Reise

Europatrip mit Bus oder Bahn? Flixbus will Interrail davonfahren

Fernbusreisende auf dem Weg nach Paris.

Fernbusreisende auf dem Weg nach Paris.

(Foto: imago/Jochen Tack)

Fünf Strecken innerhalb Europas für 99 Euro - das ist die Ansage des Fernbusunternehmens Flixbus an die Bahnkonkurrenz von Interrail. Das Ticket soll sogar Interflix heißen. Ob das neue Angebot Interrail den Rang ablaufen kann?

Die Konkurrenz zwischen Bahn und Fernbussen ist groß. Doch nicht nur auf deutschen Strecken ist der Wettbewerb eng, nun wollen die Busse auch international mit Europa-Tickets auftrumpfen. Flixbus will mit seinem neuen Angebot Interflix den Reiseklassiker Interrail, der internationale Bahntickets anbietet, angreifen. Ob das funktioniert? Sind Preis-Leistung vergleichbar? Ein Überblick:

Die Bahnfahrkarte Interrail ist ein echter Reise-Dauerbrenner. Seit 1972 gibt es das Europa-Ticket für den Zug und gerade junge Leute verleitet es dazu, die Welt zu erkunden. Es bietet viel Freiheit für wenig Geld. Heute gibt es das europäische Bahnticket immer noch - und es ist nach wie vor beliebt. Der Interrail Global Pass ist in 30 Ländern Europas gültig. Interrail unterscheidet bei den Ticketpreisen beim Alter: Bis einschließlich 25 Jahre gilt die günstigste Kategorie "Youth", ab 26 Jahre gelten die Erwachsenenpreise der Kategorie "Adult".

Ein Beispiel für verschiedene Interrail-Optionen:

  • Interrail Global Pass Beispiel: 5 Tagesfahrten innerhalb von 15 Tagen kosten 170 Euro (Über 26 Jahre: 224 Euro)
  •   7 Tagesfahrten in einem Monat kosten 209 Euro (Ü26: 268 Euro)
  • 10 Tagesfahrten in einem Monat kosten 248 Euro (Ü26: 318 Euro).

Kann sich Flixbus gegen Interrail durchsetzen?

Flixbus hat derzeit das größte Fernbusnetz in ganz Europa, mit 900 Zielen in 20 Ländern, mit täglich 100.000 Verbindungen. Das Unternehmen beherrscht in Deutschland und in Europa den Markt - nun greift es auch über nationale Grenzen hinweg die Bahn an. Der Preis ist jedenfalls ein großes Pro-Argument: 99 Euro für fünf Fahrten (in 20 Ländern) innerhalb von drei Monaten liegt deutlich unter dem vergleichbaren Youth-Angebot von Interrail, im direkten Vergleich ist der Unterschied 99 Euro (Bus) zu 170 Euro (Bahn), bei den Erwachsenen-Interrailtarifen fällt der Vergleich noch krasser aus, die Bahn ist mehr als doppelt so teuer (169 Euro mehr). Beim Fernbus darf allerdings keine Fahrt als Rückfahrt auf derselben Strecke genutzt werden. Die Fahrten und die Buchung müssen in einem Zeitraum von drei Monaten nach dem Kauf stattfinden. Die Routen können auch telefonisch umgebucht werden.

"Gerade bei Langstrecken können Reisende mit dem neuen InterFlix-Ticket sparen und unkompliziert eine Rundreise buchen. Städtetrips sind so beliebt wie nie, gerade bei jungen Leuten. Kopenhagen, Berlin, Amsterdam, Paris und Barcelona - das ist nur ein Reisebeispiel von unzähligen Möglichkeiten", erklärt André Schwämmlein, Geschäftsführer von Flixbus das neue Konzept.

Das bei jungen Leuten so beliebte Interrail-Ticket für Bahnreisen quer über den Kontinent kann mit Interflix Konkurrenz bekommen. Am Ende ist vielleicht entscheidet, wie bequem welche Art der Fortbewegung ist - und welche Fahrtzeiten passend sind. Außerdem ist die Staugefahr bei der Fernbus-Nutzung immer groß. Die Bahnfahrten haben sicher den Vorteil, dass sie mehr Verbindungen anbieten. Sparfüchse werden allerdings das Busticket vorziehen. Für Reisende bedeutet die internationale Offensive der Fernbusse auf jeden Fall mehr Möglichkeiten für einen Europatrip.

Quelle: ntv.de

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