Die aktuelle Euro-Abgasnorm: die wichtigsten Unterschiede + Tabelle

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Abgasrohr eines Autos
© GettyImages / deepblue4you

Die Abgasnorm legt fest, wie viele Schadstoffe Fahrzeuge ausstoßen dürfen. Sie wirkt sich auf die Kfz-Steuer aus, spielt eine Rolle für die Nutzung von Umweltzonen und ist somit bei der Auswahl eines Fahrzeugs von größter Wichtigkeit. In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Abgasnorm aktuell gilt, was Sie zu deren Funktion wissen müssen und wie Sie die Schadstoffklasse Ihres Autos herausfinden.

Was ist eine Abgasnorm?

Die Europäische Gemeinschaft hat bereits in den 1970er-Jahren die Abgasnormen für Autos eingeführt. Zum 1. Juli 1992 wurde die Abgasnorm Euro 1 eingeführt und damit das heutige System geschaffen. Anfänglich wurden vor die Tests noch Warmlaufphasen von 40 Sekunden geschaltet. Seit der Einführung der Euro-3-Norm im Jahr 2000 erfolgt die Prüfung des Schadstoffausstoßes direkt nach dem Kaltstart. Regelmäßig alle drei bis fünf Jahren wurden seither neue Abgasnormen veröffentlicht, die strengere Grenzwerte vorsehen.
Die aktuelle Abgasnorm Euro 6 gibt es seit dem 31. Dezember 2012. Allerdings wurde sie nie als solche bezeichnet: Erst zum 1. September 2014 trat sie tatsächlich in Kraft und wurde dann als Abgasnorm Euro 6b bezeichnet. Die mit dieser Norm festgelegten Grenzwerte haben sich seither nicht verändert – wohl aber deren Betrachtung bei verschiedenen Arten der Abgasmessung.

Euro 6c, 6d-Temp und 6c-ISC-FCM – was hat es damit auf sich?

Obwohl sich die Grenzwerte nicht veränderten, kamen immer wieder neue Bezeichnungen für die Abgasnorm Euro 6 dazu. Bislang wurde das sogenannte NEFZ-Verfahren für die Überprüfung des Schadstoffausstoßes verwendet. Bei anderen Prüfverfahren wird eine abweichende Einhaltung der Grenzwerte gefordert:

  • Euro 6c: Wird ein Fahrzeug etwa im WLTP-Prüfstandsmessverfahren geprüft, darf ein Benzinauto den NOx-Grenzwert nicht um mehr als 60 Milligramm pro Kilometer überschreiten – für Dieselfahrzeuge liegt die Grenze bei 80 Milligramm pro Kilometer.
  • Euro 6d: Die Straßenmessung RDE setzt den Grenzwert für Benzinfahrzeuge bei 126 Milligramm und für Dieselautos bei 168 Milligramm pro Kilometer an.
  • Euro 6d-Temp: Die Prüfung erfolgt ähnlich wie bei der Euro-6d-Abgasnorm – die Ergebnisse auf dem Prüfstand dürfen jedoch nur um einen geringeren Faktor abweichen. Diese Norm galt bis Ende 2019. Sie bedeutete, dass ein Auto im tatsächlichen Betrieb höchstens 110 Prozent mehr NOx ausstoßen darf, als im WLTP-Prüfverfahren gemessen wurde.
  • Euro 6d-ISC-FCM: Seit dem Jahr 2020 ist die Überschreitung der WLTP-Messergebnisse nur noch um 50 Prozent erlaubt.

Als Nächstes kommt die Euro-7-Abgasnorm, aller Voraussicht nach frühestens im Jahr 2025. Die Grenzwerte für den Schadstoffausstoß verschärfen sich dann noch einmal deutlich. Langfristiges Ziel ist, Autos klimaneutral betreiben zu können.

Emissions-Tabelle: Welche Abgasnorm habe ich?

Die Abgasnorm Ihres Autos finden Sie am einfachsten mithilfe der Zulassungsbescheinigung Teil 1 heraus. Die Abgasnorm steht im Fahrzeugschein im Feld 14. Im Regelfall ist sie in der Form „EURO 4“ angegeben. Zudem lässt sich die Schadstoffklasse aus den zwei oder vier letzten Zahlen bzw. Buchstaben der im Fahrzeugschein angegebenen Schlüsselnummer ableiten. Die Tabelle zeigt, welche Schadstoffklasse Ihr Auto hat:
Abgasnorm
Schlüsselnummer

Abgasnorm

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