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Die ganze Magie des Chorgesangs

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Renommierte Solisten: Geistliche Kammermusik vom Barock bis zur Moderne intonierten (v. l.) Johannes Strake (Violine), Nicolas Hariades (Altus), Beate Hariades (Sopran) und Johannes König (Violoncello).
Renommierte Solisten: Geistliche Kammermusik vom Barock bis zur Moderne intonierten (v. l.) Johannes Strake (Violine), Nicolas Hariades (Altus), Beate Hariades (Sopran) und Johannes König (Violoncello). © Maria Martin

Moosburg - Chorimprovisationen, geistliche Kammermusik, Blechbläser- und Orgelmusik sowie gregorianische Choräle: Bei der Langen Nacht der Kirchenmusik am Freitagabend im Moosburger Kastulusmünster gab es von allem etwas zu genießen.

Die beiden Kirchenmusiker Stefan Metz und Stephan Zippe hatten sich ein ganz besonderes Programm ausgedacht. Von 19 Uhr bis weit nach Mitternacht hatten die zahlreichen Zuhörer im Münster ihre Freude an der Vielfalt der Kirchenmusik. Mit beschwingten Melodien eröffneten die Mädchenkantorei, die Moosburger Sängerknaben sowie der Mädchen- und Knaben-B-Chor den musikalischen Abend. Es war wundervoll zu hören, mit wie viel Elan die Kleinen ihren Weg in die Welt der Kirchenmusik beschritten. „Tanzen, ja tanzen wollen wir und springen“. Neben dem populären Titel aus dem neuen Gotteslob erklangen rhythmische Lieder wie „Jesus Christ, you are my live“, das „Ave Maria“, „World peace prayer“ und sogar eine Adaption aus der Feder von Stefan Metz: „Sanctus“.

Der Magie des Chorgesangs erlagen auch die etwas älteren Sängerinnen und Sänger der Mädchenkantorei und die Moosburger Sängerknaben mit ihren anspruchsvollen Chorimprovisationen. Überwältigend rührende Klänge gab der Münsterchor zum Besten: Werke aus vier Jahrhunderten von Alessandro Scarlatti („Exultate Deo“) über Felix Mendelssohn-Bartholdy („Richte mich Gott“) bis hin zum weihevollen „Locus iste“ von Anton Bruckner spannte sich der Bogen. Mucksmäuschenstill lauschten die Besucher auch einem besonders aktuellen Chorstück: „We shall walk through the valley in peace“ des zeitgenössischen Komponisten Moses Hogan. „Ein Wink, wie sehr wir dankbar sein dürfen, in einer friedlichen Umgebung zu leben“, merkte Stefan Metz an. Wie aktuell das Thema ist, zeigte sich auch daran, dass auch einige schwarzafrikanische Asylbewerber mit zum Gebet gefalteten Händen im Gotteshaus saßen. Es war Platz für jeden.

Bevor das Kirchenschiff mit sphärischen Klängen des gregorianischen Chorals erfüllt wurde, gab es noch ein besonderes musikalisches Schmankerl: Vier renommierte Solisten boten geistliche Kammermusik vom Barock bis zur Moderne. Nicolas Hariades (Altus) und Beate Hariades (Sopran) wurden von zwei jungen vielversprechenden Künstlern begleitet: Johannes Strake (Violine) und Johannes König (Violoncello) stellten mit der Mysteriensonate XIV „Mariae Himmelfahrt“ von Heinrich Ignaz Franz Biber ein selten gespieltes Werk vor. Ein illuminiertes Kirchenschiff gab im Anschluss die perfekte Kulisse für die gregorianischen Choräle. Mystisch, wie Münsterchor und Cantores Iuvenales in langen weißen Gewändern diese älteste musikalische Tradition des Christentums anstimmten.

Während sich im Inneren des Münsters fast kultische Stimmung verbreitete, gab es auf der Freifläche vor der Johanniskirche Gelegenheit für Gespräch und Begegnung. Fleißige Helfer hatten Biertische aufgestellt und kleine Imbisse vorbereitet. Gegen Mitternacht erklang festliche Musik für Blechbläser und Orgel mit dem Tritonus Brass Quartett aus Regensburg und Metz an der Orgel. Mit Abend- und Nachtliedern verabschiedete dann Benedikt Celler an der Orgel die Besucher.

Maria Martin

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