1. Startseite
  2. Lokales
  3. Starnberg
  4. Feldafing

282 Jahre altes Instrument: Raphaela Gromes spielt weltweite Cello-Rarität

KommentareDrucken

Überglücklich mit ihrem neuen Cello: Raphaela Gromes spielt bald auch in Pöcking auf dem millionenschweren Instrument des Geigenbauers Carlo Bergonzi.
Überglücklich mit ihrem neuen Cello: Raphaela Gromes spielt bald auch in Pöcking auf dem millionenschweren Instrument des Geigenbauers Carlo Bergonzi. © Büro Almsick

Mäzene kauften der Feldafinger Cellistin Raphaela Gromes ein 282 Jahre altes Instrument. Es hat Millionenwert und stammt vom berühmten Geigenbauer Carlo Bergonzi.

Feldafing/Pöcking – Stargeiger David Garrett verkaufte unlängst eine Wohnung in New York, um für 3,5 Millionen Euro eine besondere Violine zu erwerben. Ihr Zuhause in Feldafing musste Raphaela Gromes nicht veräußern, um sich als Musikerin einen Traum zu erfüllen. Mäzene und Wegbegleiter finanzierten ihn der 31-jährigen Opus-Klassik-Gewinnerin mit Exklusivvertrag bei Sony. Sie ist nun die einzige Cellistin weltweit, die auf einem millionenschweren Cello von Carlo Bergonzi spielt – laut Gromes’ Presseteam „eine absolute Rarität“ des italienischen Geigenbauers aus der Werkstatt von Antonio Stradivari und dem Jahr 1740. Am Freitag, 18. November, tritt sie mit ihrem neuen Instrument im Pöckinger Beccult auf, am 5. Februar 2023 spielt sie es im Münchner Prinzregententheater.

„Als ich zum ersten Mal auf dem Cello spielte, hatte ich Tränen in den Augen“, schwärmt die Feldafingerin. „Es war von Anfang an eine große Verbundenheit da, ein Gefühl, nach Hause zu kommen. Genauso muss ein Cello klingen, dachte ich. Kein Instrument hat je meiner Klangvorstellung so umfassend entsprochen wie dieses. Es ist, als hätte ich meine ureigene Stimme gefunden.“ Und nicht nur die. Die Künstlerin, der Musikkritiker eine Weltkarriere prophezeien, sagt außerdem über das Cello: „Ich habe meine große Liebe gefunden.“

Gromes: „Ich hatte Tränen in den Augen“

Bis vor wenigen Jahren waren nur zwei Celli von Carlo Bergonzi bekannt. Eines steht in einem Safe in London – geschätzter Wert: zehn Millionen Euro –, das andere im Chimei-Museum in Taiwan. Vor ein paar Jahren gab es einen spektakulären Fund, der die Geigenbauerwelt aufhorchen ließ: Der Experte Dmitri Gindin identifizierte in seiner Werkstatt das Cello eines nichtsahnenden Kunden überraschend als drittes Violoncello von Bergonzi. Es fand den Weg nach Feldafing.

Und wie das? In den vergangenen Jahren wurde das Cello restauriert, mehrere Stars wollten es sich sichern, doch immer zerschlug sich der Kauf im letzten Moment, bis Gromes’ Gönner zuschlugen. Sie spielte bislang auf einem Instrument des französischen Geigenbauers Jean Baptiste Vuillaume (1798-1875). In ihrer Pressemitteilung heißt es: „Nach dem Debüt-Konzert von Raphaela Gromes beim Lucerne-Festival im August 2022 wurde sie von langjährigen Wegbegleitern und Mäzenen ermutigt, sich auf die Suche nach ihrem Traumcello zu begeben – mit dem Angebot, ihr dieses Instrument zur Verfügung zu stellen.

Gromes habe die wichtigsten Händler in Europa über ihre Suche informiert – und dann „etliche Instrumente der berühmtesten Instrumentenbauer aller Zeiten ausprobiert“. Fünf Favoriten wurden ihr schließlich nach München geliefert – Handarbeiten von Mateo Goffriller, Antonio Stradivari, Andrea Guarneri, David Tecchler und eben Carlo Bergonzi. Die Entscheidung sei ihr am Ende trotzdem leicht gefallen. Denn der Klang des Bergonzi-Cello erinnert sie „an ein Meer aus funkelnden Diamanten, Rubinen und Smaragden“.

Raphaela Gromes live im Beccult in Pöcking

Das Konzert in Pöcking am Freitag, 18. November, im Beccult beginnt um 20 Uhr (Einlass 19 Uhr) und trägt den Titel „Imagination“. Raphaela Gromes spielt zusammen mit Geiger Daniel Dodds und Pianist Julian Riem unter anderem Werke von Schumann, Mendelssohn-Bartholdy und Liszt. Tickets für 35 Euro gibt es im Friseursalon Spöttl in Feldafing oder per E-Mail an info@kmv-starnberger-see.de. Mitglieder des Kunst- und Museumsvereins Starnberger See zahlen 30 Euro.

Lesen Sie auch:

Übrigens: Alles aus der Region gibt‘s jetzt auch in unserem regelmäßigen Starnberg-Newsletter.

Noch mehr aktuelle Nachrichten aus dem Landkreis Starnberg finden Sie auf Merkur.de/Starnberg.

Auch interessant

Kommentare