Panorama

Ein Tourguide, sieben Teilnehmer Zahl der Ertrunkenen in Moskaus Kanalisation steigt

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Taucher durchkämmten den Fluss Moskwa, in dem einige der Leichen entdeckt worden sein sollen.

Taucher durchkämmten den Fluss Moskwa, in dem einige der Leichen entdeckt worden sein sollen.

(Foto: IMAGO/ITAR-TASS)

Nach dem Unglück in der Kanalisation Moskaus ist die Zahl der Opfer weiter gestiegen. Insgesamt acht Menschen sollen bei einer Führung durch die Kanäle von starkem Regen überrascht und ums Leben gekommen sein. Gegen den Veranstalter der beliebten Touristenattraktion wird nun ermittelt.

Zwei Tage nach der Tragödie bei einer Exkursion durch die Moskauer Kanalisation ist die Zahl der Ertrunkenen auf acht angestiegen. Drei weitere Leichen seien am Dienstag aus dem Fluss Moskwa geborgen worden, meldete die Agentur Interfax unter Berufung auf Rettungsdienste. Die Suche nach Vermissten sei damit abgeschlossen. Zuvor war befürchtet worden, dass die Exkursionsgruppe aus bis zu 20 Menschen bestanden haben könnte.

Die Touristen waren am Sonntag in den verzweigten unterirdischen Abwasserkanälen unter der russischen Millionenstadt auf Erkundung gegangen. Medienberichten zufolge wurden bei dem Unglück der Tour-Führer sowie alle sieben Teilnehmer getötet. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur TASS stieg der Wasserpegel in dem unterirdischen Kanalsystem nach starkem Regen rasch an. Die Tour-Teilnehmer seien daraufhin offenbar von dem steigenden Wasser eingeschlossen worden und hätten sich nicht mehr rechtzeitig ins Freie retten können.

Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin sprach von einer "schrecklichen Tragödie". Auf in Onlinenetzwerken geteilten Videos war zu sehen, wie Ermittler in einen Gullydeckel schauten und Taucher den Fluss Moskwa durchkämmten, in dem laut TASS einige der Leichen entdeckt worden sein sollen. Medienberichten zufolge wurde der Geschäftsführer der Firma, die die Touren ohne Erlaubnis der Behörden illegal anbot, festgenommen und angeklagt.

Die Moskauer Kanalisation ist eine beliebte Touristenattraktion. Etliche Veranstalter bieten Führungen durch die riesigen, teils aus dem 19. Jahrhundert stammenden Tunnel an. Die Rechtmäßigkeit der Touren ist umstritten. Laut einem Stadtforscher ist die Anlage mit Schutzräumen ausgestattet. Es sei aber niemand dort gewesen, sagte der Forscher Daniil Dawidow der Nachrichtenagentur Ria Nowosti.

Quelle: ntv.de, lno/dpa/AFP

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