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Diabetes: Was hat es mit Typ 3 und Typ 4 auf sich?

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Typ-1-Diabetes und Typ-2-Diabetes dürften vielen Menschen ein Begriff sein. Doch es gibt noch andere Formen der Zuckerkrankheit.

Egal ob Diabetes Typ 1 oder 2*: Beide Stoffwechselstörungen haben dieselbe Folge. Der Zuckerstoffwechsel funktioniert nicht normal, was den Blutzuckerspiegel dauerhaft nach oben treibt. Die Ursachen dafür: Der Körper kann das Hormon Insulin nicht in ausreichenden Mengen produzieren (Typ-1-Diabetes, oftmals angeboren) oder es nicht mehr gut verwerten (Typ-2-Diabetes). Weitaus häufiger kommt es zum Typ-2-Diabetes, der in der Regel durch einen ungesunden Lebensstil ausgelöst wird. Wenig Bewegung und unausgewogene Ernährung zählen zu den größten Risikofaktoren.

So liegt bei 95 Prozent der aktuell rund acht Millionen Diabetes-Patienten in Deutschland ein Typ-2-Diabetes vor, wie die Deutsche Diabetes Hilfe informiert. Als Ausgangspunkt für den Diabetes Typ 2 gilt die Insulinresistenz. Diese hat zur Folge, dass der Blutzuckerspiegel ansteigt, weil die Zellen weniger Zucker aus der Nahrung aufnehmen können.

Diabetes muss immer behandelt werden, weil ein dauerhaft zu hoher Blutzuckerspiegel die Blutgefäße schädigt, was Empfindungsstörungen wie Kribbeln in den Füßen zur Folge haben kann. Auch Organe wie die Niere nehmen Schaden. Im schlimmsten Fall fallen Patienten ins diabetische Koma – mit lebensbedrohlichen Folgen.

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Wer sich sehr unausgewogen ernährt und sich selten bewegt, fördert die Entstehung der Zuckerkrankheit. Doch es gibt auch andere Ursachen. © Gemma Ferrando via www.imago-images.de

Diabetes Typ 3 und 4: Wenn Krankheiten und Schwangerschaft zuckerkrank machen

Wenn Mediziner von einem Diabetes Typ 3 sprechen, handelt es sich um eine seltene Form der Zuckerkrankheit, die nicht dem Typ 1 oder 2 zugeordnet werden kann. Zur Gruppe des Diabetes Typ 3 zählen sehr unterschiedliche Krankheiten, bei denen eine diabetische Stoffwechsellage auftritt, wie die Deutsche Diabetes Hilfe informiert. Dazu zählt z.B. eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse, das Cushing-Syndrom oder vererbte genetische Defekte der Beta-Zellen. Auch eine Kortikoidtherapie kann Diabetes Typ 3 zur Folge haben, heißt es weiter. Um den Blutzuckerspiegel wieder auf ein normales Niveau zu heben, steht bei Typ-3-Diabetes die Behandlung der verursachenden Krankheit im Vordergrund.

Schwangerschaftsdiabetes wird auch als Diabetes Typ 4 oder Gestationsdiabetes (GDM) bezeichnet. Mindestens 45.000 Frauen erkranken der Deutschen Diabetes-Hilfe zufolge jährlich daran. „GDM bereitet keine Beschwerden und kann daher leicht übersehen werden“, so Ute Schäfer-Graf, Leiterin des Berliner Diabeteszentrums für Schwangere am St. Joseph Krankenhaus in Berlin-Tempelhof, in einer Pressemitteilung der Deutschen Diabetes Hilfe. Unerkannt und somit unbehandelt führe GDM fünfmal häufiger zu Geburtsproblemen als bei nicht betroffenen Müttern. Infolge des hohen Glukosespiegels der Schwangeren produziert das ungeborene Kind mehr Insulin. Das Hormon fördert auch das Wachstum. „Daher haben betroffene Babys häufig ein hohes Geburtsgewicht und müssen per Kaiserschnitt zur Welt kommen“, erklärt Professor Schäfer-Graf. „Außerdem weisen sie ein erhöhtes Risiko auf, als Erwachsene an Typ-2-Diabetes zu erkranken.“ Oftmals reichen Lebensstilmaßnahmen wie mehr Bewegung und eine Ernährungsumstellung aus, um die Glukosewerte betroffener Frauen zu senken, heißt es weiter. (jg) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

Weiterlesen: Übersicht über Diabetes-Medikamente: Warum Sie nur in letzter Instanz zu Metformin greifen sollten

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