Feuerwehr Ried: Übungseinsatz in schwindelerregenden Höhen
KOBERNAUSSEN. Notfall im Windrad: Die Höhenrettungsgruppe der Rieder Feuerwehr rückt aus, um einen Verletzten aus 100 Metern Höhe zu bergen. Zum Glück: Nur eine Übung für den Ernstfall.
„Bei der Rettung eines Menschen aus dem Getrieberaum eines Windrades in 100 Metern Höhe reicht eine normale Feuerwehr-Drehleiter nicht aus. Da braucht es eine spezielle Ausbildung. Und natürlich Übung“, sagt Mario Stangel (27) von der Freiwilligen Feuerwehr Ried.
Um im Ernstfall für die Bergung eines Verletzten gerüstet zu sein, hielt die Höhenrettungsgruppe der Stadt Ried kürzlich eine Übung auf einem Windrad in Kobernaußen ab.
Die Daten des Windrades allein verdeutlichen die Herausforderung: Gesamthöhe: 140 Meter, Nabenhöhe: 100 Meter, Rotor-Spannweite: 40 Meter – das größte Windrad Österreichs.
Der Aufstieg erfolgte über eine Leiter im Inneren des Windrad-Turmes. Mario Stangel: „Eine Herausforderung. Es ist eng, verwinkelt und extrem hoch. Hinzu kommen die elektrischen Leitungen und die beweglichen Teile, auf die wir aufpassen müssen.“
Abstieg unmöglichFür die medizinische Erstversorgung zuständig ist Clemens Novak, ausgebildeter Höhenrettungsarzt. Die Liste möglicher Einsatzgründe in luftiger Höhe ist lang: von Schwächeanfällen bis hin zu Herzinfarkten. Bereits mit einem verstauchten Handgelenk wird der Abstieg für die Wartungstechniker des Windrades unmöglich. Ist die verletzte Person stabilisiert, erfolgt das vorsichtige Abseilen des speziellen Tragekorbes durch den Notrettungs-Ausstieg.
Einsatzleiter Mario Stangel ist zufrieden. „Solche Übungen sind immens wichtig. Sie retten im Ernstfall Leben. Wir sind bestens gerüstet.“ (ll)