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Abi-Streich: Füße in Lehrer-Gesichtern

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Schongau - Das konnte sich sehen lassen: Beim Abistreich haben die Schongauer Abiturienten ihrer Kreativität freien Lauf gelassen und für Super-Stimmung gesorgt.

Kofferraum auf und rein mit den Passagieren. Sitzend oder liegend. Auch auf die Rückbank passen mehr als zwei Personen. Hier wird gnadenlos gestapelt. Quer unter der Windschutzscheibe liegend, im Fußraum kauernd und auf der Mittelkonsole hockend, hat noch jemand Platz. Mit fremden Füßen im Gesicht und der Handbremse am Schienbein, quetschten sich Lehrer und Schüler des Welfen-Gymnasiums Schongau in zwei Kleinwagen. Welches Team bringt mehr Leute in einen VW Polo? Das war eines der lustigen Spiele beim Abistreich 2013.

Ganz schön früh am Morgen klingelten gestern die Wecker der Schongauer Abiturienten. Sicher, die Prüfungen sind längst rum. Gestern aber ging es zum Abistreich. Früher an der Schule sein als die Lehrer, war die erste Mission. Mit sämtlichen fahrbaren Untersätzen parkten die Schüler den Lehrerparkplatz nebst Gymnasium zu. Verdutzte Gesichter gab es da bei den ankommenden Lehrkräften. Quer über die Markierungen standen Autos wild durcheinander auf ihren Stammparkplätzen.

Nach zwei Unterrichtsstunden und der großen Pause schien es nach dem Durcheinander am Morgen doch noch ein normaler Schultag zu werden. Pustekuchen. Punkt 9.45 Uhr stürmten die feierwütigen Abiturienten Lehrerzimmer und Direktorat des Schongauer Welfen-Gymnasiums. Mit Sirenen und aufgedrehtem Ghetto-Blaster ging es nach der sanften Gefangennahme von Schulleiter Wolfgang Gebler und seinem Kollegium durch die Gänge der Schule. Auch Schüler und Lehrer in den Klassenräumen wurden mit Pauken und Trompeten eingesammelt.

Oben am Sportplatz ging es auch sofort los mit einer brandneuen Ausgabe „Wetten dass“. Statt Markus Lanz oder Thomas Gottschalk führten die beiden wesentlich wortgewandteren Moderatoren Tobias Beer und Marco Lindauer aus dem Abiturjahrgang à la Joko und Klaas durch die „Sendung“. Nacheinander baten sie Lehrkräfte, die „hinter den Kulissen“ gesammelt saßen, auf ihre Couch. Nach einem kurzen Pläuschchen gab es für jeden Kandidaten eine Wette.

Unter kreischendem Gelächter bunden sich Lehrer und Schüler unbeholfen einen Bändel als Gürtel um. Daran baumelnd: ein Tampon. Mit diesem Wattedings hatten die beiden Herren wohl keine Erfahrung. Sei es drum. In einer urkomischen, knienden Bewegung versuchten die zwei Spieler, das frisch aus der Verpackung geschälte Frauenprodukt, das zwischen ihren Beinen hing, in eine kleine Plastikflasche mit Wasser gefüllt einzuführen. Das wegen der Feuchtigkeit doppelt so groß gewordene Tampon steckte nun fest im Flaschenhals. Wer die Flasche nun zuerst freihändig in einen Karton hieven konnte, siegte. Mit hinaufgerissenen Armen triumphierte der Schüler über die langsame Lehrkraft.

Mögen die Spiele beginnen! Bilder vom Schongauer Abistreich

Ein echtes Highlight war die Fußballwette. Nach mehreren Runden um ein Hütchen mussten die Spieler einen Elfmeter schießen. Schwer wankend taumelten Lehrer und Schüler auf den Ball zu und versuchten, ihn wenigstens in Richtung des Tores zu schießen. Nach unentschiedenem Spielstand zwischen Lehrern und Schülern wollte Schulleiter Wolfgang Gebler die Sache in die Hand nehmen. Zum Vergnügen von Schülern und Lehrern packte es den Direktor auf dem Weg zum Ball vor Schwindel erst einmal auf den Hosenboden. Am Ende entschieden die Schüler auch dieses Spiel für sich.

Genauso wie das erste Spiel „Wer kommt schneller von A nach B auf folgenden Körperteilen...“, das Auto-Spiel und die letzte Wette „Computerweitwurf“. Nur die Wette „Spezi-Flunkyball“ konnten die durstigen Lehrkräfte für sich entscheiden, Fünf zu eins siegtem am Ende die Schüler über ihre Lehrer.

Wetten, dass das der gelungenste Abistreich der letzten Jahre war?

Carolin Nuscheler

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