So viel Fläche wird in Hessen jeden Tag zugebaut

Luftaufnahme der Terminal-3-Baustelle am Frankfurter Flughafen.
© Fraport AG

In den vergangenen Jahren ist es gelungen, den Flächenverbrauch in Hessen zu reduzieren. Umweltverbänden reicht das nicht. Sie warnen vor möglichen Folgen. So ist die Ausgangslage.

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Warum ist Flächenverbrauch ein Problem?

Fast immer geht die Ausweisung neuer Baufläche zulasten der Natur. Das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie erklärt, die mit dem Flächenverbrauch verbundenen Umweltschäden seien meist erst nach längerer Zeit erkennbar. Wichtige Funktionen des Bodens, etwa zur Trinkwassergewinnung, als CO2-Speicher und für den Hochwasserschutz würden dadurch beeinträchtigt. Bis zehn Zentimeter fruchtbarer Boden entstehen, dauere es 2000 Jahre, mahnt der Naturschutzbund (Nabu). Das Bundesumweltministerium schreibt auf seiner Internetseite zum Flächenverbrauch, dieser vernichte wertvolle (Acker-)Böden und sei eine „endliche Ressource, mit der der Mensch sparsam umgehen muss, um sich seine Lebensgrundlagen zu erhalten“.

Wie sehen die aktuellen Zahlen für Hessen aus?

In Hessen geht der tägliche Flächenverbrauch seit 2017 Jahren kontinuierlich zurück und liegt aktuell unter der Zielvorgabe der Landesregierung von 2,5 Hektar pro Tag. Das zeigen Daten des Arbeitskreises Umweltökonomische Gesamtrechnungen der Länder. Der größte Teil wurde 2021 für Wohnungsbau und Verkehrsinfrastruktur genutzt (1,4 Hektar). Im Vergleich zum Nachbarbundesland Rheinland-Pfalz steht Hessen mit seinem Flächenverbrauch gut da. Auf der anderen Rheinseite wurden 2021 knapp neun Hektar Baufläche für Siedlung und Verkehr ausgewiesen, der Vier-Jahres-Durchschnitt 2018 bis 2021 liegt bei 4,3 Hektar pro Tag (Hessen 2,0).

So hat sich der tägliche Flächenverbrauch für Siedlung und Verkehr in Hessen entwickelt:

Nachverdichtung und Obergrenze für Industrie- und Gewerbeflächen

Wie sehen die aktuellen Zahlen für Deutschland aus?

Auf Bundesebene liegen die Zahlen beim Flächenverbrauch weit über den von der Politik festgelegten Zielen. In Deutschland werden jeden Tag 55 Hektar neu bebaut. Laut Nabu entspricht das etwa einem Einfamilienhaus pro Minute. Die Bundesregierung will bis 2030 auf weniger als 30 Hektar täglich kommen. Der Wert lag zwischen 2015 und 2018 mit 56 Hektar pro Tag noch fast doppelt so hoch wie dieser Zielwert. Im Durchschnitt der Jahre 1993 bis 2003 lag der Flächenverbrauch in Deutschland noch bei 120 Hektar pro Tag. 

Wie kann der Flächenverbrauch begrenzt werden?

Naturschützer fordern höhere Dichtevorgaben für Wohnbebauung und eine Obergrenze für Industrie- und Gewerbeflächen. Beim Bau neuer Wohnungen in den Städten müsse die Inanspruchnahme von Grünflächen möglichst vermieden werden, sagt Jochen Kramer vom BUND-Landesverband Hessen. Zudem müssten Versiegelungen mit Entsiegelungen ausgeglichen werden. Das Umweltbundesamt empfiehlt, die finanzielle Förderung der Erschließung von Gewerbegebieten auf der grünen Wiese abzubauen und stattdessen die Umnutzung von Brachflächen voranzutreiben. Der Neubau von Gebäuden und Straßen sollte laut Umweltbundesamt reduziert und bestehende Verkehrsinfrastruktur dafür instandgesetzt werden. Das Land Hessen will das mit einem sogenannten Potenzialflächenkataster erreichen. Die Datenbank steht hessischen Städten und Gemeinden zur Verfügung, um Flächenpotenziale für den Wohn- und Gewerbeneubau selbst überprüfen zu können. Es gehe darum, Baulücken, Gebäudeleerstände und andere geringfügig genutzte Flächen zu identifizieren und zu nutzen, sagte Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) bei der Vorstellung des Projekts. Dadurch solle der Baubedarf der kommenden Jahre sinnvoll gedeckt werden. Bisher hätten 45 Städte und Gemeinden Interesse gezeigt.