordnung liebreizender Töchter der Stadt, die entsprechende Kühlmittel gegen die minütlich steigenden Temperaturen in Händen hielten: „Ja, heut‘ kommet die Fächer wirklich zom Eisatz“, sinnierte der Stadtchef und hob zu einer launigen Eröffnungsrede an. Von der Erwähnung des nahezu fertig umgebauten Marktplatzes (Einweihung am 19. Juli), über den Namen des frisch bestellten neuen Stadtbaumeisters bis hin zur Aussicht, die neue Verbundschule demnächst endlich in Betrieb nehmen zu können, ließ Magenreuter nichts aus.

Heimatfest Isny 2023 - Vielfalt der Geschichte und Stadtgesellschaft

Auch nicht eine kleine Stichelei in Richtung Staatssekretär Benjamin Strasser („Unser Mann in Berlin!“) aus dem Bundesjustizministerium: „Du bisch ja jetzt Koordinator für den Abbau des Bürokratismus! Jetzt kaasch zeige, was du drauf hasch.“ Worauf sich der „Benni“ einmal mehr den Schweiß von der Stirn wischen musste.

Nach schmissigen Weisen der Kapelle aus Christazhofen, den obligatorischen Saitenwürschtlen mit Semmel und vielen guten Gesprächen durfte die Isnyer Prominenz mitsamt Gästen hinaus in die Hitze – sprich auf den Marktplatz. Das Defilee der fast 2.000 Kinder, ihrer Mottowagen und Musikkapellen präsentierte den Stolz und die Vielfalt der Isnyer Geschichte und Stadtgesellschaft. Besonders stark transpirierten die 48 Mitglieder der legendären Kindertrommel-Gruppe: Die waren bereits seit Donnerstagabend im Einsatz und hatten auch noch zwei Termine in aller Herrgottsfrüh zu bewältigen. Hoffentlich hatten auch die sieben- bis 19-jährigen Musikanten das inoffizielle Motto des Isnyer Bürgermeisters für dieses extrem heiße Heimatfest befolgt: „Trinket gnuag!“ 

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