Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Hohe Betriebskosten, Fehlspekulation: Stift Reichersberg ringt um Sanierung

Von Josef Lehner, 10. November 2012, 00:04 Uhr
Hohe Betriebskosten, Fehlspekulation: Stift Reichersberg ringt um Sanierung
Nach außen Pracht, hinter den Fassaden angespannte Finanzen: Augustiner-Chorherren-Stift Reichersberg Bild: privat/ho

REICHERSBERG. Notverkauf des Forstes stabilisiert Finanzen – Investitionsprojekte im Meierhof gescheitert

Seit Jahren ist das Augustiner-Chorherren-Stift ein Sanierungsfall. Auf baulicher Seite ist das Land Oberösterreich als Retter eingesprungen, indem es der Ordensgemeinschaft drei Landesausstellungen mit entsprechenden Subventionen gewährt hat: 1974, 1984 und 2004. Kein anderes kulturelles Zentrum im Lande wurde so oft bedacht.

Auf finanzieller Seite hat sich die Krise trotz der Hilfen aus dem Steuertopf verschärft. Den hohen Schuldendienst mit kreativen Finanzprodukten zu senken, erwies sich als Fehlspekulation. Auch einige Investitionen erwiesen sich als Belastung, denn als Einkommensquelle.

2011 wurde schließlich die Notbremse gezogen. Der seit 2005 amtierende Propst Werner Thanecker, der zuvor schon als Rentmeister der wirtschaftlich Verantwortliche war, verließ überraschend für die Öffentlichkeit das Stift – offiziell aus gesundheitlichen Gründen. Die 23 Chorherren wählten keinen Nachfolger mehr, sondern aus ihrer Mitte auf fünf Jahre einen Administrator. Mit Gerhard Eichinger (45) ist es einer der wenigen jüngeren Mitbrüder.

Erster Schritt: Schulden runter

Er hatte eine radikale Entscheidung zu tragen: die Veräußerung von Familiensilber. Um die Schuldenlast zu reduzieren, wurde 100 Hektar Forstbesitz veräußert. Drei Viertel kaufte der Rieder Möbelerzeuger Team 7, den Rest der Innviertler Forstwirt Toni Streif. „Wir verkaufen als Unternehmen Naturholzmöbel. Es steht uns gut an, am Anfang der Wertschöpfungskette etwas zu tun, für den Wald“, sagt Team-7-Chef Georg Emprechtinger.

Die Sanierung in Reichersberg ist damit nicht abgeschlossen. „Der Meierhof ist eine finanzielle Belastung“, sagt Wirtschaftsdirektor Edgar Mayr. Es handelt sich um das alte Wirtschaftsgebäude mit 7000 Quadratmetern überdachter Fläche, die nicht mehr benötigt werden. Das bekannte Restaurant darin ist längst geschlossen, während der Gastronomiebetrieb im Stift selbst mit einem neuen Pächter wieder erfolgreich läuft.

Für den Meierhof gab es immer wieder Projekte – Therme, Seniorenheim, Behinderteneinrichtung, Wohnbau. Letzlich haben alle Investoren zurückgezogen. Selbst kann der Orden keine Investition mehr finanzieren. Im Gegenteil: Mit dem Forstverkauf ist der Spielraum enger geworden. „Mittelfristig werden wir den Meierhof wohl verkaufen“, sagt Administrator Eichinger. Findet sich für das verfallende Objekt kein Interessent, dann für den ortsnahen Grund.

Die Chorherren haben es verstanden, Beziehungen zur Politik zu pflegen und Förderungen zu lukrieren. Die VP veranstaltet jedes Jahr ihre Pfingstgespräche im Stift. Doch im selben Tempo, wie Budgets sinken, wächst die Rivalität im Wettlauf um Steuergelder.

