Zelt- und Kulturfestival
ZKF in Schwandorf: Beifallsstürme für „Da Meier und Watschnbaam“ – „Die Seer“ rührten zu Tränen

04.09.2023 | Stand 12.09.2023, 22:14 Uhr
Josef Schaller

Das Kabarett-Quartett, hier Matthias Meier (l.) und Florian Kuchler, ließ kein Auge trocken. Foto: Josef Schaller

Nach drei Volltreffern am Samstag lud das Zelt- und Kulturfestival am Sonntag in Schwandorf zu zwei weiteren Veranstaltungen ein: „Da Meier und Watschnbaam“ und „Die Seer“ standen auf der Bühne – und gaben Vollgas.

Man konnte sie noch gar nicht sehen, aber ihre schrägen Töne bereits hören. Das reichte schon aus für einen ersten großen Beifallssturm der etwa 150 Besucher. Als wenige Sekunden danach das Kabarett-Quartett „Da Meier und Watschnbaam“ die Bühne betrat, war das Publikum völlig aus dem Häuschen.

Wenn drei gestandene Niederbayern aus dem Bayerischen Wald und ein Oberpfälzer Watschn verteilen, muss man sich auf das Schlimmste gefasst machen. Neben Tuba, Trompete, Saxophon, Steirischer, Gitarre und Kontrabass sind ihre gefährlichsten Waffen ihr Mundwerk und ihr Waidler-Dialekt. Die ersten, die es erwischte, waren die Rennradfahrer, die gemütliche Menschen, wie sie es sind, auf den Straßen behindern. Also muss ein E-Bike her, um sich an den Radlern zu rächen. Und was gibt es Schöneres, als die sportlichen Biker am Berg zu überholen?

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Auch Helene Fischer bekam ihr Fett weg. Auf ihre eleganten Hüftschwünge müsse sie sich gar nichts einbilden, befand das Quartett. Dass könnten sie nämlich auch, sind sie überzeugt. Sie hätten zwar kein so geschmeidiges Hüftgelenk wie die Sängerin, aber dafür ein Kugellager. Allerdings mache das schnell atemlos...

Nach einem derben Ausflug in die Welt der Toilettenschüsseln fiel es den erfahrenen Musikern nicht schwer, eine Traumhochzeit schonungslos zu analysieren. Wenn sich der Bräutigam in seinen Anzug zwängt, die Braut noch gestylt werden muss, mit einem Ford Mustang zur Trauung gefahren wird, vor dem Gotteshaus die Freiwillige Feuerwehr mit einer E-Schlauch-Spirale Spalier steht, wenn wenn alle saufen, nur die Arbeitskollegen nicht, weil der Chef auch nicht säuft, wenn die Frau vom Chef und der Azubi nicht vom Brautstehlen zurückkommen, wenn die Musiker das Lied „Weilst a Herz host wia a Bergwerk“ anstimmen und alle Tränen in den Augen haben, der Trauzeuge das Armaturenbrett des Ford Mustang vollgekotzt hat – dann geht der schönste Tag im Leben nun aber auch wirklich zu Ende. Und zum Schluss spielt die Kapelle: „Wer soll das bezahlen, wer hat so viel Geld?“

Wenige Meter von der Zeltbühne entfernt erfreuten „Die Seer“ die Zuhörer



Etwas zeitversetzt, nur wenige Meter von der Zeltbühne entfernt, lockte die österreichische Mundartband „Die Seer“ rund 450 Fans in die Oberpfalzhalle. Die Fans freuten sich gemeinsam über die Darbietung der Band aus dem Salzkammergut, die s im kommenden Jahr auf ihre Abschiedstournee gehen wird. „Mitanond“ war das Motto des Konzerts, so wie ihr gleichnamiger Song, mit dem sie gleich zu Beginn ihre Fans in Ekstase versetzten. Es wurde gemeinsam gesungen, gejodelt und geschunkelt. Und spätestens beim großen Hit „Wilds Wossa“ dürfte der ein oder andere Zuhörer auch ein Glitzern in seinen Augen gehabt haben.