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Besonnener Kommunalpolitiker: Trauer um Jakob Geiger

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Am 12. Januar findet eine Trauerfeier für Ildiko Risse statt.
Jakob Geiger findet auf dem Bichler Friedhof seine letzte Ruhe. © Symbolfoto: Angelika Warmuth

Zahlreiche Bürger aus Bichl und Umgebung haben vor wenigen Tagen Abschied genommen von Jakob Geiger. Der Verstorbene war nicht nur lange im Gemeinderat aktiv, sondern engagierte sich auch sehr für die Dorferneuerung.

Bichl – Zahlreiche Bürger aus Bichl und Umgebung haben vor wenigen Tagen Abschied genommen von Jakob Geiger. Der „Glasenbauer Jakl“ war Ende Januar im Alter von 73 Jahren verstorben. Geiger war kommunalpolitisch sehr engagiert und setzte sich viele Jahre lang auch in der Dorferneuerungsgruppe aktiv für seine Heimat ein. „Was der Jackl in ehrenamtlicher Weise alles für Bichl getan hat, ist gigantisch“, sagte Bürgermeister Benedikt Pössenbacher in seiner Trauerrede. Geiger sei überall sehr beliebt gewesen und genoss hohes Ansehen.

Lokalpolitik war Geiger ein großes Anliegen

Engagement wurde und wird in Geigers Familie groß geschrieben. Der Verstorbene war einer der beiden Söhne der weithin bekannten Ehrenkreisbäuerin Rosl Geiger († 2016). Sohn Jakob wurde 1949 in Benediktbeuern geboren. Nach der Schule entschied er sich für eine Ausbildung im Tölzer Finanzamt und machte sich 1995 als Steuerberater selbstständig, berichtet Sohn Markus Geiger. Die Lokalpolitik, sagt Markus Geiger, war seinem Vater ein großes Anliegen.

Jakob Geiger (†), ehemaliger Zweiter Bürgermeister von Bichl
Jakob Geiger (†), ehemaliger Zweiter Bürgermeister von Bichl © privat

1983 gründete Jakob Geiger zusammen mit anderen Bürgern die Wählergemeinschaft „Unabhängige Bichler Bürger“ (UBB) und stellte sich bei der Kommunalwahl 1984 als Bürgermeisterkandidat zur Verfügung, berichtet Benedikt Pössenbacher, der ebenfalls der UBB angehört. 18 Jahre lang war Geiger Mitglied des Gemeinderats, sein Fachwissen war im Finanzausschuss gefragt. Von 1996 bis 2002 war Geiger zudem Stellvertreter von Bürgermeister Franz Pfund. In dieser Zeit, so Pössenbacher, wurden „richtungsweisende Entscheidungen“ in Bichl getroffen: Unter anderem der Neubau der Umgehungsstraße, der Kauf des Bayerischen Löwen und der Neubau des Kindergartens. „Das Dorf lag ihm immer sehr am Herzen“, erinnert sich die Familie.

Ausgleichendes Wesen und ruhige Art

Nach seiner Amtszeit im Gemeinderat engagierte sich Geiger ab 2003 in der Steuerungsgruppe der Dorferneuerung, die zahlreiche Projekte umsetzte. Mit seinem ausgleichenden Wesen, seiner ruhigen und besonnenen Art sowie seinem fachlichen Wissen sei Geiger „eine große Bereicherung fürs Dorf gewesen“, sagt Pössenbacher. „Wenn ein Ziel angestrebt wurde, hatte er Ideen und fand einen Weg.“

Großes Engagement für Vereine

Auch einige Bichler Vereine trauen um ihren Kameraden. Geiger lagen die Schützen am Herzen, er war Mitglied der Bichler Zimmerstutzengesellschaft (ZSG) und im Schützengau Tölz. Viele Mitglieder waren zur Beerdigung gekommen und würdigten Geigers Engagement. „Ohne ihn würde es heute unser Schützenhaus so nicht geben“, heißt es von Seiten der ZSG. Geiger hatte „sehr viel Herzblut in die Entwicklung des Vereins gelegt“. Auf Gauebene hatte Geiger mehrere Gauschießen betreut sowie die Ausrichtung des Bezirksschützentages 2017 in Benediktbeuern. Für dieses Engagement war Geiger 2015 das Ehrenkreuz in Silber des Deutschen Sportschützenbunds verliehen worden, im Herbst 2022 wurde er zum Gauehrenmitglied im Schützengau ernannt. „Diese hohe Auszeichnung hat meinen Vater sehr gerührt“, sagt Markus Geiger.

Jakob Geiger war auch Lyra-Spieler im Bichler Spielmannszug. Neben all diesen Aktivitäten fand er noch Zeit, sich um seine Bienen zu kümmern – und natürlich um die Familie. „Sie war ihm immer heilig“, sagt der Sohn. Jakob Geiger hinterlässt seine Ehefrau sowie zwei erwachsene Söhne mit ihren Familien und fünf Enkelkindern.

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