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Loisachtaler Bauernbühne inszeniert neues Herbststück flott

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Lieferten sich amüsante Wortgefechte: Flaschensammlerin Frieda (Christine Brauner) und Tippelbruder Oskar (Andreas Wastian).
Lieferten sich amüsante Wortgefechte: Flaschensammlerin Frieda (Christine Brauner) und Tippelbruder Oskar (Andreas Wastian). © Hans Lippert

„Huif Kini, huif“, das neue Stück der Loisachtaler Bauernbühne, feiert in den Ratsstuben eine gelungene Premiere.

Geretsried – Allein der Empfang für die Besucher war königlich. Ludwig Gollwitzer, Ehrenmitglied und Mitbegründer der seit 42 Jahren bestehenden Loisachtaler Bauernbühne (LBB), überreichte allen Frauen bunte Rosen, die am Freitagabend die Einlasskontrolle im Geretsrieder Ratsstubensaal passierten. Männliche Begleiter durften sich ein Stamperl Schnaps auf Kosten des Hauses gönnen.

Dabei hätte die Premiere des 2020 verschobenen Stückes „Huif Kini huif“ solcher stimulierenden Mittel gar nicht bedurft. Die Spielfreude der Darsteller übertrug sich schnell auf das Publikum, das immer wieder frenetischen Szenenapplaus spendete. Die eingeladene Geretsrieder Wohngruppe des Sternstunden-Hauses der Inselhaus Kinder- und Jugendhilfe lachte beispielsweise laut über die Dialoge des Tippelbruders Oskar (Andreas Wastian) mit der Flaschensammlerin Frieda (Christine Brauner).

Stück kommt mit zwei Jahren Verspätung auf die Bühne

Während Letztere trotz ihrer Obdachlosigkeit nur so vor Lebensfreude strotzt, plagen Oskar Sorgen. Er möchte eine am Ufer des Starnberger Sees gelegene Hütte als Winterdomizil nutzten. Das wiederum passt der Witwe Gisela Hinterholzner (Monika Schwenger) gar nicht. Sie möchte das Grundstück als vermeintlich rechtmäßige Erbin für sage und schreibe 15 Millionen Euro verkaufen. „Des wenn i mir an Pfandflaschen vorstell, da kannt’st den ganzen See auffüllen und dann gab’s no an Berg so hoch wia der Wendelstoa“, rechnet Frieda erstaunt vor.

Rettung erhofft sich Oskar ausgerechnet vom wiederauferstandenen König Ludwig II. (Michael Hanak). Der Monarch entpuppt sich jedoch als ein aus der Irrenanstalt entlassener Spinner, der hochtrabende Sprüche klopft und schon bald von der paranoiden Melli (Melissa Demmel) mit einem gezielten Beilhieb auf dem Kopf außer Gefecht gesetzt wird. Oskar gibt sich schließlich dem Rotwein hin, zumal auch der debil grinsende Richi (Tom Janoschi), der überforderte Professor Dr. Klapproth (Martin Zengerle) und der profitgierige Makler Schnapp (Stefan Randi) für reichlich Verwirrung sorgen. Bis zum Happy End hat Regisseurin Monika Schwenger reichlich Gags in die flotte Inszenierung eingebaut.

Saal nur halbvoll: Schauspieler hoffen auf mehr Zuschauer

Bei der Premiere fügten sich die Akteure mühelos in das von Max Prestel und Konrad Huber gestaltete herbstliche Bühnenbild ein. Die ehemalige LBB-Vorsitzende Melanie Tobian schminkte die Schauspieler, sodass vor allem der exzentrische Märchenkönig sowie das Pennerpärchen Oskar und Frieda auch äußerlich authentisch wirkten.

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Für die musikalische Unterhaltung in den zwei Pausen sorgten die Schützenrieder Musikanten. Nach der gelungenen Vorstellung am Freitagabend hofft die Loisachtaler Bauernbühne bei den nächsten Terminen auf mehr Besucher, war doch der Saal gerade mal zur Hälfte gefüllt. Die Schauspieler hätten es zweifellos verdient.

ph

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