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Mitbestimmte Unternehmen: Zahlen & Fakten

655 paritätisch mitbestimmte Unternehmen

Abb: Mitbstimmte Unternehmen nach Rechtsformen 2021 und 2022

Die Zahl der mitbestimmten Unternehmen ist im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr um ein Unternehmen gesunken. Am 31.12.2022 waren 655 Unternehmen paritätisch mitbestimmt. 22 Unternehmen sind neu hinzugekommen und 23 aus den M 76er Unternehmen ausgeschieden.

Häufig werden Zu- und Abgänge durch Konzernumstrukturierungen verursacht. Im Jahr 2022 war das bei vier Konzernen der Fall. Bei Allianz, Continental, Mann + Hummel und ThyssenKrupp ist jeweils ein Tochterunternehmen aus der Mitbestimmung ausgeschieden und eines neu hinzugekommen. So bleibt die Gesamtzahl der mitbestimmten Unternehmen bei diesen Konzernen unverändert. 

Von den 23 ausgeschiedenen Unternehmen, hatten 20 einen 12köpfigen Aufsichtsrat und damit die kleinste Gremiengröße. Einige von ihnen sind unter die Beschäftigtenzahl von 2000 gefallen, die für die paritätische Mitbestimmung maßgeblich ist. 

Obwohl seit Jahren die Zahl der mitbestimmten AG rückläufig ist, sind im Jahr 2022 sechs Aktiengesellschaften neu hinzugekommen. Zwei von ihnen sind börsennotiert; die Carl Zeiss Meditec AG und Daimler Truck AG. Da allerdings auch vier AG aus der Mitbestimmung ausgeschieden sind und zwei Rechtsformwechsel stattgefunden haben, ist die Gesamtzahl der mitbestimmten AG unverändert.

Bei den paritätisch mitbestimmten SE ist ein Unternehmen dazu gekommen. Die PowerCo SE ist ein Unternehmen von Volkswagen und wird den Aufbau einer eigenen Batteriezellfertigung übernehmen. 

Deutlich mehr GmbH als AG

Abb: Entwicklung mitbestimmter Unternehmen nach Rechtsformen seit 1981

Die GmbH ist seit Jahren die häufigste Rechtsform bei den mitbestimmten Unternehmen. Im Vergleich zum Vorjahr ist im Saldo 2022 nur ein Unternehmen hinzugekommen und die Zahl der AG gleichgeblieben. 

Insgesamt gab es nur geringe Änderungen der Gesamtzahl bei allen Rechtsformen.

Entwicklung mitbestimmter Unternehmen seit 1977

Abb: Entwicklung mitbestimmter Unternehmen nach Rechtsformen seit 1977

Die Zahl der paritätisch mitbestimmten Unternehmen (MitbestG 76) wird seit 1981 jährlich von der Hans-Böckler-Stiftung erhoben. Ende 1985 gab es mit 476 Unternehmen den niedrigsten Stand. 1992 kamen erstmals 102 Unternehmen aus Ostdeutschland hinzu und ließen damit die Zahl auf über 700 Unternehmen ansteigen.

2002 gab es mit 767 die meisten mitbestimmten Unternehmen. Seitdem ging die Zahl bis 2018 auf 638 Unternehmen spürbar zurück. Aktuell sind 655 Unternehmen mitbestimmt.

Bei den abgebildeten Grafiken sind 6 SE mit einer individuell verhandelten Aufsichtsrat-Größe nicht berücksichtigt. Hier gibt es zwei 18er, ein 8er und drei 6-köpfige Aufsichtsratsgremien.

Gremiengröße: Mehrheit 12-köpfig, viele freiwillig größer

Abb: Größe der Aufsichtsräte 2021 und 2022

Hinsichtlich der Größe der Aufsichtsräte gibt es nur geringfügige Änderungen. Die meisten mitbestimmten Aufsichtsratsgremien bestanden aus 12 Personen, dies traf 2022 auf 418 Unternehmen zu und damit auf 64 Prozent aller mitbestimmten Unternehmen. Das Verhältnis der Größenklassen zueinander ist seit Jahren nahezu unverändert.

125 Unternehmen hatten im Jahr 2022 ein 20-köpfiges Gremium.

Seit Jahren wird von vielen dieser Unternehmen die Größe freiwillig gewählt. Die Vorschriften des MitbestG 76 würden hier auch kleinere Gremien erlauben. Insbesondere bei kommunalen Unternehmen wird auf Wunsch der Anteilseigner oft ein größeres Gremium gebildet. 

Bei den abgebildeten Grafiken sind 6 SE mit einer individuell verhandelten Aufsichtsrat-Größe nicht berücksichtigt. Hier gibt es zwei 18er, ein 8er und drei 6köpfige Aufsichtsratsgremien.