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Holzwürfel für 12 Millionen

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Ansicht Süd: Der FLG-Erweiterungsbau soll nicht über die vorhandenen Bäume hinausragen.
Ansicht Süd: Der FLG-Erweiterungsbau soll nicht über die vorhandenen Bäume hinausragen. © Hirner & Riehl Architekten

Ein Kubus in Massivholzbauweise mit drei Stockwerken und 2725 Quadratmetern Bruttogrundfläche: So sieht der Vorentwurf für die Erweiterung des Planegger Feodor-Lynen-Gymnasiums aus. Die Kostenschätzung liegt bei rund 12 Millionen Euro.

Planegg – Die Sommerferien halten den Zweckverband Staatliches Gymnasium im Würmtal nicht davon ab, die seit rund zehn Jahren angedachte und 2018 beschlossene FLG-Erweiterung voranzutreiben. Matthias Marschner vom Münchner Architekturbüro „hirner & riehl“ präsentierte der Verbandsversammlung am Donnerstag den Vorentwurf. Der Beschluss, auf dieser Basis weiter zu planen, fiel einstimmig aus. Der Zeitplan sieht die Ausschreibung im kommenden Jahr vor, die Baumaßnahme soll im April 2022 beginnen. 2023 ist der Ausbau vorgesehen. Gibt es keine Verzögerungen, können im ersten Quartal 2024 Probebetrieb und Übergabe erfolgen.

„Holzbau ist etwas, was im Bildungsbereich sehr gut akzeptiert wird“, so Marschner, dessen Büro sich seit 20 Jahren mit dieser Art des Bauens beschäftigt. Neben ökologischen Aspekten sei ein großer Vorteil die kurze Bauzeit. Marschner: „Je kürzer die Bauzeit, desto weniger Sachen können schiefgehen.“ Das Gebäude ist nicht zu 100 Prozent aus Holz geplant. Der Keller ist aus Stahlbeton, die Decken Holzbetontragwerke.

Aus Platzgründen kommt für die Erweiterung nur ein würfelförmiger Satellitenbau im Norden des jetzigen Schulgebäudes infrage. Im Vergleich zur 2018 erstellten Machbarkeitsstudie wurde der Baukörper von der Hangkante weggerückt, deren Baumbestand erhalten bleiben soll. Weil der Grund begrenzt ist, muss die Bauweise kompakt sein. Eine teilweise eingegrabene Variante scheidet aus, weil sie den Eingriff in den Baumbestand erforderlich machen würde. Die Gebäudehöhe entspricht nun mit rund 11 Metern in etwa der Firsthöhe des vorhandenen Schulgebäudes. „Der Bau integriert sich gut“, sagte Marschner.

Im Erdgeschoss befindet sich gleich hinter dem Eingang die von der Schule gewünschte große Aula, die, mit Medientechnik ausgestattet, für Veranstaltungen genutzt werden soll. Außerdem sind dort eine Lehrerstation mit Arbeits- und Ruhebereich, eine großzügige Toilettenanlage, ein Computerraum, Beratungsräume und die Aufgänge zu den zwei Treppenhäusern untergebracht. Die beiden oberen Stockwerke sind identisch angelegt mit je sechs Klassenräumen, drei Beratungsräumen, Toiletten und einer zentralen Mitte anstelle eines Flurs. Marschner: „Damit wird ein zusätzlicher Raum gewonnen, ohne zusätzliche Flächen zu generieren.“

In den Klassenzimmern sollen bis zu 33 Schüler Platz finden. In der Machbarkeitsstudie waren zunächst 60 Quadratmeter veranschlagt worden, doch selbst die jetzt festgelegten 67 Quadratmeter sind an der unteren Grenze. „Kleiner dürfen sie sicher nicht werden“, so Marschner.

Vorgesehen ist eine hybride Lüftung. 50 Prozent des Frischluftbedarfs wird über die Fenster gedeckt, 50 Prozent über Einzelraumlüfter mit Wärmerückgewinnung. Die natürliche nächtliche Temperaturabsenkung lasse sich dazu heranziehen, um das Gebäude in den warmen Monaten zu temperieren.

Das Erdgeschoss hat eine lichte Raumhöhe von 3,20 Metern, die Obergeschosse liegen bei 3 Metern. Der erste und zwei Stock sollen eine Holzverschalung bekommen, im Erdgeschoss ist an Platten gedacht, die sich leicht reinigen lassen.

Dort, wo der Erweiterungsbau entstehen soll, sind derzeit überdachte Fahrradständer untergebracht. Um einen anderen Platz dafür zu finden, fand in der vergangenen Woche eine Ortsbegehung gemeinsam mit dem Landschaftsarchitekten statt.

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