Die Armen und die Reichen Stifte im Lande

3 Landesausstellungen hat Reichersberg beherbergt. 1974 (Schwanthaler), 1984 (900 Jahre Stift), 2004 (OÖ und Bayern). Mit Landesschauen förderte das Land alle Stifte (St. Florian 1965, 1986, Schlierbach 1975, 2009, Kremsmünster 1977, Lambach 1989, Schlägl 1992, Engelszell 1994).

5 Stifte in Oberösterreich haben stattlichen Forstbesitz: Schlägl 6500, Kremsmünster 5200, Wilhering 1200, Lambach 650, St. Florian 600 Hektar.

2 Stifte gehören zu den zehn größten Forstbesitzern Österreichs: Admont mit 16.700 Hektar, Heiligenkreuz (NÖ) mit 11.700. Weltkirchlicher Besitz: Bistum Gurk (Kärnten) 8500. An der Spitze: Bundesforste 855.000, Stadt Wien 41.600, Mayr-Melnhof-Saurau 27.400, Esterhazy 22.600, Schwarzenberg 19.000.

Lesen Sie auch den Kommentar zum Thema

mehr aus Wirtschaftsraum OÖ

Umkämpfter Modehandel: "Manchmal musst du das Gegenteil tun"

6 Prozent: Anstieg der Arbeitslosigkeit in Oberösterreich am höchsten

Karl Purkarthofer neuer Vorstandschef von Primetals

16 Monate vom Auftrag bis zum Geld: Rosenbauer muss schneller werden

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

20  Kommentare
20  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
jago (57.723 Kommentare)
am 11.11.2012 21:45

Ees haaz vülleicht Sudara!

lädt ...
melden
antworten
wollschwein (337 Kommentare)
am 11.11.2012 21:03

Wie sich die Bilder gleichen: Stadt Linz und das Stift Reichersberg spekulieren und das Geld ist weg. Die Stifte und Klöster sollen endlich ihre neue Rolle in der heutigen zeit definieren. Alle haben Probleme Reichersberg, Kremsmünster, St. Florian, Lambach usw. Nur die Franziskaner gedeihen und haben Nachwuchs, weil sie keinen Besitz haben. Das sollte zu denken geben.

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 11.11.2012 17:56

nichts mehr hilft, wie wär´s mit mehr stiftswein?

übrigens, soweit ich weiß, ist somit der ganze(!!!) fortsbesitz verkauft worden????

lädt ...
melden
antworten
profiler7 (3.317 Kommentare)
am 11.11.2012 18:02

der herrgott wird´s schoa richten, gell !!! zwinkern

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 11.11.2012 18:06

mit uns ...

lädt ...
melden
antworten
Leser1951 (21 Kommentare)
am 11.11.2012 16:34

Wenn es stammt, was man so hört, erfolgte der Verkauf nicht unbedingt an den Bestbieter .Interessierte Nachbarn (Landwirte) die mehr zahlen wollten, kamen nicht zum Zug. Diese hätten die Waldgrundstücke gebraucht, aber man verkauft lieber an "2 Große" und lässt diese Interessenten links liegen.

lädt ...
melden
antworten
amphitryon (13 Kommentare)
am 11.11.2012 20:30

Wiso kommt da immer Hilfe vom Steuerzahler? Entweder funktioniert der Laden oder nicht. Der freie Markt wird dann schon eine Lösung finden. Man muß nur mal alle Interessenten vom staatlichen Futtertrog wegbekommen.

lädt ...
melden
antworten
reibungslos (14.554 Kommentare)
am 11.11.2012 13:05

und Spekulation. Wie geht das zusammen?

lädt ...
melden
antworten
oeggoe (17.926 Kommentare)
am 11.11.2012 15:59

Ned guad.

Stzeht eh im Art., daß es ned funzt hod!

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 11.11.2012 11:10

Millionen lässt Pühringer jährlich an Steuerzahlergeld in Kirchengüter fliessen, um seinen Freunden einen Liebesdienst zu erweisen.

