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Wetter-Chaos legt Schweden lahm: Wetterdienst spricht von „Schneekanonen“

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Starke Schneefälle in Schweden lösten ein Chaos aus. Besonders Stockholm war betroffen. Der schwedische Wetterdienst spricht von „Schneekanonen“.

Stockholm – Ohne Pause schneit es seit dem Wochenende in weiten Teilen Schwedens. Rekordmengen sind im Süden Schwedens und in der Nähe von Stockholm niedergegangen. 58 Zentimeter Schneehöhe wurden am Montag (21. November) an der Küste von Östgöta gemessen. Die starken Schneefälle sorgten in der schwedischen Hauptstadt Stockholm für Chaos. Wegen der Schneemassen ging bei Zügen und Bussen zeitweise nichts mehr. Die weiße Pracht sorgte auch am Flughafen für Probleme. Etliche Flüge konnten nur mit Verspätung abheben, viele wurden gleich gestrichen.

Schnee-Chaos in Schweden: Stockholm versinkt in kurzer Zeit im Schnee

In vielen Teilen des Landes herrschten wegen des Wintereinbruchs schwierige Straßenverhältnisse, warnte die schwedische Verkehrsbehörde. 3.000 Schüler in den Städten Trollhättan und Vänersborg nördlich von Göteborg bekamen am Montag Distanzunterricht. Die Verkehrswege vom Schnee zu befreien, forderte die Räumdienste heraus. Der Schnee war besonders nass und schwer.

„Das Schneewetter hört nicht auf, es kommt in Schüben zurück. Wir müssen mit dem Räumen immer wieder von vorne anfangen. So wird es für den Rest des Tages bleiben“, sagte ein Sprecher der Verkehrsbehörde dem schwedischen Fernsehsender SVT.

Heftige Schneefälle in Stockholm: Ein Mann versucht sein Auto aus einem Parkplatz zu befreien.
Heftige Schneefälle in Stockholm: Ein Mann versucht sein Auto aus einem Parkplatz zu befreien. © ANDERS WIKLUND/afp

Schwedischer Wetterdienst rechnet mit weiteren Schneefällen bis Dienstag

Der schwedische Wetterdienst SMHI rechnet weiter mit starken Schneefällen. Doch am Dienstag soll sich die Lage im Laufe des Tages entspannen. Ein Wintereinbruch im Norden sei an sich nicht ungewöhnlich, doch das Wetter in Schweden ändere sich derzeit besonders schnell, erklärt der SMHI auf seiner Webseite. Am vergangenen Wochenende habe es einen Hitzerekord für diese Saison gegeben, der jetzt von heftigen Schneefällen über den Ostseelandschaften abgelöst wurde.

Heftige Schneefälle in Schweden: Wetterdienst nennt Ursache

Die Bedingungen für schwere Schneegestöber, die sich über dem Meer bilden, sei günstig gewesen: Noch ziemlich hohe Temperaturen in der Ostsee und deutlich kältere Luft in der Atmosphäre. Die Folge: Manchmal sammelten sich die Schneehaufen in speziellen Linien, sogenannten „Schneekanonen“, so der Wetterdienst.

November-Schneestürme habe es schon Anfang November 2016 gegeben: In Stockholm wurden damals offiziell 39 Zentimeter Schnee, inoffiziell sogar 47 Zentimeter gemessen. Ein Schneesturm am 17. November 1995 hält mit einer Schneehöhe von 98 Zentimetern den noch immer gültigen Rekord für Götaland, teilt der Wetterdienst mit. Allerdings sei der Schneefall damals aus dem Westen und nicht von der Ostsee gekommen.

Schnee an der Ost-Küste der USA – „Lake Effekt“

Von heftigen Schneefällen ist dieses Jahr auch die USA und Kanada betroffen. 15 Zentimeter pro Stunde sind im US-Bundesstaat New York gefallen. Auch hier ist das warme Wasser in den großen Seen zwischen den USA und Kanada für die „Schneekanonen“ verantwortlich. Feuchtigkeit steigt auf und extrem kalte Luft zieht über den Eriesee. Durch den sogenannte „Lake Effect“ sind in kurzer Zeit Unmengen an Schnee gefallen. Die Wetterlage hat sich inzwischen beruhigt. Schneeberge türmen sich in der Gegend auf, wie auf Videos in den sozialen Netzwerken zu sehen ist. Doch die Sonne scheint wieder. (ml mit Material der dpa)

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