1. Startseite
  2. Lokales
  3. Freising
  4. Kirchdorf an der Amper

Helikopter und Notarzt im Einsatz: Mann (21) verletzt sich schwer mit Kurzaxt

KommentareDrucken

Nichts passiert, wenn die Halbprofis bei Showkämpfen aufeinander eindreschen: Die Schneiden der Äxte und Schwerter sind abgerundet. 
Nichts passiert, wenn die Halbprofis bei Showkämpfen aufeinander eindreschen: Die Schneiden der Äxte und Schwerter sind abgerundet. © Andreas Beschorner

Ein Helikopter musste kommen, das Gelände musste kurzzeitig abgesperrt werden: Beim Mittelaltermarkt in Kirchdorf hatte sich am Sonntag eine Person mit einer scharfen Axt verletzt. Wie konnte das passieren?

Kirchdorf – Die Showkampftruppen wussten beim Mittelaltermarkt in Kirchdorf, wie es geht, dass man mit Äxten aufeinander einschlägt, ohne dass der Gegner verletzt wird. Was gefährlich aussah und oft laut schepperte, endete am Wochenende immer glimpflich. Das Geheimnis: Es handelt sich dabei um Schaukampf-Waffen mit gerundeter Schneide. Bei einem Besucher, der eine scharfe Axt mit auf das Gelände gebracht hatte, war das anders: Während eines scherzhaften Gerangels mit seinem Freund verletzte er sich mit der Kurzaxt, die er am Rücken im Gürtel trug, selbst und musste mit einer tiefen Fleischwunde im Rücken ins Klinikum gebracht werden (wir haben berichtet). Der Veranstalter des Mittelaltermarktes, Elmar Leyerer, bedauert den Zwischenfall, betont aber, dass die Organisatoren keine Schuld treffe.

Scharfe Äxte und Schwerter waren am Wochenende eigentlich verboten. Lediglich die Lagerbewohner, die mit Holz heizten und kochten, durften für das Holzhacken scharfe Äxte im Lager aufgewahren. Wie Leyerer betonte, habe man – auch wenn das Landratsamt das gar nicht verlangt hatte – freiwillig einen Security-Dienst engagiert, der stichprobenartig die Besucher des Geländes auch kontrolliert habe. Man habe auch einige Leute, die mit scharfen und spitzen Schwertern das Gelände betreten wollten, wieder weggeschickt. Doch den jungen Mann mit seiner Kurzaxt im Gürtel habe man eben nicht erwischt. Die Folge: Bei einem Gerangel mit seinem Freund verletzte sich der 21-Jährige, der Helikopter und der Notarzt kamen, das Gelände wurde erst einmal abgesperrt. „Vorbildlich“ sei das gelaufen, zitiert Leyerer die Aussagen der Rettungsdienste dazu. Trotzdem ist der Organisator sauer: Wie könne man eine scharfe Axt mit auf eine öffentliche Veranstaltung nehmen? Das verstehe er nicht, so Leyerer. Mit solchen unüberlegten und „dummen“ Aktionen würden solche Veranstaltungen in ein schlechtes Licht gerückt. Und das unberechtigt, weil es eben keine Bewohner des Lagers und auch keine Kämpfer waren. Denn die wüssten ganz genau, wie man sich zu verhalten habe.

Der 21-Jährige, dem es inzwischen wieder gut geht, wie Leyerer erleichtert berichtet, hat sich bereits kurz bei den Veranstaltern dafür entschuldigt, dass er so fahrlässig und unüberlegt gehandelt habe, indem er eine scharfe Waffe mitgebracht hatte. Der Mann hat laut Leyerer zudem angekündigt, schriftlich zu dem Vorfall Stellung zu nehmen.

Auch interessant

Kommentare