Politik

Öffentlich gehängt Iran lässt weiteren Demonstranten hinrichten

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Sowohl die USA als auch mehrere europäische Staaten haben den Iran wegen Menschenrechtsverletzungen aufs Schärfste verurteilt.

Sowohl die USA als auch mehrere europäische Staaten haben den Iran wegen Menschenrechtsverletzungen aufs Schärfste verurteilt.

(Foto: IMAGO/NurPhoto)

Seit fast drei Monaten gehen die Menschen im Iran gegen die Regierung auf die Straße. Dutzende Menschen sterben, Hunderte werden festgenommen. Wegen "Kriegsführung gegen Gott" werden sie zum Tode verurteilt.

Im Iran ist nach Angaben der Staatsmedien ein zweiter Demonstrant im Zuge der systemkritischen Proteste hingerichtet worden. Der wegen "Kriegsführung gegen Gott" angeklagte Madschid-Resa R. wurde in der Stadt Maschad im Nordosten des Landes öffentlich gehängt, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna. Der Mann soll während der Proteste im November zwei Mitglieder der berüchtigten paramilitärischen Basidsch-Miliz mit einem Messer ermordet haben. Das Gericht hatte ihm "Kriegsführung gegen Gott" vorgeworfen und gemäß islamischer Rechtsauffassung zum Tode verurteilt.

Bereits am letzten Donnerstag war der Rap-Musiker Mohsen S. hingerichtet worden. Er soll ein Basidsch-Mitglied mit einer Waffe angegriffen, Schrecken verbreitet und eine Straße blockiert haben. Seine Hinrichtung wurde im In- und Ausland scharf verurteilt. Insgesamt stehen Medienberichten zufolge mindestens 25 Demonstranten auf der Todesliste der iranischen Justiz - zwei von ihnen wurden bereits hingerichtet.

Die Proteste im Iran waren durch den Tod der jungen Kurdin Mahsa Amini am 16. September ausgelöst worden. Die 22-Jährige war nach ihrer Festnahme durch die Sittenpolizei wegen eines nicht ordnungsgemäß getragenen Kopftuchs gestorben. Aktivisten werfen der Polizei vor, die junge Frau misshandelt zu haben.

Sowohl die USA als auch mehrere europäische Staaten haben den Iran wegen Menschenrechtsverletzungen nicht nur aufs Schärfste verurteilt, sondern auch neue Sanktionen verhängt. Insbesondere mit der jüngsten Hinrichtung eines Demonstranten - und weiteren geplanten Hinrichtungen - muss der Iran laut Beobachtern mit einer weiteren politischen und wirtschaftlichen Isolierung rechnen.

Quelle: ntv.de, mba/dpa/AFP

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