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Ärger um Kitas in Wittenberg Kündigung in Bülzig wird anwaltlich geprüft

Zahnas Pfarrer sieht keine Notwendigkeit für einen Trägerwechsel. Wie es nun für die Einrichtung weitergeht.

Von Thomas Tominski 26.07.2021, 09:25
Matthias Schollmeyer
Matthias Schollmeyer (Foto: Klitzsch)

Bülzig - Die Kündigung des Mietvertrages ist eingegangen. „Wir lassen sie derzeit auf Rechtmäßigkeit prüfen“, betont Pfarrer Matthias Schollmeyer. Mit der mehrheitlichen Entscheidung des Stadtrates von Zahna-Elster am 24. Juni soll das Evangelische Kindertageszentrum „Sankt Marien“ im Ortsteil Bülzig zum 1. Januar 2022 in kommunale Trägerschaft übergehen.

Schollmeyer, der für Eltern und Kita-Personal spricht und sich in der Verantwortung für deren Sorgen sieht, bezeichnet die Entscheidung in Bezug auf die Attraktivität der Stadt rückblickend „als Beschädigung des eigenen Erscheinungsbildes“.

Zudem werden die Beschlüsse des politischen Gremiums von den Bürgern in Zukunft mit anderen Augen gesehen. Eltern, die sich für eine kirchliche Einrichtung entscheiden, gehen diesen Weg ganz bewusst. Trotz des Konflikts schlägt der Pfarrer der Stadt nicht die (Kirchen)Tür vor der Nase zu.

Er bietet weitere Gespräche an, andererseits sei er Realist genug, „dass die ganze Sache im Endeffekt vor Gericht landet“. Schollmeyer sieht nach wie vor die Notwendigkeit eines Trägerwechsels nicht. Bürgermeister Peter Müller (Freie Wähler) bezeichne die komplette Übernahme der Verwaltungsarbeiten zwar als „Abbau von Bürokratie“ - die Stadt hat bereits Leistungen für den Träger erbracht und will diese nun unter einem Dach bündeln - doch der Pfarrer kann sich nicht vorstellen, dass dadurch wirklich wie vom Bürgermeister betont, Kosten gespart werden.

Schollmeyer macht sich zudem Sorgen, dass Trägerwechsel gleich Qualitätsverlust bedeutet, für die Betreuung der Kinder, für die Stadt im Allgemeinen. (mz)