Ein Serienmörder-Film, der einem die Luft abschnürt
Die Situation der Frauen im Iran als erschütterndes Kino: "Holy Spider" besticht mit der hohen Erzählkunst tiefster Abgründe
Im ersten Satz, der im Film zu hören ist, sagt ein Freier einer Sexarbeiterin, dass er ihr Geschlecht "zerfetzen" wird. Die letzten Worte gehören einem Mädchen, das einen von 16 Morden an iranischen Prostituierten nachspielt: "Ich bin tot." Sie lacht. Was in "Holy Spider" dazwischen zu sehen ist, soll die Gäste bei der Weltpremiere diesen Mai in Cannes veranlasst haben, "reihenweise" den Saal zu verlassen.