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"Urteil strotzt vor Seltsamkeiten"

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Pastetten - Heiner Müller-Ermann, Sprecher der Aktionsgemeinschaft gegen die A 94, wettert auf der Informationsveranstaltung in Pastetten gegen die Isentaltrasse.

"Wir haben eine Niederlage erlitten, sind hier aber nicht beim Leichenschmaus", sagte Heiner Müller-Ermann bei der Veranstaltung, auf der Jörg Menzinger vom SPD-Ortsverein Buch-Forstern-Pastetten über Prozess und Urteil zur A 94 am Dienstagabend im Gasthaus Post-Winner informierte.

"Dieses Urteil strotzt nur so von Seltsamkeiten", so Müller-Ermanns Eindruck. So schien im Prozess das Wohl von Tieren und Pflanzen oft wichtiger zu sein als das der Anwohner. Er betonte, dass die Aktionsgemeinschaft, deren Sprecher er ist, zwar gegen den Bau der Isental-Trasse, aber für einen Ausbau der B 12 sei: "Wir brauchen eine leistungsfähige und sichere Straße Richtung Altötting."

Wie geht man in den kommenden Monaten weiter vor? "Vier Wochen, nachdem das schriftliche Urteil zugestellt wurde, werden wir Nichtzulassungsbeschwerde in Leipzig einlegen." Damit sei aber erst im Frühjahr 2008 zu rechnen. Im besten Fall könne man dann Revision einlegen, im schlechtesten Fall sei der juristische Weg zu Ende.

Der Verkehrsplaner Robert Ulzhöfer lieferte Zahlen: Der Bau des 43 Kilometer langen Abschnitts zwischen Forstinning und Ampfing werde an die 350 Millionen Euro kosten und dauere mindestens 15 Jahre. Anhand einer Computersimulation demonstrierte der Experte das Verkehrsaufkommen im Jahr 2020: "Rund 55 000 Fahrzeuge werden die Dorfener Trasse benutzen, die B 12 wird allenfalls um zehn Prozent entlastet."

Am Ende des Abends ermunterte Müller-Ermann die zahlreichen Zuhörer, auf Politiker, den Steuerzahlerbund und den Bundesrechnungshof einzuwirken, "diesem Wahnsinn nicht zuzustimmen". Was der Einzelne an welchen Politiker schreibt, sei dabei weniger von Bedeutung, als dass möglichst viele Beschwerden auf deren Schreibtischen landen. Auch zu Spenden rief der Aktionsgemeinschaftssprecher auf, denn "wir sind finanziell ziemlich am Ende". 600 000 Euro habe das Verfahren bisher gekostet, bei einem Prozessverlust entstünden noch mehr Kosten. (vam)

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