Dass man allerdings vorher die Steuerzahler fragen sollte, ob das so gewollt ist, kümmert ihn nicht.

Aber bei der Wehrpflicht, die Pühringer als "Untauglicher" nicht ableisten musste, bringt er sich gross in Stellung und redet darüber wie ein Blinder von der Farbenwelt.

lädt ...
melden
antworten
staatsbuergerin (2.279 Kommentare)
am 11.11.2012 07:09

Finanzprodukten zu senken, erwies sich als Fehlspekulation".

Wie vornehm man doch plötzlich formulieren kann. Wenn es um die Stadt Linz geht, liest man in den OÖN nur von Zockern und ähnlichem.

lädt ...
melden
antworten
Ameise (45.683 Kommentare)
am 10.11.2012 14:01

Steuerzahler-schon oft zur Kasse gebeten-warum?...

lädt ...
melden
antworten
Bergonzi (4.578 Kommentare)
am 10.11.2012 09:53

wäre, wieviel Geld da schon an den Inn geflossen ist, wir werdens nie erfahren!

lädt ...
melden
antworten
konkel (2.667 Kommentare)
am 10.11.2012 07:16

wie sich die Medien von der Bettelei der reichen Kirchen instrumentalisieren lassen.

Amen !

lädt ...
melden
antworten
tacitus (4.799 Kommentare)
am 10.11.2012 06:54

zum leben nach den evg , nach der bergpredigt brauchts keinen Besitz, ganz im Gegenteil, "kein reicher geht ein ins Himmelreich", Besitz ist eine Last und eine Belastung. Die Kulturchristen verweisen auf die großen -Kulturschätze des rk Katholizismus: sie sitzen im Salzburger Dom mit dem rücken zum feiernden Priester und schauen auf den Chor und das Orchester, wenn das Mozart Requiem gegeben wird. wer dieses Kulturchristentum will, der soll dafür bezahlen und die Bewunderer sollen es sich bezahlen, wenn es ihnen soviel wert ist. glauben kommt ohne Besitz aus.

lädt ...
melden
antworten
oeggoe (17.926 Kommentare)
am 10.11.2012 09:53

Angeblich kauft die Kirche in NOE rieseige Flächen an Ackerland und Wald auf.
Zum doppelten preis, ois üblich.
Bäuerleins schauen durch die Finger??

Warum wohl???

lädt ...
melden
antworten
tacitus (4.799 Kommentare)
am 10.11.2012 10:39

denn sie vertrauen ja nicht auf Gott und Jesus ," betrachtet die vögel des Himmels, sie säen nicht und ernten nicht, doch sorgt der himml.Vater für sie, ihr Kleingläubigen !" - die Bi u.Klöster setzen ihre ganze Hoffnung auf geld und Besitz, sie glauben keine sekunde, wie etwa der hl.franziskus. dass gott für sie sorgt. Darum laufen ihnen auch alle menschen davon.

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 10.11.2012 06:11

Pfaffen solln selber zahlen oder sie sollen,s verkaufen die Deutschen warten schon

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 10.11.2012 01:13

Wo bleibt die Solidarität unter den "Forstbesitzern", wo hilft ein Stift dem Notleidenden ?

Nein, die öffentliche Hand soll wieder helfen, wie schon 1974, 1984 und 2004 und das steuerlose Schiff auf Kurs bringen !

Aber irgendwann ist Schluß mit Gut, verkaufts die Immobilie bzw. den entsprechenden Grundbesitz und die Causa schaut freundlicher aus.

Pühringer hat schon genug Steuergeld in Reichersberg verschwendet, ohne jegliche Nachhaltigkeit, nur um vielleicht den Segen des "Oberen" zu erhaschen.

lädt ...
melden
antworten
dereisernefelix (578 Kommentare)
am 10.11.2012 05:46

Ratzenböck und Wenzl auch.

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen