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Putins Bluthund zeigt Zähne: Kadyrow droht eigenen Leuten mit Einsatz im Ukraine-Krieg

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Tschetschenen-Anführer und „Putins Bluthund“: Ramzan Kadyrow.
Tschetschenen-Anführer und „Putins Bluthund“: Ramzan Kadyrow. © IMAGO/Yelena Afonina

Sind das Anzeichen für Unruhen in Tschetschenien? Putins „Bluthund“ Ramzan Kadyrow lässt angeblich eine große Razzia durchführen. Und er droht offenbar damit, Aufwiegler in die Ukraine zu schicken.

Urus-Martan – Er soll der „Bluthund“ von Moskau-Machthaber Wladimir Putin sein: Ramzan Kadyrow. Vom Kreml installierter Tschetschenen-Anführer in Grozny und Hetzer im Ukraine-Krieg. Jetzt hat der 46-Jährige offenbar mit einzelnen Unruhen in seiner Teilrepublik zu kämpfen.

Ramzan Kadyrow im Ukraine-Krieg: Unruhen in tschetschenischer Stadt?

Denn: Wie das unabhängige russische Medienportal Meduza berichtet, schickte Kadyrow nach einem gewaltsamen Zusammenstoß zweier Sicherheitskräfte samt Tumulten nun seine Spezialeinheiten in die Stadt Urus-Martan, die am Nordrand des Kaukasus liegt und rund 50.000 Einwohner hat.

Demnach rückten am späten Sonntagabend, 11. Dezember, tschetschenische Spezialeinheiten in den Bezirk Urus-Martan ein und suchten nach Augenzeugen, die am Tag zuvor nicht in einen Zusammenstoß zwischen zwei Polizeibeamten eingegriffen hatten.

Im Video: Kompakt - Die wichtigsten News im Russland-Ukraine-Krieg

Kadyrow soll dazu ein Video auf seinen Social-Media-Kanälen veröffentlicht haben. Meduza zitiert ihn wie folgt: „Alle von euch, die daran teilgenommen haben – wollt ihr wirklich streiten und kämpfen? Ihr werdet diese Gelegenheit haben. Ich gebe den Befehl, morgen früh Angehörige der tschetschenischen Spezialeinheiten nach Urus-Martan zu schicken. Du hast die Wahl: Entweder kämpfst du mit ihnen - oder wir schicken dich in die spezielle militärische Operationszone. Beweist, dass ihr echte Männer seid.“ Putin und Kadyrow bezeichnen ihren Angriffskrieg in der Ukraine als ebensolche militärische Spezialoperation. Droht Kadyrow jetzt den eigenen Leuten, sie dorthin zu schicken?

Ramzan Kadyrow nach Tumulten in Urus-Martan (laut Meduza):

„Alle von euch, die daran teilgenommen haben – wollt ihr wirklich streiten und kämpfen? Ihr werdet diese Gelegenheit haben. Ich gebe den Befehl, morgen früh Angehörige der tschetschenischen Spezialeinheiten nach Urus-Martan zu schicken. Du hast die Wahl: Entweder kämpfst du mit ihnen - oder wir schicken dich in die spezielle militärische Operationszone. Beweist, dass ihr echte Männer seid.“

Tumulte in Urus-Martan: „Putins Bluthund“ schickt angeblich Spezialkräfte

Der staatliche tschetschenische Sender Grosny berichtete laut Meduza, dass sich über 500 sogenannte Strafverfolgungstruppen in Urus-Martan „konzentriert“ hätten. Dies habe auch Idris Cherkhigov bestätigt, der Chef der tschetschenischen Verkehrspolizei.

Die Truppen hätten Autofahrer angehalten und deren Dokumente überprüft. Nach Angaben des tschetschenischen oppositionellen Telegrammkanals NIYSO wurden Bis Montagmorgen (12. Dezember), 4 Uhr, rund 20 Personen festgenommen.

Die Razzia sei durch einen gewalttätigen Zusammenstoß zwischen einem lokalen Verkehrspolizisten und einem Soldaten der Nationalgarde ausgelöst worden, heißt es in dem Bericht. Demnach fuhr der Beamte der Nationalgarde auf den Verkehrspolizisten zu, sei vor ihm hergedriftet und habe versucht, ihn wegen eines ungelösten Problems aus der Vergangenheit „herauszufordern“, schreibt Meduza.

Für Wladimir Putin: tschetschenische Kämpfer im Ukraine-Krieg.
Für Wladimir Putin: tschetschenische Kämpfer im Ukraine-Krieg. © IMAGO/Yelena Afonina

Ramzan Kadyrow: Von Wladimir Putin in Tschetschenien installiert

Als der Konflikt eskalierte, schlug er dem Polizisten angeblich ins Gesicht, dieser habe mehrere Schüsse auf den Boden abgefeuert. Unabhängig überprüfen lässt sich der Bericht nicht. Videos bei Twitter und Youtube sollen den folgenden Tumult zeigen, was sich ebenfalls nicht zweifelsfrei verifizieren lässt.

Sind das Anzeichen für Unruhen in Tschetschenien, wo Putin seinen Gefolgsmann 2007 zum Präsidenten der russischen Teilrepublik ernannt hatte? Oder ist es ein Einzelfall? Nachdem die russischen Soldaten angeblich mit alter Munition kämpfen und die sozialen Spannungen in Russland angeblich wachsen , wäre es der nächste Aufreger innerhalb des Landes, das seinen westlichen Nachbarn angegriffen hat. (pm)

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