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Klausurtagung auf der Zugspitze: Die Technik ist das größte Problem

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Über den reibungslosen Ablauf des Treffens freuen sich: (v.r.) BZB-Vorstand Matthias Stauch, Klaus Schanda und Michael Finsterwalder. 
Über den reibungslosen Ablauf des Treffens freuen sich: (v.r.) BZB-Vorstand Matthias Stauch, Klaus Schanda und Michael Finsterwalder. © Brinkmann

„Teambuilding“ auf Deutschlands höchstem Berg – das haben sich die Fraktionsspitzen von CDU/CSU und SPD vorgenommen. Dass das Treffen auf der Zugspitze gelingt, dafür sorgen zahlreiche Helfer im Hintergrund: von den Mitarbeitern der Bayerischen Zugspitzbahn bis zur Polizei.

Garmisch-Partenbkirchen – Strahlender Sonnenschein, blauer Himmel durchsetzt mit einigen weißen Wolken und das gold-glänzende Gipfelkreuz – die Zugspitze präsentiert sich gestern Mittag von ihrer schönsten Seite. Da gerät auch Matthias Stauch, der ansonsten eher zurückhaltende Kaufmännische Vorstand der Bayerischen Zugspitzbahn (BZB), ins Schwärmen. „Tolle Bilder“ seien beim Treffen der Koalitionsfraktionen von CDU/CSU und SPD entstanden. Bilder, von denen er sich einen entsprechenden Werbeeffekt verspricht. Auf die Hauptdarsteller – Andrea Nahles (SPD), Volker Kauder (CDU) und Alexander Dobrindt (CSU), der als Stimmkreisabgeordneter quasi Heimrecht genießt, – sind passend dazu zahlreiche Kameras gerichtet. Gut 90 Journalisten halten fest, was sich die Spitzenpolitiker für ihre Klausur auf Deutschlands höchstem Berg vorgenommen haben. „Teambuilding“ nennt es Dobrindt. Das aber zu „harten Ergebnissen“ führen soll.

Um das zu ermöglichen, war das BZB-Team schon Wochen vorher in Aktion. „Die technischen Voraussetzungen zu schaffen, ist bei so etwas eigentlich immer die größte Schwierigkeit“, erklärt Stauch. Für die erforderlichen Internet- und Telefon-Kapazitäten „wurden zusätzliche Leitungen verlegt“. Steht erst einmal die Technik, läuft auch die Veranstaltung.

Bankettchef Thomas Schumacher und sein Team kredenzen den Abgeordneten ein Brotzeit-Buffet.
Bankettchef Thomas Schumacher und sein Team kredenzen den Abgeordneten ein Brotzeit-Buffet. © Brinkmann

„Klar ist auch Sicherheit ein Thema, wenn 39 Bundestagsabgeordnete zu uns kommen“, sagt BZB-Sprecher Johannes Burkart. Für die Gäste, die angesichts des Traumwetters in Scharen auf knapp 3000 Meter Höhe strömen, werden die Einschränkungen aber so gering wie möglich gehalten. Erst kurz vor Eintreffen der drei Politiker sperren Mitarbeiter des Unternehmens und Sicherheitskräfte einen Teil der Gipfelterrasse – für gut eine halbe Stunde gibt’s keine Fotos mit Kreuz im Hintergrund. Dann ziehen die Abgeordneten, Fotografen, Kameraleute und Journalisten weiter aufs Zugspitzplatt.

Bayerische Schmankerl für die Bundestagsabgeordneten

Dort kredenzen Bankettchef  Thomas Schumacher und sein Team ihnen ein Brotzeit-Buffet. Weißwurst, Obatzter, Griesnockerlsuppe und natürlich Kaiserschmarrn sind nur einige der vorbestellten Köstlichkeiten. „Unkompliziert, weil’s keine Sonderwünsche gab“, sagt Schumacher. Kaffee, Mineralwasser und Säfte stehen auf den Tischen. Drei Servicekräfte sorgen für Nachschub und dafür, leere Teller und Schüsseln schnell wieder abzuräumen.

Dass dort und auch auf dem Gipfel alles in geordneten Bahnen abläuft, ist Aufgabe der Polizei. Nachdem sich der Großteil der zweitägigen Klausurtagung in Murnau abspielt, fungiert der dortige Inspektionsleiter Joachim Loy auch auf der Zugspitze als Einsatzleiter. Vor dem Eintreffen der Bundestagsabgeordneten macht er sich noch einmal ein Bild von sämtlichen Örtlichkeiten – unterstützt von Kollegen in zivil, der Alpinen Einsatzgruppe, der Operativen Ergänzungsdienste, der Kripo, Fahndern und Sprengstoffhunden. „Zweistellig“ seien sie auf Deutschlands höchstem Berg vertreten. Mehr lässt sich der Erste Polizeihauptkommissar nicht entlocken. Neben der Sicherheit beschäftigt sie auch der mögliche Missbrauch des Bergs durch Proteste von irgendwelchen Gruppierungen. Ein Job für die Alpinbeamten. Die haben auch vorsorglich den Weg zum Gipfel gesperrt. „Zwei wollten rüber“, verrät einer der Ordnungshüter. „Die hatten aber Verständnis, als wir ihnen die Gründe erklärt haben. Zumal der Schnee am Vormittag extrem hart war.“

Lange Liste an prominenten Gipfelstürmern

Die Stimmung ist gut auf der Terrasse. Das trifft auf die Pressevertreter genau wie auf die Besucher zu, die mit gezückten Handys auf Nahles,

Kabinenbegleiter Thomas Lazak hat die technischen Fragen der Politiker beantwortet.
Kabinenbegleiter Thomas Lazak hat die technischen Fragen der Politiker beantwortet. © BZB

Kauder und Dobrindt warten. Auch die sind bestens gelaunt, als sie aus dem Lift steigen. Das hat sicher an der Auffahrt in der Seilbahn Zugspitze gelegen. „Heiter“ beschreibt Kabinenbegleiter Thomas Lazak die Tour. Der Vorteil der Abgeordneten: Sie haben Platz in der Gondel, somit kann jeder den traumhaften Blick auf den Eibsee und die umliegenden Berge genießen. „Ein paar hatten technische Fragen“, erzählt Lazak. Geschwindigkeit, Kapazität und Traglast interessieren die Politiker, die sich in eine lange Liste von prominenten Gipfelstürmern einreihen können. Der König von Thailand zählt sicher zu den häufigsten Besuchern. „Der ist fast schon Stammgast“, sagt Lazak und lacht. Aber auch der Dalai Lama, die Toten Hosen, Bundespräsident Horst Köhler und Ed Sheeran posierten bereits vor dem gold-glänzenden Kreuz. „Etwas Besonderes“ seien diese Gäste, sagt der BZB-Mitarbeiter. „Da hat man abends was zu erzählen.“

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