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Kraillinger Duathlon auf diese Weise künftig nicht mehr durchführbar

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Problempunkt Radstrecke: Bislang reichte an Einmündungen von Forststraßen eine Absperrung mit Plastikband (hinten links). Künftig muss Duathlon- Organisator Jan Heller überall Streckenposten aufstellen. Die Suche nach Freiwilligen läuft schleppend.
Problempunkt Radstrecke: Bislang reichte an Einmündungen von Forststraßen eine Absperrung mit Plastikband (hinten links). Künftig muss Duathlon- Organisator Jan Heller überall Streckenposten aufstellen. Die Suche nach Freiwilligen läuft schleppend. © Jürgen Sauer

Kein Jubel zum Jubiläum: Der 25. Kraillinger Duathlon steht unter keinem guten Stern. Grund sind neue Sicherheitsverpflichtungen. Kurzzeitig stand die Absage im Raum.

Krailling – Eigentlich hätte der 6. Mai Anlass zur Freude bieten sollen. Zum 25. Mal steht dann der Kraillinger Duathlon auf dem Plan. Doch zum Feiern ist Organisator Jan Heller, Triathlon-Abteilungsleiter des TV Planegg-Krailling, nicht zumute. „Wir hätten das Event beinahe absagen müssen“, teilt er mit. So weit kam es zwar nicht, doch ob der Duathlon in seiner bekannten Form durchgeführt werden kann, ist noch nicht gesichert.

Grund dafür sind die gestiegenen Sicherheitsvorkehrungen, die der Veranstalter gewährleisten muss. Ende Februar, als die Planungen längst auf Hochtouren liefen, sei die Polizei Gauting auf Heller zugekommen und habe moniert, es seien nicht genügend Streckenposten für die Radstrecke eingeplant. „Sie wollen an jeder Einmündung einer Forststraße jemanden stehen haben“, sagt Heller, der sich bislang beim Absperren der Strecke an entsprechenden Stellen mittels Plastikband und dem Aufhängen von Hinweiszetteln behalf. Über die Jahre gab es niemals ein Problem.

Heller schimpft: „Bin stinksauer“

„Das ist nicht mehr verhältnismäßig“, schimpft Heller. „Ich bin stinksauer.“ Zusätzlich darf der Veranstalter die Beschilderung für Straßenabsperrungen und Umleitung nicht selbst vornehmen. „Alleine, um einen entsprechenden Plan aufzustellen, braucht man eine spezielle Ausbildung.“

In seiner Not wandte sich Heller an Kraillings Bürgermeisterin Christine Borst, gleichzeitig Schirmherrin des Duathlons, die sich dem Problem annahm und eine große Runde an einem Tisch zusammenbrachte: ihre Amtskollegen aus Planegg (Heinrich Hofmann) und Gauting (Brigitte Kössinger), die Dienststellenleiter der Polizeiinspektionen Planegg und Gauting, die drei Kommandanten der beteiligten Feuerwehren sowie Vertreter des TV Planegg-Krailling.

Heuer macht der Veranstalter Verlust

Die Ergebnisse waren für Heller ernüchternd. Das Problem mit der Ausschilderung lässt sich nur durch die Beauftragung einer externen Firma regeln, da auch die Gemeinde Krailling keinen entsprechend ausgebildeten Mitarbeiter beschäftigt. „Das ist für uns ein extrem hoher Kostenfaktor von mehreren Tausend Euro“, berichtet Heller. Also gehe man in diesem Jahr definitiv mit einem Verlust aus der Veranstaltung. „Diese Kröte müssen wir schlucken.“

Anzahl der benötigten Freiwilligen steigt

Die Anzahl der nötigen Streckenposten konnte Heller am runden Tisch zwar leicht reduzieren, „aber ich muss immer noch 36 Ehrenamtliche dafür finden. In den letzten Jahren waren es nur 24, und damit habe ich mich schon schwergetan“, so der Organisator, der für das gesamte Event nun rund 100 freiwillige Helfer benötigt.

Auch die Feuerwehren müssen ihre Helferzahl aufgrund der neuen Anforderungen der Polizei erhöhen: von bislang fünf auf 15. „Sie haben sich verpflichtet, das auch zu tun“, sagt Heller. Außerdem hätten ihm die Gemeinden zugesagt, die Kosten dafür zu tragen.

Jan Heller bezeichnet die neuen Forderungen als „nicht verhältnismäßig“.
Jan Heller bezeichnet die neuen Forderungen als „nicht verhältnismäßig“. © Privat

Nun sucht Heller händeringend nach Freiwilligen, die sich als Streckenposten zur Verfügung stellen. Damit der Duathlon zumindest in diesem Jahr gerettet ist. Wie es anschließend weitergeht, ist noch unklar. „Nach der Veranstaltung müssen wir uns als Organisationsteam zusammensetzen. Denn ich sehe keine Möglichkeit, das so in den nächsten Jahren fortzuführen“, erklärt Heller. Ein paar Ansätze zur Modifizierung gibt es schon: „Entweder die Kosten senken oder die Einnahmen über die Startgelder erhöhen. Eventuell müssen wir auch die Strecke kürzen und dafür mehr Runden absolvieren lassen, damit wir weniger beschildern müssen.“

Zufrieden ist der Organisator jedoch mit keiner der Lösungen. Doch damit möchte er sich erst beschäftigen, wenn der Jubiläums-Duathlon erfolgreich über die Bühne gegangen ist.

mg

Freiwilligenaufruf

Wer die Durchführung des Duathlons aktiv unterstützen möchte und sich als Streckenposten zur Verfügung stellt, kann sich bei Organisator Jan Heller melden unter Telefon 0171/5 50 07 01.

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