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Sorge um Gardasee: Satellitenbilder zeigen bedenkliche Wasserlage 

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Die Auswirkungen der starken Trockenheit in Italien werden deutlich sichtbar. Der Wasserstand des Gardasees hat sich innerhalb eines Jahres halbiert.

Rom/München – Sonne, Wasser, Erholung pur: Jährlich zieht es Touristen an den Gardasee. Mit einer Fläche von 370 Quadratkilometern ist er das größte Binnengewässer Italiens. Ob Malcesine, Limone, Bardolino, Sirmione oder Riva del Garda, die italienische Region rund um den See lädt zum Urlauben ein. Die Sorgen um das Gewässer sind allerdings groß.

Sorge um den Gardasee: Satellitenbilder zeigen Ausmaß

Ein Problem, das schon 2022 omnipräsent war, setzt sich 2023 fort – nur in größerem Ausmaß, wie Zahlen zeigen. Schon zu Beginn des vergangenen Jahres regnete es im Norden Italiens zu wenig, dann folgte ein Hitzesommer. Mit Auswirkungen auf den Wasserstand des Sees. Die Folgen wurden schon damals auf Fotos, etwa von Sirmione, sichtbar.

2023 machen anhaltende Trockenheit und Wasserknappheit Italien weiterhin zu schaffen. Besonders der Norden des Urlaubslandes ist stark betroffen. Die Wasserstände des Gardasees sind extrem niedrig. Im Vergleich zum Vorjahr hat der Stand sich halbiert. Laut Angaben der Comunità del Garda liegt er aktuell bei 46 Zentimetern. Im vergangenen Jahr im gleichen Zeitraum lag er noch bei 99 Zentimetern. Schon Ende März waren gravierende Pegelstände zwischen Torbole und Peschiera vermeldet worden.

Wie Fotos und Videos veranschaulichen, war die Insel San Biagio im Gardasee schon vergangenes Jahr zu Fuß erreichbar. Dem Wassermangel geschuldet bildete sich ein dünner Landstreifen zwischen der Insel und dem Festland. Und auch jetzt zeigen Satellitenbilder das Ausmaß der Situation in Italien.

Der Gardasee etwa leidet aktuell unter extrem niedrigen Wasserständen. Satellitenbilder von 2022 und 2023 zeigen den Unterschied.
Der Gardasee etwa leidet aktuell unter extrem niedrigen Wasserständen. Satellitenbilder zeigen den Unterschied zwischen Juni 2022 (l.) und März 2023. © Spot/Airbus DS 2023/dpa

Dürreperiode in Italien: Auch andere Gewässer betroffen

Der Po, Italiens größter Fluss, ist ebenso stark von der Wasserknappheit betroffen. Die Wasserstände seien bereits niedriger als im vergangenen Jahr, wie die für den Po zuständige Bezirksbehörde am Donnerstag (14. März) mitteilte. Die Temperaturen im März sowie der geringe Niederschlag im Norden Italiens spielten hierbei eine Rolle. Die einzelnen kleinen Schauer der vergangenen Wochen halfen nicht weiter.

„Heute zeigen uns die Vorhersagen der Modelle und alle gesammelten Daten eine besorgniserregende Situation auf“, sagte der Generalsekretär der Po-Behörde, Alessandro Bratti. Er forderte daher eine „überzeugende und entschiedene Strategie“, um das Problem anzugehen. Bereits im Februar warnten Experten wegen einer geringen Schneedecke in den Alpen sowie der Regenarmut vor einer massiven Trockenheit.

Trockenperiode in Italien – Regierung alarmiert

Die Regierung in Rom hatte in der vergangenen Woche ein Dekret verabschiedet, das weitreichende Maßnahmen im Kampf gegen die Trockenheit vorsieht. Ein Sonderkommissar sowie ein Gremium sollen etwa eingesetzt werden. Die Regierung will zudem Mittel locker machen, um marode Wasserleitungen zu erneuern.

In manchen Gegenden gingen durch Lecks mehr als 50 Prozent des Wassers verloren, was das Land anfällig für Trockenperioden macht. Aber auch Regenwasser-Sammelbecken, Entsalzungsanlagen sowie die Steigerung der Wiederverwendung von gereinigtem Abwasser sind geplant. (mbr mit dpa)

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