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Zwei Faktoren spielen eine Rolle Ist Intelligenz schon bei Neugeborenen ablesbar?

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Mit der Berurteilung des Kopfumfanges kann der Grad der Entwicklung abgeglichen, aber auch das Risiko für bestimmte Erkrankungen eingeschätzt werden.

Mit der Berurteilung des Kopfumfanges kann der Grad der Entwicklung abgeglichen, aber auch das Risiko für bestimmte Erkrankungen eingeschätzt werden.

(Foto: picture alliance / imageBROKER | FELLOW)

Zwei Forscher aus Bochum untersuchen, ob es einen Zusammenhang zwischen bestimmten Körpermaßen bei Geburt und der Intelligenz im Alter von vier Jahren gibt. Die Ergebnisse der Studie liefern eindeutige Hinweise. Die Forscher hoffen, dass Kindern mit Beeinträchtigungen nun früher geholfen werden kann.

Was sagen Körpergewicht und Kopfumfang über die weitere Entwicklung eines Neugeborenen aus? Mit diesen beiden einfachen Werten wollen Wissenschaftler vorhersagen können, wie schlau ein Kind später mal werden wird. Das Forscherduo Arne Jensen und Gerhard Neuhäuser von der Universität Bochum stellten nämlich fest, dass von den beiden Werten der spätere Intelligenzquotient (IQ) abhängen kann.

Untersucht wurden dafür insgesamt mehr als 5300 Neugeborene. Die Ergebnisse wurden im "American Journal of Obstetrics and Gynecology Global Reports" veröffentlicht. Zunächst führten die Forscher Ultraschalluntersuchungen an den Köpfen der Babys durch. Zur Überprüfung der Ergebnisse flossen zudem Daten aus einer früheren Studie mit über 500.000 Fällen ein, die die Entwicklung des Intelligenzquotienten beinhalteten.

Dabei kamen sie zu folgendem Schluss: Das Geburtsgewicht dividiert durch den Kopfumfang korrelierte eng mit dem IQ und weiteren neurologischen Befunden, die die psychomotorische Entwicklung im Alter von vier Jahren betreffen.

Für eine frühe Förderung

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"Diese Ergebnisse, die in einer großen Kohorte (...) validiert wurden, ermöglichen eine frühzeitige Intervention und unterstützen Strategien zur Förderung schulischer Leistungen und des Bildungserfolgs im späteren Leben", kommentiert der Gynäkologe Jensen laut einer Mitteilung. Dies sei besonders wichtig für Neugeborene, die scheinbar gesund zur Welt kommen und einer weiteren diagnostischen Beurteilung normalerweise entgehen würden.

Es sei zu hoffen, dass in Zukunft die Vorhersage der psychomotorischen Entwicklung auf der Grundlage einfacher, bei der Geburt ermittelter Wachstums- und Vitalitätswerte in die klinische Praxis integriert werde, so die Forscher weiter. Dies sei wichtig, um "den Weg für die rechtzeitige Entwicklung von Frühinterventionsstrategien zu ebnen".

Quelle: ntv.de, ija/RTL

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