Ratgeber

Ohne Karton zurückschicken Bei Amazon-Retouren entfällt das Einpacken

Wird wohl nicht mehr gebraucht.

Wird wohl nicht mehr gebraucht.

(Foto: IMAGO/Michael Gstettenbauer)

Geklickt, gekauft, geliefert. Online-Shopping macht das Einkaufen einfach. Doch nicht alles, was derart erworben wird, gefällt. Es muss dann zurückgeschickt werden. Amazon und DHL wollen die Sache nun vereinfachen: mit Retouren ganz ohne Karton.

Im Internet gibt es fast nichts, was es nicht gibt. Oft werden Verbraucher beim Online-Versandhaus Amazon fündig. Der Weg, der gewünschten Sache habhaft zu werden, ist denkbar einfach. Entsprechend viel wird auch bestellt. Wenn die Ware nicht gefällt, kann diese beim Onlinekauf generell innerhalb einer zweiwöchigen Widerrufsfrist zurückgegeben werden. Praktisch auch, dass die Rücksendung bei Amazon von als unpassend empfundenem Erworbenen meist kostenlos ist.

Blöd nur, dass man den zum Beispiel als Kahlkopf im Kaufrausch erworbenen Föhn nicht einfach auf den nächsten Briefkasten stellen kann, der dann wie durch Zauberhand an Amazon zurückgegeben wird und man das Geld für den Fehlkauf zeitnah wieder auf dem Konto hat. Nein, so weit ist der Online-Handel noch nicht.

Aber die Sache mit den Retouren wird immerhin einfacher. Zumindest, wenn man Berichten des Onlineportals Paketda Glauben schenken darf. Demnach können Amazon-Kunden ab dem 10. Oktober Rücksendungen unverpackt bei DHL abgeben. Ein zusätzlicher Versandkarton ist nicht notwendig; die normale Produktverpackung genügt. Außerdem müssen Kunden keinen Paketschein ausdrucken. Denn das DHL-Label wird mithilfe eines QR-Codes direkt vor Ort ausgedruckt, den der Kunde beim Beauftragen der Retoure von Amazon per Mail erhalten hat.

Erleichterung gilt nicht für alle Produkte

Das erleichtert die Sache vor allem denjenigen, die in ihrer Ungeduld den Originalkarton bei der Lieferung der Ware zerfetzt oder sonst wie unbrauchbar gemacht haben. Vonstattengehen soll die vereinfachte Rückgabe ohne Karton wie folgt: Im DHL-Paketshop wird die Ware vom Mitarbeiter in eine Papiertasche gesteckt und ein Label aufgeklebt. Für den Labeldruck erhält der Kunde von Amazon einen QR-Code, der im DHL-Shop vorgezeigt werden muss. Die Papiertaschen mit den Retouren werden bis zu 7 Kalendertage in den Filialen gesammelt und dann ans Amazon-Retourencenter geschickt.

Ganz neu ist das Verfahren allerdings nicht: Unverpackte Retouren bietet das Online-Versandhaus bereits seit zwei Jahren mit dem Kurier-Express-Paketdienst UPS an. Doch der ist nicht so verbreitet wie DHL, womit sich durch die neue Dienstleistung weitaus mehr Kunden an der Erleichterung erfreuen dürften.

Aber die wird nicht für alle Produkte gelten. Ist das neue Prozedere für einen Fön noch denkbar, dürfte es bei einer Waschmaschine oder der Kühl-Gefrier-Kombi Probleme geben, diese in die Papiertasche zu bekommen. Demnach gilt wohl: Ist eine Ware zu groß oder zu schwer für die Versandtasche oder auch stoßempfindlich oder zerbrechlich, wird Amazon weiterhin eine klassische Rücksendung mit zusätzlicher Umverpackung verlangen.

Wann gibt es das Geld zurück?

Noch ungeklärt ist wohl, wann Amazon den Kaufpreis erstattet. Möglich wäre dies entweder sofort bei Einlieferung der Ware in einer DHL-Filiale (wie es bisher mitunter gehandhabt wird) oder erst nach Eingang im Retourencenter. Unklar ist auch, ob die DHL-Filialbetreiber für die Arbeit, die sie dem Kunden abnehmen, mehr Geld vom Online-Giganten erhalten. Oder auch ob Retournierer sowie andere Kunden von DHL sich in Bälde auf längere Wartezeiten ob des Mehraufwandes für die Mitarbeiter einstellen müssen.

Wann, ob und zu welchen Bedingungen Retouren unverpackt tatsächlich bei DHL abgeben werden können, bleibt abzuwarten. Eine entsprechende Anfrage von ntv.de an Amazon blieb bislang unbeantwortet.

(Dieser Artikel wurde am Freitag, 02. September 2022 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, awi

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