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SCR: 35 Strafminuten im Schlussdrittel in Freiburg

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Diskutierte viel mit dem Schiedsrichter in Freiburg: Trainer Tim Regan (r.) – hier ein Bild aus dem Hinspiel. 
Diskutierte viel mit dem Schiedsrichter in Freiburg: Trainer Tim Regan (r.) – hier ein Bild aus dem Hinspiel. © Stephan Adelberger

Freiburg - 20 Minuten zum Vergessen für den SC Riessersee: Im letzten Drittel in Freiburg hagelt es Strafen für den SCR. Der Gegner nutzt diese gnadenlos aus und siegt mit 6:2

Die 35 – das ist die magische Zahl, die die Niederlage des SC Riessersee in Freiburg erklärt. 35 Strafminuten kassierte der Zweitligist im letzten Drittel. Praktisch die ersten zehn Minuten des Schlussabschnitts am Stück fehlte ein Garmisch-Partenkirchner auf dem Eis. Zu kompensieren war das nicht. Freiburg baute seine 3:2-Führung in dieser Periode bis auf 6:2 aus und hinterließ frustrierte Gäste.

Wobei man hervorheben muss: Der SCR leistete lange Widerstand. Der Knackpunkt: eine Fünf-Minuten-Strafe für Christian Hummer, den Rückkehrer. Leicht schubste er seinen Gegenspieler Marc Wittfoth. Der Freiburger hatte seinen Schwerpunkt nach vorne verlagert, weil er gerade Richtung Bande lief und den Check nicht kommen sah. Eine kleine Berührung genügte, und Wittfoth krachte in die Umrundung. Dazu verhängte Schiedsrichter Robert Paule eine Spieldauerstrafe für Hummer. Trainer Tim Regan schimpfte mit dem Unparteiischen. Wenig später hatte Paule genug von den Diskussionen und pfiff eine Bankstrafe gegen die Gäste. Mit zwei Mann mehr traf Petr Haluza, gerade als Tobias Draxinger die Kühlbox verließ und aufs Eis zurückkehrte.

Vielleicht hätte der SCR einen 2:4-Rückstand noch verkraftet. Blöd nur, dass sich Philipp Wachter von Nico Linsenmaier provozieren ließ und ihn von den Beinen holte. Weil die große Strafe noch immer nicht abgelaufen war, erhielt Freiburg wieder eine Fünf-gegen-Drei-Überzahl – und traf wieder (Radek Duda). Alexander Brückmann setzte den Schlusspunkt, als Hummers Strafe zu Ende ging.

Insgesamt gelangen dem EHC vier Überzahl-Tore an diesem Abend. Sowohl die Wölfe, als auch Riessersee sind nicht als Raufer-Truppen bekannt. In der Fairness-Tabelle der DEL 2 belegen sie die Ränge eins (Freiburg) und drei (SCR). 13 Strafminuten erhält Riessersee im Schnitt – im Breisgau waren’s 47. Frust mag am Ende eine Rolle gespielt haben, ein wenig auch der Referee. Paule entschied sich, komplett anders zu pfeifen als vor zwei Wochen gegen Weißwasser. Damals hatte er so viel Kontakt zugelassen, dass beide Trainer hinterher ein paar mehr Foulpfiffe verlangten. Diesmal schaute der Kaufbeurer penibel genau hin. Zweimal entschied er sogar auf falsches Anspiel und schickte Spieler beider Teams auf die Strafbank. Berechenbar ist anders.

Allein viermal traf’s die Gäste im ersten Abschnitt. Daraus resultierten zwei EHC-Tore. In beiden Fällen fehlte dem SCR ein Verteidiger vor dem Tor. Beim 0:1 war Felix Thomas über Haluza gestürzt, beim 0:3 unterstütze einfach keiner Valentin Gschmeißner. Zuvor hatte Freiburg nach einer einstudierten Bully-Variante das 2:0 erzielt – einer Spezialität von Haluza, der in seiner Lieblings-Position vier Meter vor dem Tor direkt abzog. Riessersee kam nicht ins Laufen im ersten Abschnitt und ließ, anders als der EHC, seine Top-Gelegenheiten (Oakley und Vollmer) liegen.

Nach der Pause drehten die Garmisch-Partenkirchner aber auf. Die vier Sturm-Blöcke halfen, weil sie den Mini-Kader der Freiburger (16 Cracks) ständig beschäftigten. Auf 2:3 kam Riessersee heran – zweimal mit dem gleichen Mittel: ein Schlagschuss von Felix Thomas. Erst stocherte Andreas Driendl erfolgreich nach, dann fälschte Mittelstürmer Alexis Loiseau ab.

Ein guter Einstand für den Neuzugang. Natürlich merkte man, dass er oft noch nicht dahin lief, wo er hinlaufen soll. Aber bislang hat er noch nicht einmal gemeinsam mit den neuen Teamkollegen trainiert. Die Reihe mit den Münchner Leihgaben Jakob Mayenschein und Andreas Eder funktionierte dafür recht ordentlich. Die Niederlage verhinderte aber auch sie nicht.

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