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Technik soll anrücken Technik soll anrücken: Welche Projekte am Hermannseck geplant sind

Von Anke Losack 20.11.2020, 15:30
Wasserzufluss ist da: Der Teich rund um den Uhu soll mit Hilfe von Fördergeldern renaturiert werden.
Wasserzufluss ist da: Der Teich rund um den Uhu soll mit Hilfe von Fördergeldern renaturiert werden. Katrin Sieler

Querfurt - Jahrelang hat sich am Klapperborn, einer Quelle im Naherholungsgebiet Hermannseck, nichts getan. Doch das ändert sich nun offenbar schlagartig. Kürzlich führten „Ronny Hirsch und Freunde“ eine Aufräumaktion durch, wo auch Teile des Teiches um den markanten Uhu entschlammt wurden.

Schon lange bevor diese Privatinitiative den Einsatz plante, hatte der Geo-Naturpark Saale-Unstrut-Triasland einen Förderantrag beim Land gestellt, der unter anderem die Renaturierung des Gewässers am Klapperborn unter Einsatz von Technik vorsieht. Wie Naturpark-Geschäftsführer Dr. Matthias Henniger nun bei einem Vor-Ort-Termin mitteilt, soll die Umsetzung des Vorhabens über die Wintermonate erfolgen.

„Viele denken vielleicht, wir haben das hier nicht auf dem Schirm“

„Viele denken vielleicht, wir haben das hier nicht auf dem Schirm“, sagt Querfurts Bürgermeister Andreas Nette (parteilos) und ergänzt: „Doch auch uns als Stadt liegt das Thema schon lange am Herzen.“ Das Problem sei allerdings, dass das Gelände nicht der Stadt gehört, sondern dem Landesforst. Dennoch habe die Stadt nach Möglichkeiten gesucht, wie sie sich am Klapperborn engagieren kann. „Und da ist der Geo-Naturpark ein wunderbarer Hebel dazu.“ Das Team um Geschäftsführer Henniger verfüge über Know-how sowie über die Kenntnisse, Fördermittel für Projekte zu aktivieren.

Im Rahmen der Artensofortförderung des Landes Sachsen-Anhalt kann die Umsetzung am Klapperborn sowie an zwei kleineren Stellen im Ziegelrodaer Forst erfolgen. Der Landesforst habe das Einverständnis dafür gegeben, so Henniger. Es handele sich bei allen drei um Laichgewässer ohne Fischbesatz, was Amphibien sehr entgegenkommt, erklärt der Naturpark-Chef.

Molche und Springfrosch „sind hier maßgeblich wertgebend“

Weil Arten wie Molche und Springfrosch - „sie sind hier maßgeblich wertgebend“ - ein bisschen Wasser benötigen, nehme man sich nun auch den Klapperborn vor. Natürlich wisse er außerdem, sagt der Geschäftsführer, dass das Naherholungsgebiet im Hermannseck vielen Einheimischen am Herzen liegt.

Das Ausbaggern des Teiches rund um den Uhu ist geplant, um das Gewässer zu vertiefen. Außerdem soll die Böschung so angelegt werden, dass es für laichende Amphibien optimal wird, sagt Henniger und fügt an: „Und dann gucken wir mal, was drumherum noch möglich ist.“

Vor-Ort-Termin

Dass auch eine optische Aufwertung des Areals erfolgen soll, sind sich Henniger und Nette einig. Was das Entfernen von einzelnen Bäumen angeht, soll mit der zuständigen Revierförsterin noch mal gesprochen werden. Beim Vor-Ort-Termin haben sich der Bürgermeister und der Geschäftsführer bereits darauf verständigt, dass zum Beispiel die alten Betontische am Teich entfernt werden, denn ein Pavillon, nur wenige Meter entfernt, biete die Möglichkeit eines Aufenthalts.

Außerdem will man sich mit der Initiative „Ronny Hirsch und Freunde“ - sofern diese bereit ist, sich nachhaltig für das Gelände am Klapperborn zu engagieren - zu weiteren „kosmetischen“ Aktionen abstimmen. (mz)

Querfurts Bürgermeister Andreas Nette (l.) und Geo-Naturpark-Chef Dr. Matthias Henniger beim Vor-Ort-Termin am Klapperborn im Hermannseck
Querfurts Bürgermeister Andreas Nette (l.) und Geo-Naturpark-Chef Dr. Matthias Henniger beim Vor-Ort-Termin am Klapperborn im Hermannseck
Katrin Sieler