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Neue Details zu tödlichem A94-Unfall: Geisterfahrer rast ohne Licht und mit Vollgas in Gegenverkehr

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Ein 38-jähriger Geisterfahrer löste auf der A94 einen tödlichen Unfall aus. Ein Mann starb. Inzwischen gehen Polizei und Staatsanwaltschaft von Absicht aus und ermitteln wegen Mordes.

Update vom 17. Februar: Nun ist klar, das Opfer des Geisterfahrerunfalls auf der A94 war ein Feuerwehrmann aus dem Raum München. Erst wenige Tage vor dem Unglück rettete er einem seiner Kollegen noch das Leben.

Update, Mittwoch, (8. Februar), 12.51 Uhr: Wie Polizei und Staatsanwaltschaft aktuell mitteilen, laufen gegen den Geisterfahrer Ermittlungen wegen Mordes und mehrfachen Mordversuchs. Ein 38-Jähriger aus dem Landkreis Rottal-Inn war am Sonntagabend um 18 Uhr in die falsche Richtung auf die A94 im Kreis Altötting aufgefahren und in den Gegenverkehr gerast. Ein 34-Jähriger aus dem Kreis Fürstenfeldbruck wurde durch den Aufprall getötet, seine Beifahrerin schwer verletzt. Außerdem gerieten noch weitere Fahrzeuge in den Massencrash (siehe ursprüngliche Meldung weiter unten).

Neue Erkenntnisse nach Geisterfahrer-Unfall auf A94: Fahrer ohne Licht unterwegs

Die neuen Ermittlungsdetails, die die Polizei nun nennt, werfen nochmal ein anderes Licht auf den tödlichen Unfall. Demnach sprechen mehrere Indizien dagegen, dass der 38-Jährige einfach nur zufällig auf der falschen Spur unterwegs war. Tatsächlich prallte der Mann mit hoher Geschwindigkeit und ohne zu bremsen in die entgegenkommenden Fahrzeuge. Mehr noch: Er war laut Polizei mit ausgeschaltetem Frontlicht unterwegs.

Geisterfahrer überlebt – und wird wegen Mordes angeklagt

Der 38-Jährige flog durch den Crash aus seinem Auto und wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus geflogen. Offenbar hat er eines seiner Ziele verfehlt: Die Polizei geht nach derzeitigem Ermittlungsstand davon aus, dass sich der Mann auf der Autobahn selbst das Leben nehmen wollte und weitere Menschen dabei mit in den Tod reißen. Letzteres ist dem 38-Jährigen gelungen. Doch sein eigenes Ableben ist laut Polizei unwahrscheinlich. Er muss nun mit einer Anklage wegen Mordes und mehrfachen versuchten Mordes rechnen.

Normalerweise berichten wir nicht über Suizide, Suizidversuche oder erweiterte Suizidversuche, weil dabei immer eine Trigger-Gefahr besteht. In diesem Fall überwiegt das öffentliche Interesse an der Tat. Wer Hilfe sucht, kann sich an die Telefonseelsorge wenden. Im Akutfall unter Telefon: 08 00/1 11 01 11 oder 08 00/1 11 02 22 oder 11 61 23. Im Chat oder per Mail unter online.telefonseelsorge.de. Zudem gibt es einen psychiatrischen Krisendienst in Bayern unter Telefon: 08 00/6 55 30 00. Die ARCHE ist ein Verein für Suizidprävention und Lebenshilfe für München und außerhalb. Der Verein ist telefonisch unter 089/33 40 41 zu erreichen. Wer akute Fälle von Suizidversuchen beobachtet, soll umgehend die Notrufnummer 112 wählen.

Erstmeldung, Montag (6. Februar), 6.33 Uhr: Altötting – Auf der A94 zwischen Altötting und Neuötting ereignete sich am Sonntagabend (5. Februar) gegen 18 Uhr ein tödlicher Unfall. Verantwortlich war ein 38-jähriger, der in Altötting entgegen der Fahrtrichtung auf die Fahrbahn Richtung Passau auffuhr. Kurz darauf fuhr der Seat-Fahrer frontal in einen entgegenkommenden Skoda.

Die Unfallstelle nach der fatalen Geisterfahrt eines 39-Jährigen auf der A94 im Kreis Altötting.
Die Unfallstelle nach der fatalen Geisterfahrt eines 39-Jährigen auf der A94 im Kreis Altötting. © fib/Eß

Schwerer Unfall mit Geisterfahrer auf A94: Mann aus Kreis Bruck stirbt

Aus dem Grad der Zerstörung der beiden Wracks lässt sich schließen, dass der Aufprall mit hoher Geschwindigkeit stattfand. In dem Skoda saß ein 34-jähriger Mann aus dem Kreis Fürstenfeldbruck. Er wurde durch den Unfall so schwer verletzt, dass er noch am Unfallort starb. Seine Beifahrerin kam mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus.

Ein Rettungshubschrauber brachte den Geisterfahrer (38) mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus.
Ein Rettungshubschrauber brachte den Geisterfahrer (38) mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus. © fib/Eß

Der Geisterfahrer selbst erlitt lebensgefährliche Verletzungen und wurde per Rettungshubschrauber ins nächste Krankenhaus geflogen.

Der Skoda eines 34-Jährigen wurde von dem Geisterfahrer frontal und offenbar mit voller Wucht getroffen. Der 34-Jährige starb noch am Unfallort.
Der Skoda eines 34-Jährigen wurde von dem Geisterfahrer frontal und offenbar mit voller Wucht getroffen. Der 34-Jährige starb noch am Unfallort. © fib/Eß

Schwerer Unfall mit Geisterfahrer: Weitere Fahrzeuge steuern ins Trümmerfeld

Ein nachfolgender Pkw Ford, der mit vier Personen aus der Schweiz besetzt war, kollidierte mit den Trümmerteilen aus dem Frontalzusammenstoß. Ein weiterer Pkw Audi, in dem zwei Frauen aus Polen saßen, stieß dann noch mit dem Pkw Seat des Falschfahrers zusammen.Die vier Personen aus der Schweiz blieben unverletzt. Die Fahrerin des polnischen Pkw Audi kam mit leichten Verletzungen in ein Krankenhaus, ihre Beifahrerin blieb unverletzt. Alle beteiligten Fahrzeuge wurden schwer beschädigt.

Der Seat des Geisterfahrers.
Der Seat des Geisterfahrers. © fib/Eß

Die Autobahnpolizei Mühldorf ermittelt aktuell zum Unfallhergang. Ein Sachverständiger wurde hinzugezogen, alles Wracks wurden sichergestellt. Die Freiwilligen Feuerwehren aus Winhöring, Töging am Inn, Neuötting, Reischach, Marktl und Marktlberg waren mit einem Großaufgebot am Unfallort, ebenso die Autobahnmeisterei. Die Sperre der A94 in Fahrtrichtung München dauerte die Nacht über an.

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