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Dominikanische Republik: Geschichte, Politik, Bevölkerung und Geografie

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Saona Island in der Dominikanischen Republik
Saona Island im Osten der Dominikanischen Republik © Gaston Piccinetti / IMAGO

Helle Sandstrände, Palmen, glasklares Wasser – das ist die Dominikanische Republik. Riesige Gebirgsketten, atemberaubende Wasserfälle, angenehmes Klima und eine stabile Politik mit wachsender Wirtschaft – auch das ist die Dominikanische Republik! Der kleine Inselstaat im Karibischen Meer überrascht mit einer aufregenden Geschichte, interessanter Demografie und der atemberaubenden Geografie der Extreme.

Santo Domingo – Die Dominikanische Republik ist seit Langem ein echter Touristenmagnet. Die Regierung mit Sitz in Santo Domingo hat es aber geschafft, den Inselstaat auch als Produktionsstandort zu etablieren. Die Wirtschaft ist seit Jahren im Aufschwung und das Pro-Kopf-Einkommen steigt.

Dominikanische Republik: Inselstaat in der Karibik

Die Dominikanische Republik befindet sich in der Karibik. Sie nimmt etwa zwei Drittel der Insel Hispaniola ein – den Osten und die Mitte des Eilands. Der einzige Nachbar ist Haiti auf dem westlichen Drittel der Karibikinsel. Zu den Nachbarinseln gehören Jamaika, Kuba und die Bahamas.

Der Name des Staates „Dominikanische Republik“ leitet sich von der Hauptstadt Santo Domingo ab, die wiederum von Christoph Kolumbus nach dem heiligen Dominikus benannt wurde. Die Einwohner des Karibikstaates nennt man Dominikaner.

Dank ganzjähriger Durchschnittstemperaturen von gut 21 Grad Celsius in der Nacht und über 30 Grad Celsius am Tag in den Küstengegenden gehört der Karibikstaat zu den beliebtesten Reisezielen für Strandurlauber aus der ganzen Welt. Die Dominikanische Republik bietet mit interessanter Geografie, reizvollen Landschaften und sehenswerter Tierwelt jedoch weit mehr als nur Strände.

Der Staat Dominikanische Republik: Geografie und Natur

Mit weniger als 50.000 Quadratkilometern verfügt die Dominikanische Republik über eine kleine Grundfläche. Trotzdem hat das Land vier Gebirge und sogar drei mehr als 3.000 Meter hohe Berge. Der Pico Duarte und der Loma La Pelona sind mit 3.098 und 3.097 Metern nahezu gleich hoch. Sie liegen wie der dritthöchste Berg – der Loma Rucilla – im Cordillera Central. In dort befindlichen Städten wie Constanza auf 1.200 Metern Höhe gibt es selbst in der Karibik einen echten Winter mit Nachtfrösten.

Fast ein Drittel des Landes steht als Nationalpark unter besonderem Schutz. Auf diese Weise werden die einheimische Vegetation und Tierwelt erfolgreich bewahrt. Tagesausflüge in die Hügel und Berge sind nicht nur möglich, sondern empfehlenswert, denn zu sehen gibt es mehr als 8.000 Pflanzenarten, viele unterschiedliche tropische Vögel wie Papageien, Kolibris und Flamingos sowie Echsen, Schlangen und Krokodile. Ebenso bunt und abwechslungsreich präsentiert sich auch die Fauna der Meere rund um den Inselstaat. Neben Delfinen, Schildkröten, Barrakudas und Thunfischen sehen Besucher mit etwas Glück Buckelwale, die dort ihre Jungen zur Welt bringen.

Dominikanische Republik – hart umkämpft in der Geschichte

Die karibischen Staaten beheimaten schon seit Jahrtausenden Menschen. Historisch nachgewiesen ist die Kultur der Arawak, die aus Venezuela kommend im 7. Jahrhundert über die Kleinen Antillen auf die Insel Hispaniola einwanderten. Ihre Kultur hielt sich bis etwa 1600 n. Chr. Andere indianische Völker waren die Kariben und die Ciboney.

Auf seiner Suche nach einem Seeweg nach Indien entdeckte Kolumbus im Jahre 1492 Hispaniola als eine der ersten Inseln Amerikas. Er ließ die erste Kolonie Spaniens bauen – ein kleines Fort für 40 Mann Besatzung, gebaut aus einem Schiffswrack. „La Navidad“ wurde allerdings innerhalb kurzer Zeit von den indianischen Ureinwohnern zerstört, nachdem die spanischen Besatzer plündernd und gewaltbereit die Dörfer der Einheimischen überfallen hatten.

In den kommenden Jahren beuteten die Spanier die Goldreserven der Insel aus und sandten viele Einheimische als Sklaven nach Europa. Wer blieb, wurde zur Zwangsarbeit verpflichtet oder starb an aus Europa eingeschleppten Krankheiten. Nach einem letzten Aufstand im frühen 17. Jahrhundert starben die Einheimischen nahezu komplett aus. Mit der Einführung des Zuckerrohrs wurden Sklaven aus Afrika auf die Insel Hispaniola gebracht.

