Jannis Steinke kam verletzt aus dem Halbfinalspiel am 2. August gegen den MSV II. Es deutete zwar schon anfangs auf eine der schwersten Verletzungen hin, nachdem er bei einer Torsionsbewegung im rechten Knie mehrfach ein Knacken vernommen hatte. Er kehrte nach kurzer Pause auf den Platz zurück, merkte dann jedoch schnell, dass es zumindest in dieser Partie nicht weitergehen würde. Nach Abpfiff, seine Elf hatte 0:2 verloren, klatschte Jannis Steinke mit einer Manschette ums Knie mit seinen Mannschaftskollegen und Gegenspielern ab. Er ahnte wohl nicht, was die Untersuchung in dieser Woche Niederschmetterndes zu Tage bringen wird.
Es schließen sich nun sechs Woche strikte Pause mit sportlichen Aktionen an. Daran schließt sich die Operation und ein Heilungsprozess, der vier Monate nicht unterschreiten dürfte. "Wenn wir Jannis in diesem Jahr nochmals auf dem Platz sehen sollten", formulierte Trainer Stephan Ellfeldt, "dann nur als Teambetreuer." Ellfeldt zeigt sich sehr angesäuert, weil seine Mannschaft wie auch die anderen drei Halbfinalisten gezwungen worden war, in diesen Wettbewerb zurückzukehren. In anderen Fußballkreisen und auch Landesverbänden wurde der Pokalwettkampf annulliert - in Prignitz/Ruppin nicht. Ellfeldt warnte und sorgte sich schon weit vor Anpfiff um die Gesundheit, weil ein Pflichtspiel praktisch aus dem Kalten heraus in einer Katastrophe enden könnte. "Genau das ist es nun. Für uns ist das eingetreten, was zu befürchten war. Eine Verletzung, die die gesamte Mannschaft und Saison beeinflussen wird."
Der 24-jährige Steinke spielt als gewiefter Sechser eine tragende Rolle in der Landesklasse-Elf. Er soll die im Umbruch befindliche Mannschaft lenken. Nach dem Vereinswechsel von Jannis Neumann zu Eintracht Alt Ruppin ist es die zweite Säule, die den Neuruppinern dauerhaft wegbricht. Für Ellfeldt ein Horrorszenario: "Das Schlimme ist ja, dass man ahnen konnte, dass es einen aus den vier Teams erwischen könnte und man dennoch von der spielleitenden Stelle zum Antreten gezwungen wird." Auf das ebenso zwingende Match der Halbfinal-Verlierer gegen Rot-Weiß Kyritz (eine Woche später) hatte Union auf Antrag verzichtet. Ellfeldt: "Wenn ein gesunder Sportler den Körper von jetzt auf gleich runterfährt und wegen der Pandemie eine fünfmonatige Pause hinlegen muss, dann ist seine Fitness nach keinen zwei Wochen im Training nur  trügerisch." maha