Politik

Hilfstruppe statt Bundeswehr Lafontaine setzt auf Willy Brandt

Der Linken-Politiker Lafontaine sieht sich nach wie vor als politischer Erbe des einstigen Bundeskanzlers und Friedensnobelpreisträgers Willy Brandt. Da verwundert es nicht, dass Lafontaine für einen Antrag des Parteitages der Linken ein "Willy-Brandt-Korps" vorschlägt, das er als Alternative zu Auslandseinsätzen der Bundeswehr sieht.

Lafontaine als SPD-Chef im März 1997 im Willy-Brandt-Haus. Zwei Jahre später legte er alle politischen Ämter nieder.

Lafontaine als SPD-Chef im März 1997 im Willy-Brandt-Haus. Zwei Jahre später legte er alle politischen Ämter nieder.

(Foto: picture-alliance / dpa)

Der frühere Vorsitzende der SPD und der Linkspartei, Oskar Lafontaine, hat die Schaffung eines "Willy-Brandt-Korps für internationale Katastrophenhilfe" als Alternative zu Auslandseinsätzen der Bundeswehr vorgeschlagen. "Statt der Armee im Einsatz will die Linke eine humanitäre Hilfstruppe", sagte Lafontaine der "Süddeutschen Zeitung". Die Milliarden, die bisher für Kriege ausgegeben worden seien, wolle die Linke für Hilfe bei der Bewältigung internationaler Krisen und Katastrophen einsetzen. Das sieht ein Änderungsantrag Lafontaines für den der Linken Ende Oktober in Erfurt vor.

In Erfurt will sich die Partei ein Grundsatzprogramm geben und sich darin unter anderem gegen Kampfeinsätze der Bundeswehr im Ausland aussprechen. Unterstützt wird Lafontaines Vorstoß auch von Parteichef Klaus Ernst. "Der Name ist genau richtig", lobte Ernst, der ebenfalls früher der SPD angehörte. "Wir müssen uns heute mehr denn je an Willy Brandts Grundprinzip erinnern, dass von deutschem Boden nie wieder Krieg ausgehen darf", sagte er.

Lafontaine hat mehrfach klargemacht, dass er sich nach wie vor als politischen Erben Brandts versteht. In seiner Kritik am Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr berief sich Lafontaine wiederholt auf den einstigen Bundeskanzler und Friedensnobelpreisträger.

Quelle: ntv.de, dpa

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