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Bahngäste müssen umsteigen - als sie die steile Treppe sehen, bricht Frau in Tränen aus

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Steil hinab geht es derzeit am Bahnhof Feldkirchen.
Steil hinab geht es derzeit am Bahnhof Feldkirchen. © Dirk Nann

Während des barrierefreien Ausbaus ist der Bahnhof Feldkirchen ganz und gar nicht barrierefrei. Eine ältere Frau ist wegen der Treppe sogar in Tränen ausgebrochen.

Feldkirchen – Das schöne Osterwochenende in und um München verbringen, das war der Plan von Dirk Nann und Karin Greszlies. Doch am Bahnhof in Feldkirchen war der Samstag plötzlich gelaufen, zumindest stimmungsmäßig. Die Behelfsbrücke, die während des barrierefreien Umbaus aufs Gleis führt, lässt das Paar kopfschüttelnd nach Hamburg zurückreisen.

„Ich war geschockt über die Treppe, sie war so steil“, sagt Dirk Nann. Am Samstag wollte der 65-Jährige mit seiner Lebensgefährtin vom Hotel in Erding mit der Bahn (S2) nach München fahren. Erst im Zug erfuhren sie, dass die Strecke zwischen Markt Schwaben und Feldkirchen gesperrt war. In Poing wurde eine Brücke saniert. Sie mussten auf den Schienenersatzverkehr umsteigen. So weit kein Problem. Doch in Feldkirchen wurde aus der Spazierfahrt eine Bergtour.

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Um weiterfahren zu können, müssen Nann und Greszlies auf den Bahnsteig – der ist wegen des barrierefreien Umbaus allerdings nur über eine Brücke mit steiler Treppe erreichbar. Also ganz und gar nicht barrierefrei. Für Karin Greszlies ein wahres Hindernis, denn die 63-Jährige ist erst vor drei Wochen am Knie operiert worden und muss jetzt dieses „Ungetüm von Treppenanlage“ überwinden.

Sie quält sich die steile Treppe hinauf und auch wieder hinunter – und ist bei weitem nicht die einzige. Rund 300 Fahrgäste machten sich auf den beschwerlichen Weg, darunter eine ältere Frau. „Sie zitterte und schwitzte enorm, stand kurz vor dem Kollaps. Also halfen und beruhigten wir die Dame gemeinsam“, sagt Nann. Die Frau habe immer wieder geweint, eine andere habe den Auf- und Abstieg gar mit einem Krückstock bewältigt. Mit Wartezeit brauchte das Paar aus Hamburg rund 40 Minuten, bis sie vom Bus in den Zug einsteigen konnten.

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Auf dem Rückweg das gleiche Spiel. In Feldkirchen angekommen mussten sie vom Gleis wieder über die Brücke zurück zum Bus. Dieses Mal konnte sich Karin Greszlies im Vorfeld auf den beschwerlichen Weg einstellen. Obwohl es für die eigene Reise nichts mehr brachte, fragte das Paar beim S-Bahn-Fahrer nach, ob man immer über die Treppe müsse. Die Reaktion: „Die Bahn sei ein Staatsunternehmen und die Befragung gehe ihm auf den Nerv.“ Auch vom Bahnhofspersonal gab es keine bessere Erklärung. „Der Dienststellenleiter meinte, wir sollen halt den Bus nehmen“, sagt Nann. Das hätte eineinhalb Stunden länger gedauert, hin und zurück gar drei. Bei einem Tagesausflug keine Option.

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Seit Montag fährt die S2 wieder normal, Treppe und Brücke stehen aber noch bis Mitte des Jahres – bis der barrierefreie Umbau abgeschlossen ist. Die Bahn entschuldigt sich für die Umstände, wirbt allerdings für Verständnis. „Bauen kann vorübergehend Einschränkungen des Komforts mit sich bringen“, teilt ein Sprecher auf Anfrage mit. Der Umbau sei ja gerade für Menschen mit Behinderung oder jene, die nicht gut zu Fuß sind. Mit dem Abschluss der Bauarbeiten hätten diese dann keine Probleme mehr, aufs Gleis zu kommen. Bis dahin müssen sich die Feldkirchner allerdings über die steile Treppe quälen.

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In der Kommune im östlichen Landkreis München gibt es nicht nur am Bahnhof Ärger, sondern auch an den Bushaltestellen.  Feldkirchen muss für eine neue Buslinie zwei Haltestellen bauen, die Kosten empören den Gemeinderat.

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*Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

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