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MZ-Rätselfoto MZ-Rätselfoto: Bahnhof Rottleberode dank Internet aufgestöbert

Von Beate Thomashausen 26.09.2014, 08:34
Bei letzten Rätselfoto war das Bahnhofsgebäude Rottleberode gesucht.
Bei letzten Rätselfoto war das Bahnhofsgebäude Rottleberode gesucht. Ralf Kandel Lizenz

Sangerhausen/MZ - Hans-Joachim Kuhnt machte sich im Internet auf die Socken. Google Earth macht es möglich, dass unsere Rätselfreunde virtuell auf die Suche nach den Rätselbildern machen. Und tatsächlich wurde er fündig und erkannte, dass es sich eindeutig um den Bahnhof in Rottleberode handelt.

Claudia Hoffmann konnte sich auch in Hausschuhen auf die Suche begeben. Aber aus ganz anderem Grunde. Sie schrieb: „Für mich war es ganz leicht zu erkennen, weil ich in diesem Gebäudeteil wohne. Bislang sind drei Wohnungen entstanden, eine vom Bahnsteig aus begehbar und zwei von der hinteren Seite. Idyllisch gelegen, in einem alten Gebäude mit Charme. Besser kann man nicht wohnen!“ Die begeisterte Bahnhofsbewohnerin wusste auch noch, dass sich früher in dem Bahnhof eine Kneipe befand, die von dem Rottleberöder Uwe Schmölling betrieben wurde. Vor einigen Jahren sei das Gebäude dann von Peter Marx gekauft worden, der auch schon das große Backsteinhaus in der Bahnhofstraße modernisiert habe. „Er steckt viel Mühe und Zeit in das alte Schmuckstück, um es nach und nach zu renovieren“, schreibt unsere Rätselfreundin.

Sie wissen, wo unser Fotograf dieses Mal das Rätselfoto fotografiert hat? Dann schreiben Sie uns an die MZ-Lokalredaktion in 06 526 Sangerhausen, Kylische Straße 56. Der Einsendeschluss ist am 1. Oktober. Oder mailen Sie an: redaktion.sangerhausen@

mz-web.de

Achim Duttke wusste einiges aus der Geschichte des Rottleberöder Bahnhofs zu berichten: „Die Bahnstrecke von Berga nach Rottleberode wurde 1890 eröffnet. Bis dahin entstand auch dort der Bahnhof der damals die Bezeichnung Bahnhof Rottleberode-Stolberg hatte und ein sogenanntes Fürstenzimmer erhielt. Als Fürstenzimmer werden besondere Empfangsanlagen der Bahn bezeichnet, welche höheren Persönlichkeiten zum Warten und Aufenthalt und zum Empfang und der Verabschiedung von Gästen dienen. Heute gibt es ein solches dort natürlich nicht mehr. Die Weiterführung der Bahnstrecke nach Stolberg begann erst 1914 und wurde aber zunächst durch den 1. Weltkrieg gestoppt und erst 1923 wurde die Strecke für den Personenverkehr verfügbar.“

Für Hildegard Koch war es auch gleich klar, dass es sich bei dem Motiv um den Rottleberöder Bahnhof handelte. Sie konnte sich noch genau erinnern, wo genau dort alles zu finden war bzw. ist wie die Gaststube, die Küche oder der Fahrkartenschalter. „Oben befanden sich früher schon Wohnungen für die Bahnangestellten. Rechts um die Ecke befanden sich der Aufgang zu den Wohnungen und ein Schaltraum für die Signale.“

„Leider halten in Rottleberode keine Züge mehr“, bedauerte Gudrun Schefler. „Der Bahnhof war lange Endstation der Strecke Berga-Stolberg. In den 1920er Jahren wurde die Strecke nach Stolberg gebaut. Von 1968 bis 1972 fuhr ich jeden Tag mit dem Zug von Rottleberode nach Stolberg zu meiner Arbeitsstelle in die PGH-Friseure ,Glück Auf’. Ich wohnte in der Woche bei meiner Schwester, da es zu dieser Zeit keinen Busverkehr von 8 Uhr bis 18 Uhr zu meinem Heimatort Schwenda gab - so wie heute leider auch nicht.“

Irmhild Gothe schrieb: „Der Rottleberöder Bahnhof liegt an der Bahnstrecke Berga-Kelbra - Stolberg-Harz. Es ist eine rund 15 Kilometer lange, normalspurige Nebenbahn in Sachsen-Anhalt. Sie wurde nach einem Ideenwettbewerb in den 1990er Jahren auch als Thyraliesel bezeichnet. Die Arbeiten an der Strecke begannen am 28. Mai 1888. Auf Intervention des Grafen von Stolberg-Stolberg erhielt Rottleberode einen Bahnhof nördlich der Ortsmitte, obwohl für die Industrie eine Station weiter südlich besser gewesen wäre.

Eine Ladestelle für den Güterverkehr im Süden entstand erst später. Nachdem Anfang Mai 1890 der erste Probezug fuhr, wurde die Strecke Mitte Mai baupolizeilich abgenommen. Die feierliche Eröffnung der Bahnstrecke fand am 1. Juni 1890 statt. Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2011 wurde auch der verbliebene Wochenendausflugsverkehr mangels Auslastung abbestellt und auf Busbetrieb umgestellt. Derzeit gibt es noch Güterverkehr.“

Als die Linie im Jahr 1890 gebaut worden war, fuhren täglich sechs Züge, die die Orte mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen, Waren des täglichen Bedarfs und Industriegütern versorgten, schrieb Horst Ramm. „In den Sommermonaten nahm auch der Fremdenverkehr durch Busse, Post und Lohngeschirr zu.“

Wieder einmal zeigte Käte Moritz großen Einsatz bei der Rätselfotosuche. Sie unternahm extra einen Sonntagsnachmittagsausflug in den Harz. Und siehe da, auf der Rücktour wurde sie fündig, denn die Umleitungsstrecke führte sozusagen direkt am Rätselfotomotiv vorbei. Die Lösung parat hatten auch Mirko Lorenz, Gerlinde Peter, Sindy Borde, W. Wolligandt, Helga Rummel, Günter Burghardt, Michael Krüger, B. Steinel, Wolfgang Fricke, Christa Brötzmann, Ottomar Hundt, Heiko Cartheuser, Horst Kundlatsch, I. Stößel, Ronald Unger, H. Seidel, R. Gerber, Gudrun Scheffler, Thomas Reissner, Jürgen Liesegang und Horst Kundlatsch. Die 15 Euro gewinnt in dieser Woche Mirko Lorenz. Das Geld kann in der Redaktion abgeholt werden. Ganz bestimmt gehen auch in den nächsten Tagen wieder Rätselfreunde auf Tour, um das neue Motiv zu entdecken. Wer weiß, was es ist, melde sich bitte bis 1. Oktober. Die Rätselauflösung werden wir jedoch erst am Samstag, 4. Oktober, veröffentlichen, da am Freitag, 3. Oktober, die Zeitung nicht erscheint.

Was suchen wir diesmal? Wir sind gespannt auf Ihre Zuschriften.
Was suchen wir diesmal? Wir sind gespannt auf Ihre Zuschriften.
Ralf Kandel Lizenz