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Wolfratshausen: StäWo gründet eigene Tochterfirma

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Wolfratshausen: StäWo gründet eigene Tochterfirma
Wird generalsaniert und umgebaut: Das städtische Gebäude am Untermarkt 10. Mit dem Projekt beauftragt hat der Stadtrat die neu gegründete StäWo Dienstleistungs GmbH. © Sabine Hermsdorf-Hiss

Für die Kommune wird die StäWo immer wichtiger. Jetzt hat das Tochterunternehmen der Stadt wiederum eine eigene Dienstleistungs-Gesellschaft gegründet.

Wolfratshausen Die Städtische Wohnungsbaugesellschaft, kurz StäWo, wird für die Kommune immer wichtiger: Die Bebauung der Coop-Wiese in Waldram mit über 50 Wohneinheiten ist abgeschlossen. 

In den vergangenen Monaten hat die Kommune drei weitere Projekte in die Hände ihres Tochterunternehmens gelegt. Die StäWo reagierte auf das sich rasant füllende Auftragsbuch und gründete mit Zustimmung des Stadtrats eine eigene Tochterfirma: Die StäWo Dienstleistungs GmbH.

Wolfratshausen: StäWo gründet eigene Tochterfirma

Wie der Chef der Wohnungsbaugesellschaft und ihrer Tochter, Lothar Ortolf, auf Nachfrage unserer Zeitung erklärt, hat die Gründung der Dienstleistungs-Gesellschaft praktische Gründe: „Die StäWo selbst ist eine Wohnungsbaugesellschaft“, sagt Ortolf. 

Arbeiten wie die Sanierung des denkmalgeschützten und schadstoffbelasteten städtischen Gebäudes am Untermarkt 10 würden nicht zu den originären Aufgaben der StäWo zählen. „Wir wollten eine klare, saubere Trennung zwischen Wohnbau und Auftragsdienstleistungen schaffen.“

Neue Gesellschaft finanziert sich 

Die neue Gesellschaft finanziert sich nicht wie die StäWo selbst über Mieten, „die Arbeiten werden über Honorare gedeckt“. Beispiel Untermarkt 10: Nach derzeitigem Stand betragen die reinen Baukosten inklusive Schadstoffsanierung und Brandschutzertüchtigung 4,5 Millionen Euro. 

Personell ändert sich für Tochterunternehmen zunächst nichts

Personell verändert sich für das Tochterunternehmen der Kommune zunächst nichts, die Dienstleistungs-GmbH habe kein zusätzliches Personal eingestellt. Ortolf betont, dass angedacht sei, lediglich Aufträge der Stadt zu übernehmen.

Rathauschef Klaus Heilinglechner (BVW) begrüßt die erweiterten Spielräume. Der Kommune würden damit einige Prozesse erleichtert – und sie würden schneller ablaufen. Denn: Wenn die Stadt Sanierungs- oder Bauvorhaben an einen sogenannten Generalübernehmer vergebe – als solcher fungiert jetzt die StäWo-Dienstleistungs GmbH – müssten nicht mehr sämtliche Arbeiten in teilweise langwierigen Entscheidungsprozessen an Unternehmen verteilt werden. Heilinglechner. „Die Stadt müsste in Fachausschusssitzungen entscheiden, was den Prozess verzögern kann, während die StäWo schneller agieren kann.“

Bürgermeister begrüßt erweiterte Spielräume

Wie wichtig die neu gegründete Gesellschaft werden könnte, zeigt das Beispiel des Untermarkts 10. Nach einem jahrelangen politischen Gezerre um die städtische Immobilie fand der Stadtrat schließlich einen breiten Konsens: Bis Sommer 2021 wird das Gebäude instandgesetzt und von Schadstoffen befreit. 

In dem frisch sanierten Bau sollen ein Tourismusbüro mit Laden im Erdgeschoss sowie das umgestaltete Heimatmuseum im Obergeschoss unterkommen. Ein Multifunktionsraum im Seitenflügel des ehemaligen Sitzes des Landesgerichts und ein angebauter Aufzug gehören ebenfalls zum Projekt. „Der Stadtrat wollte diese Maßnahme nicht selbst schultern“, erklärt der Bürgermeister. Die Entscheidung des Gremiums, das Gebäude in die Hände der städtischen Tochter zu legen, fiel mit 22:2 Stimmen.

Trotz Corona: Arbeiten am Untermarkt 10 laufen wie gewünscht

Bislang laufen die Arbeiten am Untermarkt 10 – trotz Corona-Krise – wie gewünscht: „Wir liegen mit allem im Plan“, so Heilinglechner auf Nachfrage unserer Zeitung. Aktuell stehe die Schadstoffsanierung auf der Agenda. Die ist zwingende Voraussetzung für die weiteren Maßnahmen, weil in den im Erdgeschoss verbauten Teerbahnen polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) festgestellt wurden – und die Grenzwerte um das 50 000-fache überschritten sind.

Zwei weitere Projekte für Dienstleistungsgesellschaft

Neben der Sanierung des prominenten Eckhauses in der Altstadt wurde die Dienstleistungsgesellschaft mit zwei weiteren Projekten betraut: Das in die Jahre gekommene und derzeit noch leerstehende Rathauscafé soll wieder auf Vordermann gebracht werden. Dafür sind 445 000 Euro bereitgestellt. Und: In einem Seitentrakt der ehemaligen Landwirtschaftsschule an der Bahnhofstraße sind Umbauten nötig, um den dort untergebrachten Hort zu erweitern.

dst

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