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Kanzler? Söder räumt in Umfrage plötzlich weit weg von Bayern ab - auch Habeck hat Hochburgen

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Markus Söder (li.) und Olaf Scholz bei einer Corona-Pressekonferenz.
Markus Söder (li.) und Olaf Scholz bei einer Corona-Pressekonferenz. © Bernd von Jutrczenka/dpa

Wen wünschen sich die Deutschen als Kanzler? Und wie sehr drückt die Impf-Misere das Bild der Union? Eine neue Umfrage gibt Auskunft.

Berlin/München - 2021: Das bedeutet für die Politik einerseits Corona und die Suche nach dem Weg aus dem Lockdown. Und andererseits Wahlkampf. Interessanterweise scheinen auch die jüngsten Impf-Nöte bislang nicht das Rennen um die Bundestagsmehrheit zu beeinflussen. Ein Gewinner der Krise ist Umfragen zufolge allerdings weiterhin in Bayern zu finden: Markus Söder.

Corona und Bundestagswahl: Union leidet nicht unter Impf-Flops - Grüne gewinnen dazu

Trotz teils verwaister Impfzentren* und weitgehend ergebnislosem Impfgipfel kommen CDU und CSU in einem am Mittwoch veröffentlichten „Trendbarometer“ von RTL und n-tv erneut auf 37 Prozent. Sie lagen damit erneut deutlich vor den Grünen, die mit 19 Prozent auf dem zweiten Platz landeten - aber immerhin einen Prozentpunkt gutmachten.

Linke und AfD kamen jeweils auf acht Prozent, die FDP auf sechs Prozent. Auch die Linke gewann in der Umfrage einen Prozentpunkt. FDP und AfD verloren je einen.

Umfrage-Vorteil Söder: Laschet könnte CDU und CSU womöglich Zustimmung kosten

Auch an den Kanzlerpräferenzen hat sich in der Umfrage kaum etwas geändert. Wenn die Bundesbürger:innen ihren Bundeskanzler direkt wählen könnten, würden sich weiterhin 37 Prozent für Markus Söder entscheiden. 18 Prozent würden wie in der Vorwoche für den Grünen-Chef Robert Habeck und 14 Prozent für den SPD-Kanzlerkandidaten Olaf Scholz (minus ein Prozentpunkt) votieren.

Damit hat Söder weiter einen klaren Vorteil gegenüber dem anderen großen Namen in der Riege der Kanzlerkandidatur-Anwärter der Union: Würde der neue CDU-Chef Armin Laschet für die Union antreten, würden die Wahlberechtigten sich genauso entscheiden wie in der Vorwoche: 28 Prozent für Laschet, 19 Prozent für Habeck, 17 Prozent für Scholz.

Markus Söder im Kanzler-Umfragehoch: Sogar Osten und Norden bevorzugen den CSU-Chef

Durchaus spannend ist aber ein Blick auf die Stimmungslage in den einzelnen Bundesländern. In Bayern würden der Erhebung zufolge satte 49 Prozent der Wähler:innen Söder zum Kanzler wählen wollen. Aber auch im Norden und Osten kommt der CSU-Chef gut an - in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern sowie in Thüringen, Sachen-Anhalt und Brandenburg hat Söder Zustimmungsraten von mindestens 33 Prozent.

Selbst in seinem Heimatland Nordrhein-Westfalen liegt Armin Laschet mit 39 Prozent nur knapp vor Söder. Aber auch in Bayern sowie in Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern würde immerhin fast ein Drittel der Wahlberechtigten Laschet wählen. Die CSU hat zuletzt weitere kleine Hindernisse für eine Kanzlerkandidatur Söders ausgeräumt.

Umfrage: Habeck ist in zwei Bundesländern Favorit der Bürger - böse Klatsche für Scholz in Hamburg

Unterdessen gibt es offenbar auch schon echte Habeck- oder Grünen-Hochburgen. Laut RTL und n-tv ermittelten die Demoskopen etwa in Bremen und Hamburg relative Mehrheiten für den Norddeutschen: In Bremen mit 30 Prozent, in Hamburg gar mit 38 Prozent - ungeachtet der Frage, ob Habeck Kanzlerkandidat seiner Partei wird*. Bitter ist das besonders für SPD-Spitzenmann Olaf Scholz. Der frühere Hamburger Bürgermeister kommt in der Heimat nur auf 18 Prozent - offen bleibt, ob ein schärferer Tonfall des Kanzlerkandidaten in der Corona-Krise weiterhilft, den das Portal 24hamburg.de* attestierte.

Die Linke hofft unterdessen, gerade im Osten vom Rückzug der Langzeit-Kanzlerin Angela Merkel* profitieren zu können - und von Armin Laschets* Kür zum CDU-Chef: „Das erhöht die Chancen auch für die Linke“, sagte Fraktionschef Dietmar Bartsch am Dienstag. Merkel habe lange Jahre die Politik der Union geprägt, die nun zur Bundestagswahl im September aber mit neuer Führung antrete. „Mit Armin Laschet hat die CDU einen Bundesvorsitzenden, weiter westlich geht‘s nicht“, erklärte Bartsch. (fn/dpa) *Merkur.de, tz.de und 24hamburg.de sind Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.

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