Schmierereien an Hauswand
Antisemitisches Graffiti in Burglengenfeld lässt einen Bürger handeln

09.08.2023 | Stand 12.09.2023, 23:54 Uhr

Bereits vergangenes Jahr tauchten rassistische Zeichnungen in Burglengenfeld auf. Gehört dieses hier dazu? Foto: Anika Ferko

Ein Spaziergang durch die Kellergasse in Burglengenfeld (Landkreis Schwandorf), die hinunter zur Naab führt, ließ einen Leser der Mittelbayerischen sprachlos zurück: In großen Lettern wurde ein antisemitisches Graffiti an die Hauswand gesprüht. Der gebürtige Burglengenfelder hofft nun darauf, dass es entfernt wird.



Der 54-Jährige ist in Burglengenfeld aufgewachsen, wohnt aber inzwischen in Berlin. Seinen Namen möchte er nicht in der Zeitung lesen. Die judenfeindliche Schmiererei entdeckte der Leser am Samstagabend. „Rassismus sollte in keinem Stadtbild einen Platz haben“, betont er. Inzwischen habe er seine Entdeckung nicht nur unserer Zeitung, sondern auch der Stadt Burglengenfeld mitgeteilt. Eine Anzeige bei der Polizei habe der 54-Jährige noch nicht aufgegeben.

Serie von Schmierereien im vergangenen Jahr



Polizeihauptkommissar Franz Wenig in Burglengenfeld kann auf Nachfrage unserer Zeitung das Alter des Graffitis noch nicht festlegen. Jedoch passe es sowohl von der Schriftart als auch von der Ausführung zu einer Serie von Schmierereien aus dem vergangenen Sommer und Herbst. Diese Graffitis, die an Stromkästen und Hauswände gesprayt wurden, seien unter anderem antisemitische und rassistische Ausdrücke gewesen. Den Tatverdächtigen habe die Polizei im Herbst 2022 angezeigt, das Verfahren laufe noch.

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Das Graffiti, das der Leser entdeckt hat, steht nicht alleine in der Gasse. Ein Blick auf die anderen Hauswände zeigt weitere. Teilweise habe die Polizei diese Zeichnungen schon aufgenommen. Entfernt worden sind sie bisher nicht.

Die Polizei suche immer das Gespräch mit den Besitzern der Immobilien. „Wir bitten sie, die Graffitis zu entfernen“, erklärt Wenig. Da es sich um rassistische Zeichnungen handle, sei es sicher im Interesse des Besitzers, wenn diese wegkommen würden, fügt er hinzu.

Momentan gäbe es laut der Polizei im Stadtgebiet sonst keine neuen Schmierereien.

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