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Gazpacho-Methoden? US-Rechte blamiert sich mit Nazivergleich - hämische Einladung vom Starkoch folgt

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Die Abgeordnete Marjorie Taylor Greene spricht während einer Pressekonferenz auf dem Capitol Hill.
Der Spott ist groß, nachdem die US-Abgeordnete Marjorie Taylor Greene die Gestapo mit einer Gemüsesuppe verwechselt hatte. © Susan Walsh/dpa

Eine rechte US-Politikerin hat sich einen peinlichen Nazi-Schnitzer geleistet. Entsprechend hämisch fällt der Spott aus. Immerhin: Von einem Starkoch bekam sie eine Einladung zur Suppe.

Washington - Ein Versprecher hat der umstrittenen US-Abgeordneten Marjorie Taylor Greene viel Spott eingebracht. Bei einem Auftritt am Dienstagabend beim sehr konservativen US-Sender One America News kritisierte die Republikanerin* aus dem Bundesstaat Georgia: „Nun haben wir die Gazpacho-Polizei von Nancy Pelosi, die die Mitglieder des Kongresses ausspioniert, die unsere legislative Arbeit ausspioniert, die unsere Mitarbeiter ausspioniert und die amerikanische Bürger ausspioniert.“ Sie wollte dabei offensichtlich auf die Gestapo anspielen, verwechselte das Wort jedoch mit der kalt servierten Gemüsesuppe aus Spanien.

Der Spott über ihren Versprecher ließ nicht lange auf sich warten. „Nur um die Dinge klarzustellen“, twitterte das Republican Accountablility Project am Mittwoch zu einem Videoclip von Greenes Auftritt. „Gazpacho: eine kalte spanische Gemüsesuppe, Gestapo: Nazi-Deutschlands Geheimpolizei“.

US-Politikerin leistet sich Nazi-Versprecher - und bekommt Suppe angeboten

Auch Greenes Amtskollegin Alexandria Ocasio-Cortez ließ sich einen Kommentar nicht nehmen. „Wenigstens geht sie mit gutem Beispiel voran. Sie hat offenkundig schon vor Jahren alle Bücher aus ihrem Haus verbannt“, twitterte die Demokratin am Mittwoch. Damit spielte sie auf jüngste Bemühungen unter anderem von Republikanern an, bestimmte Bücher zu Themen wie Rassismus in manchen Schulbibliotheken auf die Giftliste setzen zu lassen.

Der bekannte spanische Koch José Andrés bot Greene an, in einem seiner Restaurants in Washington eine Portion echtes Gazpacho zu probieren. Greene selbst versuchte sich in Selbstironie. Auf Twitter schrieb sie: „Keine Suppe für diejenigen, die illegal Kongressmitglieder ausspionieren, sondern sie werden ins Gulasch geworfen“. Der Verweis auf die ungarische Fleischsuppe war offenbar eine Anspielung auf eine weitere Äußerung aus ihrem missglückten TV-Auftritt, in dem sie den Demokraten vorwarf, die Angreifer auf das Kapitol ins „Gulag“ zu stecken.

US-Politikerin mit peinlichem Nazi-Versprecher: Sie verbreitet gerne Verschwörungstheorien

Greene, die Trump bei seinen Wahlbetrugsbehauptungen unterstützt und den Angriff aufs Kapitol herunterspielt, ist für die Verbreitung von Verschwörungstheorien berüchtigt. Unter anderem hatte sie den Impfpass in der Pandemie mit dem gelben Judenstern verglichen - auch in Deutschland ein nicht selten geäußerter Vergleich unter Impfverweigerern. Ebenso unterstützte sie Online-Aufrufe zur Hinrichtung bekannter demokratischer Politiker wie Pelosi.

Nancy Pelosi, die in der Versprecher-Rede attackiert wurde, ist die demokratische Vorsitzende des Repräsentantenhauses und Hassfigur von vielen Konservativen. Sie nehmen ihr unter anderem den Parlamentsausschuss zur Untersuchung des Sturms auf das Kapitol durch Anhänger des früheren US-Präsidenten Donald Trump* im Januar 2021 übel. (AFP/smu)*Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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