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Giftanschläge auf Hunde der Familie Gallinger

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Garching - "Wer kann so einen Hass auf uns oder unsere Hunde haben?" Cornelia Gallinger findet keine Antwort. Schon viermal wurden die Hunde der Familie im Garten vergiftet.

Molly, die kleine schwarze Mischlingshündin, trauert um ihren Spielkameraden. Sie frisst nicht mehr regelmäßig, mag nicht mehr alleine in den Garten an der Rosenstraße gehen, versteckt sich meist unter dem Sofa. Vor zwei Wochen starb ihr Gefährte Boomer - an Gift, da ist sie sich sicher.

Tiere gehören bei Gallingers einfach dazu. Neben den Hunden und Katzen halten die vier Kinder noch Meerschweinchen und Ratten. Molly hat Cornelia Gallinger vor 13 Jahren als Welpen gefunden - in einer Plastiktüte im Wald. "2004 wurde Molly zum ersten Mal vergiftet", erzählt ihr Frauchen. Die Hündin bekam Krämpfe, rannte wie wild umher. "Der Tierarzt vermutete, dass sie Rattengift oder Schneckenkorn gefressen hatte. An ihrem Bart klebten noch die Reste von Hackfleisch", sagt Cornelia Gallinger. Molly erholte sich, im Oktober kam Lucky ins Haus, ein Mischling aus Shi-Tzu und Yorkshire-Terrier mit wuscheligem Fell. Doch der wurde nicht einmal ein Jahr alt. An einem heißen Junitag 2005 zeigte er plötzlich die gleichen Symptome wie zuvor Molly - und erstickte bei einem Krampfanfall.

Diesmal ließ Cornelia Gallinger den Kadaver des Tieres von einem Pathologen untersuchen, und der fand "Inhaltsstoffe von frei verkäuflichen Schlafmitteln, zum Beispiel Vivinox". Die Hundebesitzerin erstatte Anzeige gegen Unbekannt - nach ein paar Wochen eingestellt.

Boomer kam als sechs Wochen alter Welpe zu den Gallingers. Im August 2007 erwischte es ihn zum ersten Mal: Krampfanfälle, extrem große Pupillen. Die Tierärzte päppelten ihn drei Tage lang mit Infusionen auf. Cornelia Galliger ist sich sicher, dass die Hunde das Gift nur im Garten gefressen haben. "Wir passen beim Gassi-Gehen immer auf", sagt sie.

Aber wer ist der Hundehasser? Hat jemanden das Bellen gestört? Vor allem der kleine Boomer kläffte gerne einmal Passanten am Gartenzaun an. "Es hat sich nie jemand beschwert", erinnert sich Cornelia Gallinger. Auch ansonsten habe es keinen Streit gegeben, versichert die 47-Jährige, die jeden Morgen um drei Uhr den Münchner Merkur in Garching austrägt. Die Hoffnung zu erfahren, wer Lucky und Boomer vergiftet hat, hat Cornelia Gallinger aufgegeben. Eines steht für sie fest. Ein zweiter Hund wird nicht mehr ins Haus kommen - Molly muss alleine bleiben.

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