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Katatonia: Nachtschwärmer

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Das komplette Interview mit Jonas Renkse von Katatonia findet ihr in der METAL HAMMER-Februarausgabe 2023, erhältlich am Kiosk oder indem ihr das Heft bequem nach Hause bestellt. Noch einfacher und günstiger geht’s im Abo!

Auch thematisch bleiben sich Katatonia auf SKY VOID OF STARS treu. Renkse kehrt erneut sein Innerstes nach außen und beschreibt mit gefühlvoller Stimme Szenarien von verlorener oder unerfüllter Liebe, Einsamkeit und düsteren Gedanken. „Die Musik klingt auf eine bestimmte Weise, die Texte sollen dazu passen. Mittlerweile schreiben sich die Worte fast von selbst“, schildert der Dichter, der mit seinem emotionalen Ansatz – trotz eines gewissen Gewöhnungseffekts – stets aufs Neue ins Schwarze trifft. „Natürlich kann man unsere Themen als öde sowie ziemlich depressiv ansehen, doch so funktionieren Katatonia nun mal: Die Band ist ein Ventil, um negative Gefühle rauszulassen. Ich fühle mich nicht jeden Tag so, auch wenn einige Leute das glauben.

Es ist eine Möglichkeit, Dampf abzulassen und zu umschreiben, womit man selbst – wie alle anderen Menschen auch – hin und wieder umgehen muss. Für mich ist es ein natürlicher Prozess, mich ab und zu diesen dunklen Emotionen hinzugeben, um sie danach ziehen zu lassen.“ Zwar sei es nicht beabsichtigt gewesen, aber Renkse erkennt seine Texte durchaus auch als Beitrag zur wichtigen, immer mehr in den öffentlichen Fokus drängenden Mental Health-Debatte. Dank dieser steigt das Bewusstsein dafür, dass negative Gedanken sowie psychische Probleme keine Ausnahme darstellen, sondern viele Menschen betreffen. „In den letzten Jahren scheint es wie eine Seuche um sich zu greifen, dass sich Menschen mental nicht gut fühlen.

„Das ist eine ziemlich düstere Art, Aspekte meines Lebens wahrzunehmen.“

Wenn unsere Musik und Texte eine Hilfe dafür sein können und Menschen in solchen Situationen Kraft daraus ziehen und sich weniger allein fühlen, ist das großartig – auch wenn es mir in erster Linie um die Musik und den Ausdruck eigener Gefühle geht.“ Renkse wirkt stets bemüht, trotz der bedrückenden und mitunter besorgniserregenden Thematik nur wenig Rückschlüsse auf seinen eigenen Gemütszustand zuzulassen. Trotzdem sind in seinen Texten immer wieder Querverweise zu finden, die es zu entschlüsseln gilt. So kann es kaum ein Zufall sein, in ‘Opaline’ die Zeile „These years / what a theft / 46 now / how many left?“ zu hören – geschrieben zu einer Zeit, als der heute 47-Jährige selbst in genau diesem Alter war.

Ertappt, dabei aber schmunzelnd, erklärt er seine grüblerischen Ansätze: „Diese Art von Gedanken kommen dann und wann. Natürlich weiß niemand, wie lange er noch zu leben hat. Manchmal habe ich das Gefühl, noch nicht alles erreicht zu haben, was ich geplant hatte. Das ist eine ziemlich düstere Art, Aspekte meines Lebens wahrzunehmen. Speziell diese Zeile ist so dunkel, dass sie schon fast lustig klingt. So empfanden es auch meine Band-Kollegen, als sie das zum ersten Mal hörten.“ Auch von persönlichen Empfindungen abgesehen streut Renkse gerne Hinweise in die sonst eher unkonkreten Texte ein. Zuletzt waren dies oft Zitate aus früheren Stücken; diesmal tauchen Daten wie „city lights from 1988“ (in ‘Austerity’) oder Ortsangaben wie „Marriott, New York“ (in ‘Atrium’) auf. „Ich bringe gerne einen Hauch der echten Welt ein, geografische Orte, Jahreszahlen oder Nummern. So fühlen sich die Texte realer an“, erklärt der Sänger, der den Kontrast schätzt.

Trivialer Hintergrund

„Ich schreibe viel Abstraktes, daher ist es schön, auch einige konkrete Stempel zu setzen.“ Selbiges geschieht auch im Stück ‘Birds’, das mit einer mysteriösen Zahlenfolge („179375/592218“) endet. „Ich könnte ein Geheimnis daraus machen, doch es sind Koordinaten“, verrät Renkse. Dennoch muss er Superfans enttäuschen, die davon ausgehend zur Schatzsuche à la Rammstein oder Atrocity aufbrechen wollen (und beim sturen Eingeben der Zahlenfolge im Arabischen Meer landen würden): „Ich denke nicht, dass an diesem Ort etwas zu finden ist. Das Ganze hat einen trivialen Hintergrund; ich hielt es aber für lustig, es einzubringen.“

Wie der Durst nach Live-Konzerten, der Blick in den Sternenhimmel und die Faszination für geflügelte Wesen das Album prägten, lest ihr im kompletten Katatonia-Interview in der METAL HAMMER-Februarausgabe 2023.

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