Schmierblutung

Von , Zahnärztin
und , Medizinjournalistin
Hanna Rutkowski

Hanna Rutkowski ist freie Autorin der NetDoktor-Medizinredaktion.

Sabine Schrör

Sabine Schrör ist freie Autorin der NetDoktor-Medizinredaktion. Sie studierte Betriebswirtschaft und Öffentlichkeitsarbeit in Köln. Als freie Redakteurin ist sie seit mehr als 15 Jahren in den verschiedensten Branchen zu Hause. Die Gesundheit gehört zu ihren Lieblingsthemen.

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Eine Schmierblutung kann jederzeit auftreten, unabhängig von der regulären Menstruationsblutung. Meist lösen hormonelle Veränderungen die Schmierblutung aus, nur selten sind ernste Krankheiten schuld an der außerplanmäßigen Blutung. Lesen Sie hier, wie sich die normale Regelblutung von der Zwischenblutung unterscheidet.

Schmierblutung

Schmierblutung: Beschreibung

Bei einer Schmierblutung handelt es sich um einen meist schwachen, mitunter auch stärkeren bräunlichen Ausfluss aus der Scheide. Manchmal verschwindet er schon nach wenigen Stunden, während er in anderen Fällen auch mehrere Tage anhält. Die Zwischenblutung tritt unabhängig von der regulären Menstruationsblutung auf.

Eine Schmierblutung wird meist von hormonellen Umstellungen ausgelöst, wie sie zum Beispiel durch hormonelle Verhütungsmittel (Pille, Spirale etc.) verursacht werden. Auch die natürlichen Hormonumstellungen in der Pubertät und in den Wechseljahren können der Grund sein, wenn es häufiger zu Zwischenblutungen kommt. Nicht zuletzt kann auch die Psyche das feine Zusammenspiel der Hormone im weiblichen Körper beeinflussen. So lösen Stress, Trauer, Liebeskummer, aber auch Freude manchmal Zwischenblutungen aus.

Schmierblutung: Unterschied zur Monatsblutung

Die Schmierblutung unterscheidet sich sowohl hinsichtlich ihres zeitlichen Auftretens als auch der zugrunde liegenden Ursachen von der normalen Monatsblutung:

Schmierblutung – jederzeit und aus verschiedenen Gründen

Zu einer Schmierblutung kann es jederzeit kommen, ganz unabhängig von der Monatsblutung. Die Ursachen können vielfältig sein – von hormonellen Veränderungen bis hin zu einer Krebserkrankung.

Der Menstruationszyklus – regelmäßig und monatliche Routine

Der weibliche Zyklus wird vom Zusammenspiel verschiedener Hormone bestimmt. Er beginnt mit der ersten Regel (Menarche) in der Pubertät und endet mit den Wechseljahren (Klimakterium). Ein Monatszyklus fängt am ersten Tag der monatlichen Regelblutung an und endet einen Tag vor der nächsten Regelblutung. Wie lang ein Monatszyklus dauert, ist von Frau zu Frau verschieden. Im Durchschnitt sind es etwa 28 Tage.

In der ersten Zyklushälfte regen das follikelstimulierende Hormon (FSH) und das Luteinisierende Hormon (LH) die Eibläschen (Follikel) in den Eierstöcken zum Wachstum an. In der Regel reift aber nur ein Follikel vollständig aus. Es produziert dabei immer mehr Östrogen. Das bewirkt, dass sich die Gebärmutterschleimhaut aufbaut und sich so auf eine mögliche Einnistung der befruchteten Eizelle vorbereitet.

Etwa in der Mitte des Zyklus löst LH den Eisprung (Ovulation) aus (zu diesem Zeitpunkt ist der Östrogenspiegel am höchsten): Die reife Eizelle verlässt den Follikel, wird vom Eileiter aufgenommen und wandert durch diesen langsam bis in die Gebärmutter. Sie ist nach dem Eisprung etwa 24 Stunden lang befruchtungsfähig.

Die im Eierstock zurückbleibende Hülle des Eibläschens (Follikel) wandelt sich währenddessen in den Gelbkörper (Corpus luteum) um. Dieser produziert das Hormon Progesteron und in geringeren Mengen auch Östrogen. Progesteron (auch Gelbkörperhormon genannt) ist ebenfalls an der Vorbereitung der Gebärmutterschleimhaut auf ein emögliche Einnistung beteiligt. Außerdem hemmen Progesteron und Östrogen zusammen die weitere Ausschüttung von FSH und LH aus der Hirnanhangsdrüse. Damit wird verhindert, dass weitere Eizellen in den Eierstöcken heranreifen.

Bleibt aber die Befruchtung aus, geht der Gelbkörper nach zehn bis zwölf Tagen zugrunde. Damit sinkt die Konzentrationen an Progesteron und Östrogen im Blut deutlich ab. Als Reaktion darauf werden die verdickte Gebärmutterschleimhaut und die unbefruchtete Eizelle zusammen mit Blut als Monatsblutung ausgeschieden.

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Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

Autoren:
Hanna Rutkowski

Hanna Rutkowski ist freie Autorin der NetDoktor-Medizinredaktion.

Sabine Schrör
Sabine Schrör

Sabine Schrör ist freie Autorin der NetDoktor-Medizinredaktion. Sie studierte Betriebswirtschaft und Öffentlichkeitsarbeit in Köln. Als freie Redakteurin ist sie seit mehr als 15 Jahren in den verschiedensten Branchen zu Hause. Die Gesundheit gehört zu ihren Lieblingsthemen.

Quellen:
  • Breckwoldt M. et al.: Gynäkologie und Geburtshilfe, Thieme Verlag, 5. Auflage, 2008
  • Fedlex: Die Publikationsplattform des Bundesrechts: Verordnung des EDI über Leistungen in der obligatorischen Krankenpflegeversicherung, unter: www.fedlex.admin.ch (Abrufdatum: 08.11.2021)
  • Infoportal des Berufsverbands der Frauenärzte e.V.: www.frauenaerzte-im-netz.de (Abruf: 20.08.2019)
  • Österreichische Gesundheitskasse: Gynäkologische Vorsorgeuntersuchung, unter: www.gesundheitskasse.at (Abrufdatum: 08.11.2021)
  • Schweizerische Gesellschaft für Gynäkologie: Empfehlungen für die Gebärmutterhalskrebsvorsorge, unter: www.sggg.ch (Abrufdatum: 08.11.2021)
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