DAX steht auf tönernem Untergrund
Mit dem deutschen Aktienmarkt ist es auch zum Beginn der neuen Handelswoche weiter nach oben gegangen, allerdings in der zweiten und dritten Reihe. Die Dynamik der Erholung verlangsamte sich spürbar. "Die Belastungsfaktoren sind einfach zu groß", sagte ein Börsianer mit Blick auf die weiter steigenden Gaspreise und die Rezessionssignale. Andererseits seien wegen der Urlaubssaison die Umsätze sehr dünn.
Nach dem dicken Freitagsplus schloss der DAX heute kaum verändert bei 13.480 Punkten, sein Tageshoch lag bei 13.570 Zählern. Auch der EUROSTOXX50 notierte unverändert bei 3708 Stellen.
Das dicke Einzelhandelsminus in Deutschland von real 8,8 Prozent im Juli galt angesichts der Diskussion um die Weitergabe der hohen Gaspreise an die Kunden nicht als wirkliche Überraschung: "Nun wird natürlich erst einmal wieder gespart", so ein Marktteilnehmer.
So litten die Einzelwerte etwas. Im DAX fielen Zalando um 1,4 Prozent. Im SDAX gaben Ceconomy 2,9 Prozent ab. Auf der anderen Seite gehörten Konsumtitel auch zu den größten DAX-Gewinnern: So stiegen Puma um 2,6 Prozent, Adidas um 1,9 Prozent. Hellofresh verteuerten sich um vier Prozent.
Covestro fielen um 0,5 Prozent nach einer am Freitagabend erneut gesenkten Prognose. Als Grund wurden unter anderem die steigenden Energiekosten genannt. Der neue Ausblick auf 2022 bedeutet den Citi-Analysten zufolge eine Kürzung der aktuellen Prognosen um 16 Prozent, der Ausblick für das dritte Quartal liege mit 36 Prozent noch deutlicher unterhalb des Konsens.
Varta sackten um 3,5 Prozent ein. Auch hier fiel die neue Jahresprognose für Gewinn und Umsatz schwächer als erwartet aus. Als Grund wurden neben der Kosteninflation auch verzögerte Projekte genannt. Die Erwartung an das EBITDA für das Gesamtjahr wurde über 20 Prozent gesenkt.
Lufthansa hielten sich im MDAX sich trotz Streikabstimmung und verloren nur 0,3 Prozent. "Mit dem Streikthema ist ein neuer Belastungsfaktor aufgetaucht", sagte ein Händler. Nach dem Streik des Bodenpersonals vom Mittwoch hat sich am Sonntag die Pilotengewerkschaft VC für streikbereit erklärt.