Technik

Entvölkerte Städte in World of Warcraft Amokläufer wüten in Azeroth

Mehr als 9000 Tote soll es allein in "Orgrimmar" gegeben haben.

Mehr als 9000 Tote soll es allein in "Orgrimmar" gegeben haben.

(Foto: Screenshot n-tv.de)

Dass bei World of Warcraft Charaktere sterben, ist Teil des Spiels. Nicht aber, dass ein Schlag ausreicht. Amokläufer in Azeroth töten auf diese Weise Zehntausende auf unterschiedlichen Servern, Videos dokumentieren die Massaker. Betreiber Blizzard schreitet ein. Die Tat erinnert an eine preisgekrönte Folge von South Park.

Level 1, das ist die niedrigste Stufe in einem Computerspiel. Bei World of Warcraft geht es inzwischen hoch bis Level 90. Und wer sich mit einem Gegner höherer Stufe kämpft, hat mit zunehmender Differenz immer mehr Schwierigkeiten. Nun flogen am Wochenende Charaktere mit dem niedrigsten Level durch die Fantasie-Rollenspielwelt Azeroth und töteten andere Spieler. Zehntausende. Videos gibt es sowohl vom Tatverlauf als auch von den Folgen.

Der "Unbesiegbare" aus South Park - vor seinem Computer.

Der "Unbesiegbare" aus South Park - vor seinem Computer.

(Foto: Screenshot n-tv.de)

Auch die Hauptstädte der beiden Fraktionen Horde und Allianz, normalerweise sicheres Territorium, wurden von den Amokläufern nicht verschont. Offenbar gab es eine Programmlücke, den "City Exploit", der jeden Gegner mit einem Schlag ins virtuelle Nirvana brachte. Zudem konnten die Opfer nicht sehen, durch wen sie getötet wurden, so dass zunächst von "mysteriösem Massensterben" die Rede war.

Auf mehreren Servern wüteten die Hacker, der Boden war übersät mit Skeletten getöteter Charaktere, auch NPCs waren betroffen. Zunächst versuchte Betreiber Blizzard, das Töten durch die Eliminierung der virtuellen Täter zu lösen, dann folgte eine Patch, der die Lücke ausmerzte.

Ausgezeichnete Folge

Blizzard will den Vorfall nun prüfen und die Verantwortlichen eventuell bestrafen. Wie auch immer das aussehen wird. Die Reaktionen auf die Amokläufe waren unterschiedlich. Spieler vermuteten, dass es sich nicht um einen Fehler gehandelt habe, sondern eine bestimmte Kombination aus Zaubersprüchen, die unendlich viel Schaden machen lässt.

Manche vergleichen den Vorfall mit der bekannten South-Park-Folge "Make Love, Not Warcraft". Darin gibt es einen Spieler, der so mächtig ist, dass er als unbesiegbar gilt. Blizzard beschließt in einer Art Notsitzung, Cartman & Co. das "Schwert der Tausend Wahrheiten" zu geben, damit sie Azeroth retten. Denn, wie es bei der Beratung heißt: "Meine Herren, möglicherweise ist das das Ende der Welt ... of Warcraft".

Die Folge wurde im Jahr 2007 mit einem Emmy ausgezeichnet.

Quelle: ntv.de, rpe

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