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Neue Besetzungs-Flagge mit Kaiser-Symbol – Hinweis auf Putins wahre Kriegsziele?

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Die russische Besatzungsbehörde hat im okkupierten Teil der Region Charkiw eine neue Flagge vorgestellt. Sie könnte ein Hinweis auf umfassende territoriale Ziele des Kremls sein.

Charkiw - Im Ukraine-Krieg hat die russische Armee nach der Einnahme der Region Luhansk neue Ziele ins Auge gefasst: Unter anderem die noch in ukrainischen Händen befindlichen Gebiete der Region Donezk mit den größeren Städte Slowjansk und Kramatorsk. Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs in Kiew laufen aber auch in anderen Teilen des Landes Angriffe, etwa in der Region Charkiw.

Russische Besatzungsbehörden mit neuer Flagge für Ukraine-Region: Ziel ist Eroberung der gesamten Region

Kreml-Truppen haben bereits östliche Teile der Region Charkiw erobert. Dabei soll es nicht bleiben. Die russischen Besatzungsbehörden nannten nun die gesamte Region einen „unveräußerlicher Teil russischen Bodens“. Das geht aus dem Bericht des Institute for the Study of War (ISW) vom 9. Juli hervor. Das deutet laut den Experten des US-Thinktanks darauf hin, dass Moskau die Region Charkiw ganz oder teilweise unter Kontrolle bringen will.

Mit dieser Flagge wollen die russischen Besatzungsbehörden ihren Anspruch auf die Oblast Charkiw demonstrieren
Mit dieser Flagge wollen die russischen Besatzungsbehörden ihren Anspruch auf die Oblast Charkiw demonstrieren © Telegram

Ein Hinweis ist für das ISW die Tatsache eine neue Flagge, die die Besatzungsbehörde der Öffentlichkeit vorgestellt hat. Diese zeigt den russisch-kaiserlichen Doppeladler und Symbole aus dem Charkiwer Wappen des 18. Jahrhunderts.

Weitere Anzeichen dafür sind laut ISW-Analyse die schnelle Einrichtung einer Zivilverwaltung am 6. Juli und die Verhängung des Kriegsrechts in den besetzten Gebieten der Region Charkiw am 8. Juli. Das zeige, dass der Kreml aggressiv die Legitimierung und Konsolidierung der Macht der Besatzungsregierung der Region Charkiw vorantreibe.

Russlands neue Flagge für Ukraine-Region: Kreml verfolgt wohl tiefgreifendere Ziele

Die Schlussfolgerung: Der Kreml beabsichtige eine Annexion der Region und nicht die Einrichtung einer „Volksrepublik“. Das „bestärkt die frühere Einschätzung des ISW, dass der Kreml umfassendere territoriale Ziele verfolgt als die Eroberung der Gebiete Donezk und Luhansk oder sogar der Besitz der Südukraine“, heißt es in dem Bericht.

Damit würde der Kreml seine ursprünglichen offiziellen Kriegsziele erweitern. Dazu gehörte ursprünglich die Aufnahme der Neutralität in die ukrainischen Verfassung, die Anerkennung der Krim als russisches Staatsgebiet und die Anerkennung der Volksrepubliken Donezk und Luhansk als unabhängige Staaten. Sollte sich die ISW-Analyse bewahrheiten, will Russland offenbar Teile der Ukraine als eigenes Staatsgebiet übernehmen. (mh)

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