Panorama

"Befriedigung eines Sexualtriebs" Stöckelschuh-Räuber vor Gericht

Er entwickelte eine plötzliche Neigung für Damenschuhe, empfand sie als erotisch und anziehend. So beschreibt ein junger Angeklagter das Motiv seiner Taten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem mutmaßlichen Schuhfetischisten vor, sieben Frauen nach demselben Muster überfallen zu haben.

Goldene Stöckelschuhe regen Phantasien an.

Goldene Stöckelschuhe regen Phantasien an.

Beim Anblick von Frauenschuhen sei er regelrecht "unter Strom geraten", gestand ein 28-Jähriger zum Prozessauftakt vor dem Bonner Landgericht. Allerdings gab der sogenannte Stöckelschuh-Räuber aus Troisdorf zunächst nur den Raubüberfall zu, bei dem er im Juni 2009 von einer Überwachungskamera in einer Bonner U-Bahn- Haltestelle gefilmt worden war. Die Bonner Staatsanwaltschaft wirft dem mutmaßlichen Schuhfetischisten vor, zwischen Februar 2008 und Juli 2009 sieben Frauen nach demselben Muster überfallen zu haben.

Er näherte sich den Opfern im Alter zwischen 26 und 42 Jahren von hinten und riss ihnen den Hackenschuh vom Fuß, heißt es in der Anklage. Bei dem Schuhraub sei es dem Angeklagten ausschließlich um die "Befriedung seines Sexualtriebs" gegangen. In einer vom Anwalt verlesenen Erklärung des Angeklagten zum Motiv hieß es: "Ende 2008 entwickelte ich eine Neigung für Damenschuhe. Ich empfand sie als erotisch und anziehend." Seit seiner Verhaftung im Juli 2009 habe er kein solches Interesse mehr verspürt. "Im Gegenteil, ich ekle und schäme mich für die Phase, die ich heute nicht mehr nachvollziehen kann."

In dem Prozess geht es auch darum, ob der Angeklagte für die Straftaten verantwortlich ist oder ob er in eine psychiatrische Klinik eingewiesen werden muss. Der Gutachter hatte ihm eine Borderline-Persönlichkeitsstörung attestiert, die sexuell betont sei.

 

Quelle: ntv.de, dpa

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