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Hoch aktueller Humor: Loriot-Ausstellung in Geretsrieder Galerie eröffnet

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Auch für Fans von Fernsehhund Wum: Noch bis Sonntag, 10. März, läuft die Loriot-Ausstellung in der Städtischen Galerie an der Elbestraße.
Auch für Fans von Fernsehhund Wum: Noch bis Sonntag, 10. März, läuft die Loriot-Ausstellung in der Städtischen Galerie an der Elbestraße. © Hans Lippert

Kürzlich wurde die Loriot-Ausstellung in der Städtischen Galerie in Geretsried eröffnet. Bis zum 10. März sind dort die Werke des berühmten Humoristen zu sehen – zum Teil auch aus Familienbesitz.

Geretsried – Im Haus der Stiftung Kunst und Natur in Nantesbuch war sie vergangenen Sommer schon zu sehen gewesen, anschließend im Irschenhausener Hollerhaus. Seit Donnerstag zeigt die Städtische Galerie an der Elbestraße die Ausstellung „Loriot“. Mit etwas Verspätung zwar, hätte Vicco von Bülow alias Loriot doch bereits 2023 seinen 100. Geburtstag gefeiert. Doch des großartigen deutschen Humoristen könne man auch nachträglich noch gedenken, meinte Assunta Tammelleo bei der Vernissage. Die Vorsitzende des Kulturvereins Isar-Loisach hat die Karikaturen-Schau gemeinsam mit der Stadt und mit Unterstützung von Albrecht Widmann nach Geretsried geholt.

Themen der Ausstellung sind hoch aktuell

Die Originalzeichnungen aus den 1950er- und 1960er-Jahren, teils mit handschriftlichen Bemerkungen versehen, stammen von Loriots Tochter Susanne von Bülow. Die Stiftung Kunst und Natur hat sie in hübsche Ahornholzrahmen gepackt. Ein Teil der Karikaturen wurde in der Zeitschrift „Quick“ unter der Rubrik „Der ganz offene Brief“ veröffentlicht, ein anderer zeigt den Menschen im weiten Feld der Natur.

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Die Themen sind immer noch – oder wieder – hoch aktuell. So erinnert das Bild, auf dem ein Ehepaar am Strand sitzt und den Sonnenuntergang beobachtet, aber nicht in echt, sondern als Live-Aufnahme auf dem Fernsehbildschirm, an die heutige Unart, inmitten schönster Landschaften nur noch auf sein Handy zu starren. Köstlich sind die Serien über „Kleingärtner Bernhard“ oder den „Umgang mit Maulwürfen“. Typisch Loriot auch der Christbaumverkäufer, der einem Paar das kahle Gerippe einer Tanne mit den Worten hinhält: „Dieser nadelt überhaupt nicht.“ Oder die „Neuheiten von der Erfinder-Messe“: Ein Mittel lässt Fliegen offenbar auf eine groteske Größe anwachsen, sodass man sie leicht an einem Bein festhalten und fangen kann.

Karikaturen als Spiegelbilder der Gesellschaft

Der ein oder andere werde sich selbst in den Karikaturen, die ja immer Spiegelbilder der Gesellschaft seien, wiedererkennen, sagte Bürgermeister Michael Müller. Die Selbstironie sei eines der Markenzeichen des berühmten Zeichners, Autors, Schauspielers und Regisseurs gewesen, der von 1963 bis zu seinem Tod im Jahr 2011 in Ammerland bei Münsing lebte.

Die Gemeinde Münsing lieh der Stadt auch zwei Original-Skizzen ihres Ehrenbürgers. Eine hatte er anlässlich eines Jubiläums der Münsinger Feuerwehr angefertigt, eine andere als Dank an den Gemeinderat, weil dieser der Bauwut in seinem Wohnviertel einen Riegel vorgeschoben hatte. Des Weiteren ergänzen Plastik- und Bronzefiguren sowie Plakate aus dem Besitz der Familie von Bülow und aus Privatbesitz die kleine, feine Schau in der Städtischen Galerie.

Ein Poster von Fernsehhund „Wum“ hing über 50 Jahre lang im Treppenhaus von Wolfgang Hildebrand. Dass das Werk nun noch einmal zu Ehren kommt, freut den 82-jährigen Geretsrieder. „Wenn sich ein Liebhaber dafür interessiert, verkauf’ ich’s ihm auch“, sagte er, selbst nach eigenen Worten „glühender Loriot-Verehrer“.

Das waren wohl die meisten der Vernissage-Besucher, alle deutlich Ü50. Zu den passend heiter-ironischen Klängen von Heinrich Zapfs „Grupo Sestorka“ unterhielten sie sich am Buffet angeregt über das vielseitige Werk des unvergessenen von Bülow. TANJA LÜHR

Info: Die Ausstellung ist noch bis zum 10. März jeweils freitags bis sonntags von 14 bis 18 Uhr zu bewundern (Eintritt frei). Am Sonntag, 18. Februar, findet ab 18 Uhr ein Film-Abend mit „Loriots Trickfilmrevue“ statt. Am Sonntag, 3. März, gibt es ab 18 Uhr eine Lesung aus dem Werk Loriots und am Sonntag, 10. März, eine Finissage mit Musik.

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