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Neues Rathaus Berg: Einzugstermin Ende 2024 wackelt

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Alles ruhig – bis Mitte August: Auf der Baustelle für das neue Rathaus in Berg passiert in den kommenden Wochen nichts. Der ursprünglich beauftragte Gerüstbauer hat abgesagt, eine Ersatzfirma springt ein, sodass ab 16. August der Holzbau starten kann. Zuerst wird der Gebäudeteil rechts weitergebaut.
Alles ruhig – bis Mitte August: Auf der Baustelle für das neue Rathaus in Berg passiert in den kommenden Wochen nichts. Der ursprünglich beauftragte Gerüstbauer hat abgesagt, eine Ersatzfirma springt ein, sodass ab 16. August der Holzbau starten kann. Zuerst wird der Gebäudeteil rechts weitergebaut. Foto: Dagmar Rutt © Dagmar Rutt

Das neue Berger Rathaus wird vermutlich später fertig als geplant. Der Gerüstbauer hat die Gemeinde im Stich gelassen – das führt zu Verzögerungen. Und zu Veränderungen im Bauablauf. Auch das Richtfest verschiebt sich auf das kommende Jahr.

Berg – Der Kran auf der Baustelle des neuen Berger Rathauses ist abgebaut, die beiden in Beton gegossenen Bauteile ragen in den Himmel. Es passiert – nichts. Geplant war, dass ab 25. Juli der Holzbau startet. Das klappt aber nicht mangels Gerüst: Der Gerüstbauer hat seinen Vertrag gekündigt. Erst drei Wochen später, ab Mitte August, sollen die Arbeiten weitergehen, kündigte Bürgermeister Rupert Steigenberger in der Ratssitzung am Dienstag an. Ein Ersatz für den Gerüstbauer sei gefunden. Durch die Verzögerung verschieben sich der Bauablauf und vermutlich auch der Einzugstermin für die Verwaltung. Und auch das Richtfest.

Ende 2024 will die Verwaltung in das neue Rathaus einziehen. „Das ist wahrscheinlich noch machbar“, sagte Architekt Hannes Pernthaler vom Büro Beer Bembé Dellinger im Gemeinderat. Sein Kollege sehe es kritischer, er nicht: „Wir sind ja noch im Rohbauplan.“ Der Plan ist jedoch gehörig durcheinandergeraten. Die Erdarbeiten sorgten schon für eine Verzögerung, und jetzt hat der Gerüstbauer seinen Vertrag gekündigt. „Es hat drei Wochen gedauert, um einen neuen Gerüstbauer zu finden“, berichtete Pernthaler. Elf Firmen seien angeschrieben worden, drei hätten Angebote abgegeben. Dank dieser neuen Firma könne der Holzbauer am 16. August mit seiner Arbeit anfangen.

Diese Verzögerung wiederum wirkt sich auf alle Bauzeiten aus, wie Pernthaler sagte. „Daran angeknüpft sind Vertragstermine mit anderen Unternehmen. Das müssen wir alles neu planen.“

Geplant war, dass der Holzbauer das Rathaus an allen drei Flügeln gleichzeitig errichtet. Davon ist man abgerückt. „Wir bauen den Holzbau flügelweise auf, das wird dann mit den Nachfolgegewerken gestaffelt“, sagte Pernthaler. Als Erstes sei der Schenkel mit dem bereits errichteten Treppenhaus an der Reihe, ergänzte Steigenberger gestern auf Anfrage: „Danach können schon die Fensterbauer hinein und der Innenausbau kann gemacht werden.“ Das Richtfest sei im Frühjahr 2024 geplant. „Dann ist auch auf dem letzten Schenkel das Dach drauf“, so Steigenberger.

Von den Kosten her liegt das Projekt inzwischen um 1,8 Millionen Euro über den kalkulierten 15,5 Millionen Euro. Wie Steigenberger auf Nachfrage sagte, sind in diesen Kosten allerdings eine weitere Förderung für die beiden Wohnungen sowie für die energiesparende Bauweise von rund 1,4 Millionen Euro noch nicht enthalten. „Die Mehrkosten werden sich also nicht allzu gravierend auf den Haushalt auswirken“, sagte Steigenberger im Gespräch mit dem Starnberger Merkur.

Den Gerüstbauer, der kurzfristig abgesagt hat, will die Gemeinde Berg übrigens verklagen. „Wenn ein Gewerk wie der Gerüstbau nicht antritt, dann bringt das ja alles durcheinander“, sagte Werner Streitberger (SPD). Pernthaler bestätigte: „Das ist auch die Einschätzung unseres Anwalts. Die Kündigung des Vertrags erfolgte zu Unrecht.“ Deshalb werde die Gemeinde vor Gericht gehen, sagte Steigenberger, auch wenn noch unklar sei, wie der Schaden zu beziffern sei. Er geht von rund 50 000 Euro aus.

Steigenberger, der beruflich sehr viel Erfahrung mit Großbauprojekten gesammelt hat, sieht den Einzugstermin Ende 2024 als eher nicht haltbar an. „Ich denke nicht, dass wir es schaffen werden.“

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