Kolonialzeit und Unabhängigkeit der Dominikanischen Republik

Nachdem die Goldreserven auf Hispaniola bald erschöpft waren, wurde Zuckerrohr zum neuen Exportprodukt. Riesige Plantagen entstanden. Das heutige Gebiet der Dominikanischen Republik gehörte zu diesem Zeitpunkt zur spanischen Kronkolonie Santo Domingo, während sich im heutigen Haiti die Franzosen mit der Kolonie Saint Domingue festsetzten. Abgesehen von einigen Überfällen durch Piraten und Engländer entwickelten sich die Kronkolonien in den nächsten Jahren unabhängig voneinander, bis gegen Ende des 18. Jahrhunderts nach einem Sklavenaufstand Haiti unabhängig wurde. 1805 besetzte Haiti die heutige Dominikanische Republik. Seit 1844 ist diese unabhängig und nach einer vorübergehenden Rückkehr zur spanischen Krone seit 1865 auch ein eigener Staat. Ruhe kehrte jedoch damit noch lange nicht ein – Bürgerkriege, Aufstände und Militärputsche hielten die Bevölkerung in Atem. Erst seit dem Einmarsch der USA 1965 und der 1966 verabschiedeten Verfassung hat sich die Dominikanische Republik politisch stabiler entwickelt.

Staat Dominikanische Republik: Politik der Neuzeit

Die Dominikanische Republik ist seit 1966 ein Präsidialsystem mit einem Staatsoberhaupt, das als Regierungschef alle vier Jahre gewählt wird. Die Verfassung legt eine Wahlpflicht für alle Staatsbürger zwischen 18 und 70 Jahren fest.

Der Regierungschef berichtet an den Kongress, der aus der Abgeordnetenkammer mit 190 Mitgliedern und dem Senat mit 32 Mitgliedern besteht. Das Mehrparteiensystem umfasst christliche, liberale und revolutionäre Parteien.

Außenpolitisch steht die Dominikanische Republik traditionell den USA sehr nahe. Es bestehen Freihandelsabkommen. Etwa 1,5 Millionen Dominikaner leben dauerhaft in den USA. Deutlich schwieriger und komplizierter ist das Verhältnis zum wirtschaftsschwachen Inselnachbarn Haiti. Das starke Wohlstandsgefälle zwischen den Ländern verursacht immer wieder Probleme durch illegale Einwanderung, Drogenhandel und Schmuggel. Auch Korruption ist weit verbreitet.

Dominikanische Republik: Demografie der Bevölkerung im Staat

Die heutige Bevölkerung der Dominikanischen Republik ist eine Verschmelzung der vielen unterschiedlichen Einwanderer. Blutanalysen zufolge ist der größte genetische Anteil mit 70 Prozent auf unter Zwang eingewanderte Afrikaner zurückzuführen. Etwa 15 Prozent stammen von europäischen oder asiatischen sowie indigenen Vorfahren ab. Daneben gibt es Zuwanderung aus Haiti, den USA, Kanada, Europa und den Nachbarinseln sowie aus Südamerika.

Die Amtssprache ist Spanisch. Allerdings gibt es verschiedene Enklaven, wo Französisch, Kreolisch, Englisch oder gar Japanisch gesprochen wird. Das dominikanische Spanisch unterscheidet sich deutlich vom europäischen Spanisch und enthält viele anglo-amerikanische Ausdrücke.

Die meisten Dominikaner sind Christen und gehören dem römisch-katholischen Glauben an. Aufgrund der afrikanischen Einwanderer, die mit ihrem praktizierten Voodoo den Startschuss für die Unabhängigkeitskriege gegeben haben sollen, halten sich deren Naturreligionen bis heute. Sie gelten aber inzwischen in der Dominikanischen Republik vielerorts als rückständig, denn die Bevölkerung orientiert sich eher an den USA als am Inselnachbarn Haiti, wo Voodoo bis heute in Gebrauch ist.

Dominikanische Republik: Wachsende Wirtschaft des Staates

Verglichen mit anderen Ländern der Karibik und Lateinamerikas ist die Dominikanische Republik wesentlich fortschrittlicher und wirtschaftsstärker. Trotz des mit China vergleichbaren Pro-Kopf-Einkommens ist die soziale Lage im Inselstaat angespannt und die Kriminalitätsrate seit Jahren hoch. Die offizielle Arbeitslosenquote von 5,5 Prozent gibt ein ungenügendes Bild der Beschäftigung wieder. In den letzten Jahren hat sich die Dominikanische Republik aber aufgrund der geringen Arbeitslöhne zu einem Produktionsland entwickelt. Die Wirtschaftsdaten belegen den jährlichen Anstieg.

Der wichtigste Arbeitsbereich ist der Dienstleistungssektor, zu dem auch der Tourismus gehört. Die zwischen 3,5 und 4 Millionen Gäste pro Jahr sind eine wichtige Stütze der Wirtschaft. Industrie und Landwirtschaft sind jedoch nicht unbedeutend. Exportiert werden beispielsweise:

Die Rohstoffe Gold, Silber, Zink und Ferronickel sind ebenso wichtige Exportgüter wie Rum, Stahl und Zement. In den letzten Jahren sind mit Schuhen und Lederartikeln in der Dominikanischen Republik gefertigte Waren hinzugekommen. Trotzdem importiert der Inselstaat für die zehn Millionen Einwohner seit mehr als 15 Jahren mehr Waren, als er exportiert.

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